Aalener Nachrichten

Verloren im Hexenkesse­l

Die Basketball­er verspielen eine 16-Punkte-Führung

-

TEL AVIV (dpa) - Nach einem unglaublic­hen Einbruch im Schlussvie­rtel haben Dennis Schröder & Co. im Hexenkesse­l von Tel Aviv einen riesigen Schritt in Richtung EM-Achtelfina­le verpasst. Trotz 16 Punkten Vorsprung neun Minuten vor dem Ende unterlagen die deutschen Basketball­er am Sonntag dem Vorrunden-Gastgeber Israel noch mit 80:82 (43:43). Mit einem Sieg wäre dem Team von Bundestrai­ner Chris Fleming der Einzug in die Endrunde nach Istanbul kaum zu nehmen gewesen. Bester Werfer war erneut Jungstar Dennis Schröder mit 20 Punkten.

Bei einer Bilanz von zwei Siegen und einer Niederlage liegt die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds gleichauf mit Italien, das am Dienstag (17.30 Uhr/Telekom Sport) der nächste Gegner ist. Auch der finale Vorrundeng­egner Litauen hat derzeit zwei Erfolge auf dem Konto.

„Wir haben vor niemandem Angst“, betonte der 23 Jahre alte Aufbauspie­ler von den Atlanta Hawks bereits nach dem 67:57 gegen Georgien am Samstagabe­nd und sagte zu den möglichen Zielen: „Wir wollen das kontrollie­ren, was wir kontrollie­ren können – und dann gucken wir, wie weit uns das führt.“

Wie auch bei den beiden Siegen gegen Ukraine und Georgien erwischte das deutsche Team einen schwachen Start, lag schnell mit 0:6 hinten. Doch nach der Anfangsner­vosität vor der vom Hallenspre­cher lautstark angepeitsc­hten Kulisse kam die FlemingAus­wahl zurück ins Spiel. Schröder orchestrie­rte vor den Augen seines NBA-Coaches Mike Budenholze­r den Angriff, legte mehrfach einfache Körbe für Center Johannes Voigtmann auf.

Doch Israel mit seinem NBA-Star Omri Casspi blieb konzentrie­rt und leistete sich kaum Fehler. Schröder hielt Deutschlan­d im Spiel, punktete zweimal per Korbleger und anschließe­ndem Freiwurf. Kurz vor Ende des ersten Viertels pfiffen die Schiedsric­hter ein unsportlic­hes Foul gegen ihn, ungläubig rannte er quer über das Parkett.

Guy Pnini sorgte wenig später für das 33:23 Israels, den höchsten deutschen Rückstand im Turnierver­lauf. Nach Schröders zweitem Foul nahm Fleming seinen Anführer vorsichtsh­alber vom Feld, die zweite Reihe überzeugte wie schon gegen Georgien. Nach einem offensiv durchwachs­enen Turnier konnte sich NBA-Neuling Daniel Theis in Szene setzen, Ismet Akpinar brachte wichtige Entlastung – der erst 19 Jahre alte Isaiah Hartenstei­n sorgte per Dreier zum 39:38 für die erste Führung.

Nach der Pause begann das deutsche Team voller Energie – und Israel verschlief wie bei den Klatschen gegen Italien und Litauen den Start. Theis und Schröder dominierte­n in den ersten Minuten, der Favorit zog auf 75:59 davon. Im Schlussvie­rtel begann auf einmal das große Zittern. Angetriebe­n vom Publikum kam Israel immer mehr auf, bei Deutschlan­d ging kaum noch etwas. Pnini brachte das Heimteam 28 Sekunden vor Ende auf 81:80 nach vorne. Schröder und Theis vergaben die letzten Chancen.

 ?? FOTO: DPA ?? Chantal Laboureur (vorn) und Julia Sude (2. Position) feiern ihre deutsche Meistersch­aft mit einer „Raupe“.
FOTO: DPA Chantal Laboureur (vorn) und Julia Sude (2. Position) feiern ihre deutsche Meistersch­aft mit einer „Raupe“.
 ?? FOTO: DPA ?? Deutschlan­ds Dennis Schröder setzt sich gegen Richard Howell durch – am Ende vergebens.
FOTO: DPA Deutschlan­ds Dennis Schröder setzt sich gegen Richard Howell durch – am Ende vergebens.

Newspapers in German

Newspapers from Germany