Eine Absage mit erfreulicher Begründung
Das britische Prinzenpaar Kate und William kündigt die Geburt seines dritten Kindes an
LONDON - Das Ausbleiben einer royalen Besucherin hat am Montag vormittag bei einer Gruppe Nordlondoner Kleinkinder und deren Betreuerinnen für Enttäuschung gesorgt. Im Rest des Landes überwogen die positiven Gefühle, gibt es doch einen erfreulichen Grund für die kurzfristige Absage: Prinzessin Catherine erwartet ihr drittes Kind. Da sie an schwerer Übelkeit und Schwindelanfällen leidet, kann die 35-Jährige bis auf weiteres keine offiziellen Termine wahrnehmen. Königin Elizabeth II zeigte sich „entzückt“von der Aussicht auf ihr sechstes Urenkelkind, Premierministerin Theresa May sandte dem Prinzenpaar Glückwünsche.
Eigentlich hatte die Herzogin von Cambridge am Montagvormittag eine Kinderbetreuungsstätte im Londoner Ortsteil Hornsey besuchen wollen. Der kurzfristigen Absage folgten unweigerlich Spekulationen über den Grund, bis der KensingtonPalast gegen Mittag die Nachricht vom neuen Königskindlein bekannt gab. Schon wenig später konnte man bei den Londoner Buchmachern bereits auf den Namen des Ungeborenen wetten: Frühe Favoriten sind Alice oder Victoria sowie Arthur oder Henry.
Der Schwangeren hingegen dürfte die Namensfrage derzeit noch herzlich egal sein. Zu ihrem Leidwesen kennt Prinzessin Kate das unstillbare Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum) von den beiden vorhergegangenen Gelegenheiten. Beim ersten Mal mußte sich die Gattin von Prinz William im Dezember 2012 deshalb sogar einige Tage im Krankenhaus behandeln lassen. Diesmal bleibt die mittlerweile erfahrene Mutter einfach ein wenig zu Hause im Kensington-Palast. Da das unangenehme, aber selten wirklich gefährliche Syndrom normalerweise im ersten Schwangerschaftsdrittel auftritt, dürfte der Geburtstermin im Frühjahr liegen.
Gerade erst hat das Prinzenpaar die Gedenkfeiern zum 20. Todestag von Williams Mutter Diana absolviert, in diesem Herbst war eine weitere Auslandsreise geplant, die an den Erfolg des Besuchs in Polen und Deutschland im Juli anknüpfen sollte. Dieser Strapaze wird sich die Prinzessin nun nicht aussetzen wollen, wenn auch ihre beiden bisherigen Schwangerschaften nach den anfänglichen Turbulenzen reibungslos verliefen.
Das Geschwister für den im Juli 2013 geborenen Prinzen George und seine knapp zwei Jahre jüngere Schwester Charlotte macht in einer Umbruchsphase der jungen Familie auf sich aufmerksam. Gerade erst ist das herzogliche Kleeblatt aus der Abgeschiedenheit der ostenglischen Grafschaft Norfolk in den Palast umgezogen, wo William in den 1980er Jahren selbst aufwuchs. Prinz George, nach Großvater Charles, 68, und Vater William, 35, Dritter der Thronfolge, soll noch in dieser Woche seine ersten Schritte in der Vorschulklasse einer exklusiven Londoner Privatschule machen. Dabei wird ihn die Mutter nun womöglich ebenso wenig begleiten können wie die zweijährige Charlotte bei ihren ersten Terminen in einem Kindergarten in der Nähe des Palastes.
Freilich hat sich auch Prinz William wie die meisten seiner Altersgenossen von Anfang an intensiv an der Kinderbetreuung beteiligt. Der ausgebildete Pilot eines Rettungshubschraubers gab diesen Sommer seinen Beruf auf, um endgültig als Vollzeitroyal seinen Mann zu stehen – Großmutter Elizabeth, 91, will in Zukunft deutlich kürzer treten, ihr Mann Philip, 96, hat sich sogar weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Am Montag begleitete der Prinzgemahl seine Gattin aber zur Eröffnung der neuen Straßenbrücke über den schottischen Firth of Forth bei Edinburgh.