Liebeserklärungen an eine Liebeserklärung
Die Ausstellung „S’Ländle“wird bis 1. Oktober verlängert – Das Gästebuch im Wasseralfinger Museum ist voll des Lobes
AALEN-WASSERALFINGEN - Die Ausstellung „S‘Ländle“im Museum Wasseralfingen ist eine Liebeserklärung an Württemberg in Bild, Objekt, Foto, Gedicht. Und die wird nun bis 1. Oktober verlängert. Ausstellungsmacher Joachim Wagenblast vom Bund für Heimatpflege ist hochzufrieden mit der bisherigen Resonanz. Das Gästebuch ist voll mit begeisterten Kommentaren der Ausstellungsbesucher.
„S‘Ländle“ist ein Mix aus regionalen und überregionalen Künstlern, aus 100 Bildern, Fotografien und Objekten vom unbekannten römischen Künstler über HAP Grieshaber, Paul Groll, Rudolf Kurz und Karl Ulrich Nuss bis hin zu Hermann Pleuer und Sieger Köder und eine reizvolle Kombination aus Kunst und Dichtung. Weshalb der Reigen im Untertitel auch „Kunst und Dichtung aus Schwaben und Wirtemberg“heißt.
Offensichtlich kommt dieser Gang durch die Jahrhunderte württembergischen Kunstschaffens bestens an. „Sehr durchdachte und überzeugende Konzeption“steht im Gästebuch, oder „einfach beeindruckend, oifach schee“, „Begeistert von der Darstellung unserer Heimat“. In der langen Liste der Besucher, die sich hier verewigt haben, grüßen Schüler der Karl-Kessler-Schule ebenso wie Altersgenossenvereine, Reisegruppen, Besucher aus Aalen, Ellwangen, Schwäbisch Hall, Südbaden oder Bielefeld. Der am weitesten angereiste Besucher kommt aus Darwin im Norden Australiens – er hat seinen Besuch in der alten Heimat mit einem Besuch im Museum verbunden.
Vielfalt macht den Erfolg
Kurz zur Ausstellung: Vom Urmeer der Schwäbischen Alb geht es bis zum Aufmarsch der Nationalsozialisten auf dem Gmünder Marktplatz und bis zu Sieger Köders Bild über Freislers Volksgerichtshof. Also etwa 150 Millionen Jahre Zeitgeschichte auf wenigen Metern. Beeindruckend sind diese unterschiedlichen Stile und Ansichten: Szenen aus „d’r Hoimat“, die da etwa wäre Ellwangen, Gmünd, Welland, Schwäbische Alb, die charakteristische Streuobstwiese des Stuttgarter, schwäbischsalopp genannten „Dipfelesmaler“Eugen Stammbach oder die höchst beeindruckenden Fotografien des Wasseralfingers Harald Habermann. Eine Wucht an Komposition und Farbauswahl sind die Tableaus von Simon Maier, etwa das Viadukt der Härtsfeld-Schättere oder der abgerissene Aalener Gaskessel.
Oben im Plock-Saal dreht der Blick, wird der Heimatbegriff kritisch hinterfragt – kaputte Landschaft, Heimatzerstörung. Bei Andreas Welzenbach säuft die Große Kreisstadt einfach ab – die Sintflut lässt nur noch die Spitze des Aalener Spion-Rathauses aus dem Blau herausragen. Wagenblast ist nicht umsonst davon überzeugt, dass der Erfolg der Ausstellung an ihrer breit gestreuten und vielfältigen Mischung der Exponate liegt.