Aalener Nachrichten

Liebeserkl­ärungen an eine Liebeserkl­ärung

Die Ausstellun­g „S’Ländle“wird bis 1. Oktober verlängert – Das Gästebuch im Wasseralfi­nger Museum ist voll des Lobes

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Die Ausstellun­g „S‘Ländle“im Museum Wasseralfi­ngen ist eine Liebeserkl­ärung an Württember­g in Bild, Objekt, Foto, Gedicht. Und die wird nun bis 1. Oktober verlängert. Ausstellun­gsmacher Joachim Wagenblast vom Bund für Heimatpfle­ge ist hochzufrie­den mit der bisherigen Resonanz. Das Gästebuch ist voll mit begeistert­en Kommentare­n der Ausstellun­gsbesucher.

„S‘Ländle“ist ein Mix aus regionalen und überregion­alen Künstlern, aus 100 Bildern, Fotografie­n und Objekten vom unbekannte­n römischen Künstler über HAP Grieshaber, Paul Groll, Rudolf Kurz und Karl Ulrich Nuss bis hin zu Hermann Pleuer und Sieger Köder und eine reizvolle Kombinatio­n aus Kunst und Dichtung. Weshalb der Reigen im Untertitel auch „Kunst und Dichtung aus Schwaben und Wirtemberg“heißt.

Offensicht­lich kommt dieser Gang durch die Jahrhunder­te württember­gischen Kunstschaf­fens bestens an. „Sehr durchdacht­e und überzeugen­de Konzeption“steht im Gästebuch, oder „einfach beeindruck­end, oifach schee“, „Begeistert von der Darstellun­g unserer Heimat“. In der langen Liste der Besucher, die sich hier verewigt haben, grüßen Schüler der Karl-Kessler-Schule ebenso wie Altersgeno­ssenverein­e, Reisegrupp­en, Besucher aus Aalen, Ellwangen, Schwäbisch Hall, Südbaden oder Bielefeld. Der am weitesten angereiste Besucher kommt aus Darwin im Norden Australien­s – er hat seinen Besuch in der alten Heimat mit einem Besuch im Museum verbunden.

Vielfalt macht den Erfolg

Kurz zur Ausstellun­g: Vom Urmeer der Schwäbisch­en Alb geht es bis zum Aufmarsch der Nationalso­zialisten auf dem Gmünder Marktplatz und bis zu Sieger Köders Bild über Freislers Volksgeric­htshof. Also etwa 150 Millionen Jahre Zeitgeschi­chte auf wenigen Metern. Beeindruck­end sind diese unterschie­dlichen Stile und Ansichten: Szenen aus „d’r Hoimat“, die da etwa wäre Ellwangen, Gmünd, Welland, Schwäbisch­e Alb, die charakteri­stische Streuobstw­iese des Stuttgarte­r, schwäbisch­salopp genannten „Dipfelesma­ler“Eugen Stammbach oder die höchst beeindruck­enden Fotografie­n des Wasseralfi­ngers Harald Habermann. Eine Wucht an Kompositio­n und Farbauswah­l sind die Tableaus von Simon Maier, etwa das Viadukt der Härtsfeld-Schättere oder der abgerissen­e Aalener Gaskessel.

Oben im Plock-Saal dreht der Blick, wird der Heimatbegr­iff kritisch hinterfrag­t – kaputte Landschaft, Heimatzers­törung. Bei Andreas Welzenbach säuft die Große Kreisstadt einfach ab – die Sintflut lässt nur noch die Spitze des Aalener Spion-Rathauses aus dem Blau herausrage­n. Wagenblast ist nicht umsonst davon überzeugt, dass der Erfolg der Ausstellun­g an ihrer breit gestreuten und vielfältig­en Mischung der Exponate liegt.

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