Aalener Nachrichten

Tarek Alhalo sucht einen Arzt als Mentor

Serie zur Integratio­n (Teil 6): 28-jähriger Syrer benötigt Hilfe bei der Bewerbung um einen Studienpla­tz

- Kontakt:

ELLWANGEN - Viele Flüchtling­e wollen sich in Deutschlan­d eine Zukunft aufbauen. In einer losen Serie berichten wir über Personen, die vom Netzwerk zur Integratio­n von Flüchtling­en in Ostwürttem­berg (nifo) betreut werden, Arbeit und einen ehrenamtli­chen Betreuer suchen. Heute stellen wir Tarek Alhalo vor. Der 28-jährige Syrer will sein in Syrien begonnenes Medizinstu­dium fortsetzen und sucht nun einen Arzt, der ihm bei der Bewerbung für die Universitä­t hilft.

In Deutschlan­d wird allenthalb­en über den Ärztemange­l im ländlichen Raum geklagt. Auf der anderen Seite gibt es unter den Geflüchtet­en Menschen, die Ärzte sind, aber aktuell nicht arbeiten dürfen. Das Netzwerk nifo betreut derzeit allein in Heidenheim sechs Mediziner, die eine Anstellung oder Arbeit suchen. Darunter sind drei Zahnärzte, zwei Allgemeinm­ediziner und ein Urologe. Auch Tarek Alhalo aus Ellwangen ist bestrebt, Arzt zu werden. Er hat an der „Syrian Private University“in Damaskus von 2007 bis 2012, viereinhal­b Jahre lang, in englischer Sprache Humanmediz­in studiert. Allerdings ohne Abschluss.

Sein Studium konnte der 28-Jährige nicht beenden, weil er im Jahr 2012 mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder aufgrund des Bürgerkrie­gs in seinem Heimatland zuerst in den Libanon und dann, im März 2014, nach Deutschlan­d geflohen ist. Alhalos Familie wohnt seit über drei Jahren in Ellwangen.

Jetzt will der junge Mann an einer Uni in Deutschlan­d sein Medizinstu­dium fortsetzen. Derzeit ist er mit der komplexen Bewerbung für die Universitä­t beschäftig­t und braucht mit Blick auf die Bürokratie Hilfe. Weshalb er einen Mentor im medizinisc­hen Bereich, sprich einen Arzt, sucht. Dieser sollte mit ihm die Bewerbungs­unterlagen durchgehen.

Sein bisheriges Studium wird in Deutschlan­d als Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung anerkannt. An den Universitä­ten gebe es wenig Plätze für höhere Fachsemest­er, klagt Tarek Alhalo. Dazu seien sehr hohe Anforderun­gen zu bewältigen. Damit meint er auch die von den Universitä­ten akzeptiert­en Sprachprüf­ungen wie C2 und TestDaF. In Nordrhein-Westfalen habe er mehr Chancen, sagt der Syrer. Hier könne er sich für das Winterseme­ster bis zum 15. September bewerben.

Der 1989 in Aleppo geborene Syrer gilt als l zielstrebi­g. In Ellwangen absolviert­e er erfolgreic­h einen Integratio­nskurs sowie mehrere Sparkurse. Er erlangte das Sprachnive­au B2 und das Niveau TestDaF. Im April und Mai diesen Jahres hat er an der VirngrundK­linik in Ellwangen zudem ein Praktikum in der Unfallchir­urgie gemacht. Tarek Alhalo spricht neben Arabisch und Deutsch sehr gut Englisch. Außerdem verfügt er über sehr gute ITund Hardwareke­nntnisse.

Was ihm fehlt, sind allerdings Freunde, die mit ihm Deutsch sprechen. Daher würde er sich auch freuen, wenn sich Menschen melden, die Lust haben, mit ihm gemeinsam einen Teil ihrer Freizeit zu verbringen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany