Von Langeweile bis Ärger: Wie Passanten das TV-Duell erleben
AALEN/ELLWANGEN - Nein, ich habe das Wahlkampfduell nicht gesehen – das gaben viele Passanten sowohl in der Ellwanger als auch in der Aalener Fußgängerzone zu. Der ein oder andere Wähler hat sich das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Martin Schulz (SPD) aber doch angeschaut. Welchen Eindruck sie davon haben und wen sie als Sieger sehen, haben Franziska Wiedenhöfer und EvaMarie Mihai gefragt. Dass es sich gelohnt hat, das TV-Duell anzuschauen, findet Alexander Geppert aus Dinkelsbühl. „Ich finde, Merkel hat sich sehr defensiv gezeigt. Ich habe sie als Siegerin FOTOS: gesehen. Schulz WIEDENHÖFER hat eher Werbung für eine große Koalition gemacht“, sagte der 32-jährige Architekt. Dorothea Stengel aus Pfahlheim hat das TV-Duell nicht überzeugt: „Für mich gab es keinen Sieger. Zeitweise hätte man glauben können, beide wären in der gleichen Partei. Deshalb fand ich es langweilig. Wirkliche Unterschiede in den Meinungen konnte ich nicht finden“, sagte die 65-jährige Rentnerin. August Ehrsam ging es ähnlich. Darum hat der 40-jährige Lagerist aus Ellenberg nur Teile des TV-Duells geschaut: „Mir haben die großen Unterschiede gefehlt. Bei der Rente zum Beispiel waren sich Merkel und Schulz sogar einig. Es gab keine richtige Diskussion und nichts Großartiges, was herausgestochen ist.“Marianne Traa findet, dass sich im TV-Duell nichts Neues ergeben hat. „Manchmal hatte ich das Gefühl, die umarmen sich gleich.“Da hätte man das Zusammentreffen FOTOS: MIHAI auch sein lassen können, sagt die 66-Jährige aus Westhausen. Johannes Balle aus Oberkochen ist mit seinen 19 Jahren Erstwähler. „Merkel war souverän. Schulz musste in die Offensive gehen, weil er sonst keine Chance gehabt hätte.“Während der 19-Jährige die Sendung sah, diskutierte er mit seinen Kumpels via Whatsapp darüber. Auch für Birgit Dombrowski wirkte Merkel klar überlegen. „Ich habe den Eindruck, dass Schulz so ein Nachschwätzer ist.“Außerdem hat Schulz sie genervt „mit seiner Schleimerei, dass er sich für jede Frage bedankt hat“. Sie könne sich Schulz beim besten Willen nicht in internationalen Verhandlungen vorstellen, sagt die 55-jährige Königsbronnerin.