Olympia 2018 – die Sorge wächst weiter
PYEONGCHANG (SID) - Die Sorge nimmt zu, doch immer noch glauben Deutschlands Wintersportler fest an Olympische Spiele in Pyeongchang im Februar. Nach dem international verurteilten Test einer Wasserstoffbombe durch Nordkoreas Diktator Kim Jong-un sind die Aussichten auf unbeschwerte Spiele jedoch äußerst gering. „Es beunruhigt mich als Mensch, nicht als Sportverantwortlicher. Es ist dramatisch, die Eskalationsstufe ist wirklich hoch“, sagte Präsident Franz Reindl vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Im deutschen Athletenlager ist die Diskussion ebenfalls lebendig. „Die Bedrohung ist sehr ernst zu nehmen. Man muss die Entwicklung total im Auge behalten. Auch was die Rolle der USA angeht“, sagte DOSB-Athletensprecher Max Hartung. Am Ende müsse die Bundesregierung entscheiden, „ob sie ein Team in eine solche Gefahrenzone schicken kann.“
Nur 80 Kilometer liegt Pyeongchang von der Grenze des geteilten Landes entfernt. Bei Olympia hätte der unberechenbare Kim die westliche Welt für weitere Provokationen direkt vor der Haustür, wenn sich die Verhältnisse bis dahin nicht durch das Eingreifen etwa der USA verändert haben. So oder so, die Aussichten auf ungetrübte Wettkämpfe sind nicht die besten. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) setzt weiter auf Diplomatie und beobachtet die Lage. „Wir sind mit allen betroffenen Ländern im Austausch“, sagte ein IOC-Sprecher. „Die Vorbereitungen gehen weiter.“