Als in der Basilika die Regenpfützen standen
Fürstpropst Wolfang von Hausen hat das südliche Querschiff restauriert
ELLWANGEN (gr) - Auch der Ellwanger Fürstpropst Wolfgang von Hausen (1584 bis 1603) hat seine Spuren in der Stadt hinterlassen. Ihm verdanken die Ellwanger unter anderem die Restaurierung des südlichen Querschiffs der Basilika.
Das südliche Querschiff der Basilika war um die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts sehr baufällig, erzählt der Leiter des Schlossmuseums, Matthias Steuer. Bevölkerung und Stiftskapitel haben die Sanierung immer wieder angemahnt, aber der Fürstpropst stellte sich taub. Dann wurde noch das Dach undicht. Bei Regen standen die Pfützen in der Kirche. Aber erst als die Ellwanger Fische in die Pfützen setzen, gab sich von Hausen einen Ruck und den Neubau in Auftrag.
An der Außenfassade, der Schauseite zur Stadt, hat er den Stadtgründern Hariolf und Erlolf ein Denkmal gesetzt. Dabei hält Hariolf die Stiftskirche und Erlolf das Schloss. Darüber ist das Weltgericht, bei dem Christus die Guten von den Bösen scheidet und das die Bürger zu frommem Lebenswandel gemahnt. Damit keiner vergisst, wer das Querschiff gebaut hat, prangt von Hausens Wappen in aller Pracht und Schönheit rechts und links vom Weltgericht.
Das Querschiff ist nicht der einzige Bau, den Ellwangen Wolfgang von Hausen zu verdanken hat. Er hat auch 1593 das Siechen- und Leprosenhaus samt Kapelle vor den Toren der Stadt gebaut. Hierhin wurden Menschen mit ansteckenden Krankheiten ausquartiert. Heute ist hier das Alamannenmuseum.
Und auch die Wasseralfinger verdanken ihr Schloss dem Ellwanger Fürstpropsten. Von Hausens Wappen ist auch über dem Priestertörle. Damals war die Stadtmauer baufällig und Stiftskapitel und Fürstprobst stritten sich, wer die Kosten zu tragen habe. Wurden die Kosten geteilt, lässt sich das am Wappen des Stiftskapitels ablesen: Dann kommt zum heiligen Vitus im Kessel noch die Mitra des Fürstpropsts.
Unter von Hausen ist es in Ellwangen auch zu einer ersten Welle der Hexenverfolgung gekommen. Drei Monate hat sie gedauert. Getroffen hat es meist arme Frauen.