Keltengeschichte offen und direkt präsentiert
Keltentag rückt den Ipf in den Fokus seiner Besucher
BOPFINGEN - Die Stadt Bopfingen und der „Förderverein keltischer Fürstensitz Ipf“haben dazu eingeladen, Geschichte hautnah und authentisch zu erfahren. Pfarrer Michael Rau und Ehefrau Heike, beide von der historischen Keltengruppe Teuta Opie, brachten den Besuchern das Leben der Kelten unterm Ipf näher.
Pfarrer Michael Rau und seine Frau Heike befassen sich seit Jahren leidenschaftlich mit der Geschichte der Kelten. Im Fokus ihrer Forschungen steht nicht nur der Ipf als mutmaßlicher keltischer Fürstensitz, sondern auch die Menschen jener Zeit. Vieles haben die Eheleute Rau experimentell nachgestellt. Während sich Michael Rau überwiegend mit der Schmiedekunst beschäftigt hat Ehefrau Heike ihre Vorliebe für die damalige Webkunst entdeckt und kommt seither nicht mehr davon weg.
Ihre Leidenschaft für keltische Geschichte haben die Raus nun beim Tag des offenen Denkmals auf der Kelten-Freilichtanlage am Ipf ihren Besuchern näher gebracht. Eine Ausstellung mit aufwendig gearbeiteten, filigranen Schmiedearbeiten sowie bunten Stoffbändern, handgewebt nach überlieferten Vorbildern begeisterte das interessierte Publikum. „Weben ist etwas sehr Mathematisches“, sagte Heike Rau während eines Vortrags. „Das Weben folgt einem genauen, sich immer wiederholenden Muster. Man muss ein bisschen zählen können um den Faden sozusagen nicht zu verlieren“, meint Rau. Pfarrer Michael Rau stellt sogenannte Fibeln aus Bronze her. Das ist eine Art Sicherheitsnadel, die die Kleidungsstücke zusammenhält. „Nur viel aufwendiger gearbeitet, da diese für die Kelten damals auch ein Schmuckstück darstellte“, sagt Michael Rau.
Sein Hobby ist es, diese Fibeln selbst herzustellen – und zwar originalgetreu nach den Funden, die bei verschiedenen Ausgrabungen gemacht wurden. Für die Besucher der Kelten-Freilichtanlage am Ipf waren die Ausführungen der Eheleute Rau ein Stück gelebte Geschichte. Offen, direkt, sehr verständlich und lehrreich.