Aalener Nachrichten

Kinder kochen Caracallas Leibgerich­te

Beim Ferienprog­ramm am Limestor werden römische Speisen aufgetisch­t

- Von Franziska Wiedenhöfe­r

RAINAU-DALKINGEN – Pommes und Paprika - das kannten die alten Römer noch nicht. Dafür aber Melonen und Feigen: Beim Ferienprog­ramm „Kaiser Caracallas Leibgerich­te“am Limestor entdeckten die Kinder die Esskultur des alten Roms. Mit Kostümen und Rezepten tauchten sie in die Welt des Kaisers Caracalla ein und kochten römische Gerichte.

Keine Tomaten, dafür Frühlingsz­wiebeln

Welches Obst oder Gemüse bereits auf dem Speiseplan im alten Rom stand, das galt es zu Beginn des Ferienprog­ramms herauszufi­nden. Spielerisc­h erfuhren die Kinder, dass es zu Zeiten des Kaisers Caracalla weder Tomaten noch Avocados im römischen Reich gab. Die stammen nämlich aus Ländern, die für die römischen Legionäre noch völlig unbekannt waren. „Dafür aßen sie ziemlich gerne Frühlingsz­wiebeln und Knoblauch. Sie aßen so viel davon, dass man sich erzählt, die Römer hätten gar nicht zu kämpfen brauchen. Ihr Geruch hätte alle Feinde in die Flucht geschlagen“, erzählt die Museumsbea­uftragte Heidrun Heckmann.

Nach dem Quiz ging es dann ans Kochen der römischen Gerichte. Auf dem Menü stand ein Obstsalat als Vorspeise und danach der „Caracalla-Burger“. Der wurde aus einem Fladenbrot gemacht, das mit Gemüse, Fleisch und einer Joghurtsoß­e gefüllt war. Zum Nachtisch gab es eine typisch römische Weizengrüt­ze.

Ernährungs­referentin Angelika Dörrich vom Kompetenzz­entrum Hauswirtsc­haft und Ernährung präsentier­te den Lebensmitt­elvorrat für die römischen Gerichte. Dann schnippelt­e ein Teil der Kinder Gemüse und Obst. Die anderen beschäftig­ten sich in der Zwischenze­it mit einer römischen Mühle. Wie die alten Römer mahlten sie damit aus Getreidekö­rnern Mehl. Bis zu 30 Mal müssen die Körner dafür gemahlen werden. Mit Tuniken und römischen Namen wie zum Beispiel Basilius verwandelt­en sich die Kinder in kleine Römer. Zur römischen Tradition gehörte die Reinigung der Hände und Füße vor dem Essen und ein Salzopfer. Liegend wie die echten Römer aßen die Kinder aber nicht. Das gebührte beim Ferienprog­ramm nur dem Tischherrn, also dem Kind, das ein Würfelspie­l und das Quiz gewann.

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FOTO: FRANZISKA WIEDENHÖFE­R Neben dem Kochen stand auch das Mahlen mit einer alten Mühle auf dem Programm.

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