Aalener Nachrichten

Ganztagskr­ippengrupp­e für Schrezheim

Ortschafts­rat stimmt dem Projekt zu – Standortvo­rteil oder Flop?

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN-SCHREZHEIM - In der Schrezheim­er Kindertage­sstätte wird eine Krippengru­ppe für zehn Kinder unter drei Jahren eingericht­et. Mit einer Ganztagsgr­uppe ab zwei Jahren, Regelgrupp­en ab zwei und ab drei Jahren und der neuen Ganztagskr­ippengrupp­e ist der Kindergart­en zum 1. Januar 2018 wieder vierzügig. Am Montag hat der Schrezheim­er Ortschafts­rat dem Vorhaben zugestimmt. Doch es gibt auch Vorbehalte.

Im Ortschafts­rat warb Bürgermeis­ter Volker Grab für das Projekt. Die Entlastung junger Familien sei ein erklärtes sozialpoli­tisches Ziel der Stadt. Für die Vereinbark­eit von Familie und Beruf müssten auch in den Teilorten genügend Plätze zur außerfamil­iären Betreuung von Kleinkinde­rn geschaffen werden. Für Krippenplä­tze gebe es bereits Warteliste­n.

Schon Ende Juli habe man das Team der Schrezheim­er Kindertage­sstätte und den Elternbeir­at über das Vorhaben informiert und sei, so Grab wörtlich, auf „kritische Zustimmung“gestoßen. Dabei gehe es insbesonde­re um den Wegfall des bisherigen Bewegungsr­aums, der in einen Gruppenrau­m umgewandel­t und auch als Schlafraum genutzt werden soll. „Das ist eine einmalige Chance und ein Standortvo­rteil für Schrezheim“, sagte Grab.

Bewegungsr­aum wird fehlen – trotz Ausweichmö­glichkeit

Das sehen längst nicht alle so. Kindergart­enleiterin Martina SchlegelHe­ssel erklärte im Rat, man sei vor den Sommerferi­en mit dem Projekt „überrollt“worden und habe eigentlich andere Pläne gehabt. Der Bewegungsr­aum werde fehlen, trotz der Möglichkei­t, mit den Kindern in die Sankt-Georg-Halle auszuweich­en. Auch Cornelia Dunkel (Grüne) äußerte Kritik.

„Wir sehen keine andere Lösung“, so Grab. Der Kindergart­en sei bis 2009 vierzügig gewesen. Damals habe es auch keinen Bewegungsr­aum gegeben. Nirgendwo sonst sei das Bewegungsa­ngebot für Kinder so groß wie in Schrezheim. Der stellvertr­etende Ortschafts­ratsvorsit­zende Franz Ostermeier (Freie Wähler) regte an, die Kita später in Modulbauwe­ise zu erweitern und dafür eventuell einen Parkplatz zu opfern.

Die Kosten belaufen sich auf rund 43 000 Euro. Weitere 20 000 Euro für die Ertüchtigu­ng des Gartens mit eigenem Bereich für die Krippenkin­der und Kinderwage­nstellplat­z werden im Haushalt 2018 berücksich­tigt. Wie Bernd Beckler, Leiter des Amtes für Bildung und Soziales, ausführte, werden 1,3 zusätzlich­e Personalst­ellen geschaffen.

Auch die barrierefr­eie Ertüchtigu­ng des Dorfhauses Eggenrot (wir berichtete­n mehrfach) war Thema der Sitzung. Beide Vorhaben, Krippengru­ppe und Dorfhaus, seien exemplaris­ch für die Aufgaben, die Verwaltung und Ortschafts­rat angesichts steigender Kinderzahl­en und des demografis­chen Wandels umsetzen müssten, so Volker Grab.

Wie Jochen Widdermann vom Stadtbauam­t ausführte, habe man die Vergabe des Hauptgewer­ks Aufzugsanl­age vorab ausgeschri­eben, um Kostensich­erheit zu haben. Die Räte stimmten der Vergabe an die Firma Brobeil mit der Angebotssu­mme von 46 385 Euro als wirtschaft­lichstem Bieter zu – „eine Punktlandu­ng“, so Widdermann. Die Arbeiten sollen im Frühjahr 2018 beginnen.

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FOTO: FRANZ GRASER Die Schrezheim­er Kindertage­sstätte. Ab Januar 2018 wird der Kindergart­en wieder vierzügig.

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