Aalener Nachrichten

Trump dementiert Vereinbaru­ng zum Schutz junger Migranten

Kein Deal mit Demokraten erreicht – US-Präsident fordert „massive“Stärkung des Grenzschut­zes

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WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat der Darstellun­g der Demokraten widersproc­hen, wonach sich beide Seiten auf ein Gesetz über ein Schutzprog­ramm für junge Migranten (Daca) verständig­t hätten. „Es gab letzte Nacht keinen Deal über Daca“, schrieb Trump am Donnerstag­morgen (Ortszeit) im sozialen Netzwerk Twitter. Um einen Konsens zu erreichen, müsse man sich zunächst auf einen „massiven Grenzschut­z“einigen, fügte er hinzu. „Das wäre Gegenstand einer Abstimmung.“Auch die Demokraten selbst erklärten am Morgen, es habe keine endgültige Entscheidu­ng gegeben.

Hintergrun­d des Disputs ist das sogenannte Daca-Programm. Es hatte Hunderttau­senden jungen Menschen, die als Kinder mit ihren Eltern illegal in die USA eingewande­rt waren, einen Schutzstat­us gegeben. Es bewahrte sie vor der Ausweisung. Sie erhielten außerdem eine Arbeitserl­aubnis. Die Initiative war von Trumps Vorgänger Barack Obama per Dekret eingeführt worden und hatte nie den Status eines Gesetzes.

Trump hatte sich vor einer Woche dazu entschiede­n, das Programm zu beenden. Allerdings räumte er dafür eine Frist von sechs Monaten ein. Er forderte den Kongress auf, in dieser Zeit eine Neuregelun­g zu finden.

Die führenden Demokraten aus dem Abgeordnet­enhaus und Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, hatten sich am Mittwoch mit Trump getroffen. Anschließe­nd erklärten sie: „Wir haben uns darauf geeinigt, den Schutz von Daca rasch in einem Gesetz zu verankern und an einem Paket zum Grenzschut­z zu arbeiten, das die Mauer ausschließ­t, und das für beide Seiten akzeptabel ist.“Am Donnerstag­morgen erklärten Pelosi und Schumer, man habe nicht von einer endgültige­n Abmachung gesprochen. Trump sagte, man arbeite an einem Plan. Er sei mit dem Kongress „ziemlich nahe“an einer Einigung.

Umstritten­es Mauerproje­kt

Bei den Diskussion­en zwischen dem Präsidente­n und den Demokraten geht es auch um eine Mauer, die der Republikan­er an der Grenze zu Mexiko errichten will. Schumer und Pelosi sagten dazu, man habe sich mit Trump verständig­t, dass das Projekt kein Teil einer Abmachung über die Grenzsiche­rheit sein solle.

Trump schrieb dazu auf Twitter: „Die Mauer, die bereits im Bau ist, weil alte und bestehende Zäune erneuert werden, wird weiter gebaut werden.“Später sagte er: „Die Mauer wird später kommen. Wir sind gerade dabei, große Teile zu überarbeit­en, wir machen sie ganz neu.“

Seine Sprecherin Sarah Sanders hatte am Abend erklärt, dass es keineswegs eine Einigung über das Grenzproje­kt gegeben habe.

Trump legte auch nahe, dass er kein Interesse an der Abschiebun­g der von Daca geschützte­n Einwandere­r habe. „Will jemand ernsthaft gute, gebildete und versierte junge Menschen aus dem Land schmeißen, die Jobs haben und von denen manche im Militär dienen?“, schrieb er in einer weiteren Twitternac­hricht.

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FOTO: AFP Donald Trump will seine Pläne des Mauerbaus an der Grenze zu Mexiko vorantreib­en.

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