Hoffen auf die späten Härtsfeld-Äpfel
Mostereibetreiber Dietmar Übele klagt über eine katastrophale Obsternte – Birnen kaputt
WESTHAUSEN - Für Mostereibetreiber Dietmar Übele wird 2017 als ein extrem schlechtes Jahr in die Annalen eingehen. So wenig Äpfel wie noch nie werden derzeit in Westhausen angeliefert. Schuld ist der Frost im April, bei dem viele Apfelblüten zerstört wurden.
„In guten Jahren sind es bis zu 1000 Tonnen Äpfel, die in die Lohnmosterei gebracht werden“, sagt Übele. Heuer, so schätzt er, werden es voraussichtlich 20 bis 40 Tonnen sein. Der Frost habe ganze Arbeit geleistet: „Hier in der Region ist alles kaputt.“Viele Obstbaumbesitzer lieferten gar nichts an, andere nur sehr wenig. Dafür zahlt die Mosterei dann auch einen höheren Preis als sonst. „Die Äpfel, die kommen, sind schön, aber es sind zu wenige“, sagt Übele.
Familie Übele besitzt selbst rund 4000 Apfelbäume auf der Ostalb. „Hier werden wir insgesamt eine Tonne Äpfel ernten, sonst sind es 40 bis 50 Tonnen“. Um den Bedarf an Apfelsaft und die Lieferverpflichtungen zu erfüllen, muss Übele auf Apfelsaftvorräte zurückgreifen, die noch aus dem vergangenen Jahr in den Tanks lagern. Möglicherweise muss er aber auch Apfelsaft zukaufen. Ob sich das auf den Endpreis für die Kunden auswirkt, könne er derzeit noch nicht sagen.
Noch schlimmer als die Äpfel hat es die Birnen getroffen: „Hier ist alles komplett erfroren“, klagt Übele, der 1982 in Westhausen mit der Herstellung von Säften und Bränden aus Obst begann und 1992 an den Ortsrand umzog. Birnen blühen etwas früher als Äpfel und sind deshalb noch stärker vom Frost in Mitleidenschaft gezogen.
Die letzte Hoffnung sind die späten Apfelsorten, bei denen die Blüte zu einem späteren Zeitpunkt einsetzt. Von diesen gebe es viele auf dem Härtsfeld, so Übele. Er setzt darauf, dass hier der Frost weniger Schaden angerichtet hat als bei den frühen Sorten. Sie werden üblicherweise von Mitte Oktober bis Anfang November reif.