„Eine glatte Zumutung“
Zu unserem Bericht über einen Vortrag von Professor Oliver Schlumberger im Peutinger-Gymnasium vom 13. September erreichte uns folgende Zuschrift: Das Thema des Vortrags lautete „Zerfall des Vorderen Orients“und versprach den Erhalt interessanter Informationen. Zusätzlich hatte ich mir Lösungsvorschläge der politischen und wirtschaftlichen Widrigkeiten im dortigen Bereich versprochen. Zum Letzterem: leider reine Fehlanzeige.
Der Redner beschränkte sich auf eine allgemeine Zustandsbeschreibung der Gegebenheiten im Vorderen Orient, bei welchen er die Missstände fast genüsslich aufzählte. Diese „Informationen“sind nichts Neues und jedem normalen Zeitungsleser allgemein und als Allgemeinplätze zugänglich und auch bekannt. Ich halte daher den eineinhalbstündigen Wortschwall des Professors für eine glatte Zumutung.
Die anschließende „Diskussion“zeigte auch dann gleich ein weiteres Dilemma auf: Die gestellten „Fragen“entpuppten sich teilweise als reine Co-Referate. Und der Professor hatte Mühe, auf die ihm gestellten „Fragen“überhaupt eine Antwort zu finden. Und dann kam noch aus den Reihen der einladenden Institutionen (IHK, Stadt, Pro Ellwangen) die Anregung, eine Fortsetzung der Vortragsreihe zu planen. Diese Anregung habe ich als Drohung empfunden.
Apropos Tübinger Universitätstage: Außer dem Hinweis, der Professor sei Lehrstuhlinhaber an der Tübinger Universität, fand ich keinen Hinweis, dass die Vortragsreihe eine Nachfolgeveranstaltung oder eine Ersatzvorstellung der Tübinger Universitätstage sei.
Ich wünsche mir dringend eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Deren Vortragsinhalte waren im Vergleich zu dem „Vortrag Schlumberger“meilenweit besser und gehaltvoller. Mein persönliches Fazit: Der Abend war kein Gewinn! Hans Rieger, Pfarrgasse 1, 73479 Ellwangen
Liebe Leserinnen, liebe Leser,