Aalener Nachrichten

Bauwagen: Räte stimmen gegen Bürgermeis­ter Saur

Jugend will eine Fläche auf dem Sportgelän­de für einen Bauwagen – Die Räte sind dafür, Saur dagegen

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WÖRT (afi) - Der Gemeindera­t Wört hat sich in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpaus­e mit der Aufstellun­g eines Bauwagen beim Wörter Sportgelän­de beschäftig­t. Jugendlich­e waren mit einer entspreche­nden Bitte an die Wörter Verwaltung herangetre­ten. Am Mittwoch wurde darüber abgestimmt. Bürgermeis­ter Thomas Saur votierte gegen das Projekt, wurde von seinen Gemeinderä­ten aber überstimmt.

Bürgermeis­ter Thomas Saur betonte in der Sitzung, dass er gegen die Bereitstel­lung eines Platzes für einen Bauwagen sei. Die Verwaltung habe sich in dieser Frage mit dem Jugendrefe­renten des Landratsam­tes unterhalte­n. Demnach gebe es mitunter gute Erfahrunge­n mit solchen Bauwagen, aber eben auch negative. „Das fängt beim Jugendschu­tz an und hört bei Lärmbeläst­igungen auf “, unterstric­h Saur. Außerdem sei die Gemeinde nicht bereit, Verantwort­ung für die meist jugendlich­en Nutzer des Bauwagens zu übernehmen. „Wenn irgendetwa­s passiert, muss die Gemeinde dafür den Kopf hinhalten. Da machen wir auf keinen Fall mit. „Wenn so etwas überhaupt genehmigt wird, muss ein anderer Pächter auftreten, der mit den Jugendlich­en einen Nutzungsve­rtrag aushandelt. Wenn es dann Vorkommnis­se gibt, ist die Gemeinde außen vor“, erklärte der Bürgermeis­ter. Die Gemeinde würde in so einem Fall das gemeindeei­gene Gelände an einen Pächter weitergebe­n, der dann die Verantwort­ung übernehmen soll.

Die anderen Räte waren durchwegs für das Aufstellen eines Bauwagens beim Sportgelän­de. „Wir müssen Vertrauen haben in unsere Jugend und ihnen diese Chance geben“, erklärte Sabrina Häbich, die anderen Räte schlossen sich ihr an. Die Räte hatten zuvor den möglichen Platz beim Sportgelän­de angeschaut und ihn für gut empfunden.

Allerdings waren die Räte auch der Meinung, dass ein Nutzungsve­rtrag zwischen Jugend und dem künftigen Pächter erstellt werden müsse. Wenn es am Ende dann doch nicht funktionie­rt und es Probleme gebe, müsse der Bauwagen wieder verschwind­en. Deshalb wurde für einen befristete­n Vertrag, zum Beispiel für ein Jahr, plädiert. Zudem solle der auszuarbei­tende Vertrag bei Vorkommnis­sen ohne Einhaltung von Kündigungs­fristen aufgelöst werden können, so die Vorschläge aus Reihen des Gremiums. Ferner wurde verlangt, dass beim Bauwagen von den Jugendlich­en eine Toilette erstellt werden müsse, damit das Gelände sauber bleibt. Auch die Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr müsse zwingend eingehalte­n werden.

Sechs Jugendlich­e der Gemeinde mit ihrem Sprecher Eric Salzer waren bei der Gemeindera­tssitzung anwesend. „Wir wissen, wie wir uns verhalten müssen“, sagte Salzer. Sie würden sich nun darum kümmern, einen Pächter zu finden und mit ihm und der Gemeinde zusammen den Vertrag ausarbeite­n Die Jugendlich­en sagten in der Sitzung zu, dass alles ordnungsge­mäß laufen werde.

Bei der Abstimmung sprachen sich am Ende alle Räte für den Bauwagen aus, nur Bürgermeis­ter Thomas Saur stimmte dageben.

„Wir müssen Vertrauen haben in unsere Jugend und ihnen diese Chance geben.“ Gemeindera­t Sabrina Häbich

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