Trianni und das bunte Jäckchen
VfR-Trainer Peter Vollmann gehen vor dem Spiel gegen Würzburg die Alternativen aus
AALEN - So frustriert hat man VfRTrainer Peter Vollmann auf der Pressekonferenz vor einem Spiel selten erlebt. Stein des Anstoßes: die langwierige Verletzung des Abwehrspielers Robert Müller und die GrippeErkrankung von Mattia Trianni. An diesem Samstag startet der FußballDrittligist VfR Aalen in die nächste Englische Woche. Im Heimspiel warten die Würzburger Kickers (14 Uhr).
„Zu Robert Müller gebe ich keine Prognose mehr ab“, sagt VfR-Trainer Vollmann und fügt an: „Erst war es eine Woche und jetzt sind es schon drei. Da ist es wirklich zwecklos, ein Zeitfenster anzugeben.“Der Abwehrspieler des VfR Aalen klagt immer noch über Schmerzen, woher diese genau stammen, ist nicht auszumachen. Eine neuerliche MRTUntersuchung konnte hier auch keinen Aufschluss bringen. „Darauf ist nichts zu erkennen. Doch wenn der Spieler Schmerzen hat, dann kann er nicht spielen“, sagt Vollmann. Aber nicht nur der erneute Ausfall des Abwehrspielers sorgt für einen gewissen Frust beim erfahrenen Coach der Aalener.
Fragwürdige Kleidung
Vielmehr noch ärgert er sich über den Ausfall von Mittelfeldspieler Mattia Trianni (liegt mit Grippe im Bett). „Schön und smart auszusehen ist bei den Jungs heutzutage einfach wichtiger, als möglicherweise Krankheiten zu verhindern. Dünnes T-Shirt, buntes Jäckchen, keine Socken und dann noch eine intensive Trainingsbelastung, da darf man sich nicht wundern, wenn man krank wird. So was ist verantwortungslos, aber das ist bei uns leider immer wieder ein Thema“, so Vollmann süffisant. Gesprochen hat der Trainer mit Trianni bereits, doch an der Situation ändert das erst einmal nichts.
Der Neuzugang der Aalener wird am Samstag definitiv nicht spielen können. Dazu kommt noch der sichere Ausfall von Stürmer Gerrit Wegkamp, der in dieser Woche noch gar nicht trainiert hat. Der Gegner aus Würzburg hat nach seinem Abstieg aus der 2. Bundesliga dagegen andere Probleme. Die Kickers müssen sich in der 3. Liga erst einmal akklimatisieren. „Der Kader ist sehr gut und hat das Potenzial für die oberen Tabellenplätze. Es ist für mich nur eine Frage der Zeit, bis sie das auch auf dem Platz umsetzen werden“, warnt Vollmann davor, den Gegner zu unterschätzen.
Fünf Punkte haben die Würzburger bislang gesammelt und stehen vor dem Duell in der OstalbArena auf Platz 18 der Tabelle. „Die Spiele, die sie gemacht haben, waren nicht alle schlecht. Oftmals haben sie sich auch durch unnötige Karten selbst dezimiert“, sagt Vollmann.
Doch auch der VfR Aalen hat im vergangenen Spiel gezeigt, dass er durchaus ansehnlichen Fußball spielen kann. Vor allem für die erste Halbzeit in Meppen (Endstand 1:1) erhielt die Mannschaft von der Ostalb viel Lob. In der zweiten Halbzeit allerdings war es vorbei mit der Aalener Herrlichkeit. „Es war plötzlich ein völlig anderes Spiel. All die Dinge, die wir in der ersten Hälfte gut gemacht haben, haben wir dann vermissen lassen“, analysiert Vollmann und hofft, dass seine Spieler aus der Videoanalyse gelernt haben.
„Gerade unser Gegentor, das darfst du so nie bekommen. Das war in Noten gesprochen eine glatte Sechs. Ich hab zu meinen Spielern gesagt: in der ersten Hälfte wart ihr ein Team, in der zweiten dagegen nur eine Gruppe, bei der immer nur maximal zwei Spieler Aktionen mit dem Ball gestartet
sagt Peter Vollmann über den Kleidungsstil mancher Spieler.
haben. Das geht eben nicht.“Viele Möglichkeiten, im Training nun andere Dinge auszuprobieren, hatte das Trainerteam allerdings nicht („hatten maximal 13 Spieler zur Verfügung“) und daher spricht viel für eine ähnliche Aufstellung wie im Spiel gegen Meppen - abgesehen von Trianni eben.
„Wir haben 16 Feldspieler und da hat jeder die Pflicht - vielleicht noch mehr als bei anderen Mannschaften dafür zu sorgen, sich ausreichend vor Krankheiten oder längeren Verletzungen zu schützen. Denn jeder Ausfall bedeutet für uns eine Option auf dem Platz weniger“, sagt Vollmann und nimmt damit alle Spieler in die Pflicht. Eine Option für Samstag ist Luca Schnellbacher, dem bescheinigt Vollmann eine gute Trainingswoche und er macht auch Sascha Traut Hoffnungen auf einen Einsatz. „Er hat immer eine Chance auf die Startelf“, so der VfR-Trainer.
So was ist verantwortungslos, aber das ist bei uns leider immer wieder ein Thema“,