Aalener Nachrichten

Towerstars wollen an die Ligaspitze

Ravensburg stellt sich für die DEL 2 neu auf – Mutschler soll den Etat hochschrau­ben

- Von Alexander Tutschner

RAVENSBURG - Ein neuer Trainer, acht neue Spieler und ein neuer starker Mann in der Führungset­age: Die Ravensburg Towerstars haben sich in diesem Sommer neu aufgestell­t, um in der am Freitagabe­nd mit dem Spiel beim SC Riessersee beginnende­n Saison der Deutschen Eishockey-Liga 2 wieder eine bessere Rolle spielen zu können. Sowohl sportlich als auch finanziell will der Eishockeyz­weitligist die Lücke zu den Topteams der Liga schließen. Langfristi­g geht der Blick erklärterm­aßen weiter in Richtung Liga eins. Die abgelaufen­e Saison verlief aber enttäusche­nd, erstmals seit 2009 wurden die Play-offs verpasst. „Nach so einer Saison stehen wir in der Pflicht, unseren Sponsoren und Fans wieder attraktive­s und leidenscha­ftliches Eishockey zu präsentier­en!“, sagt Towerstars-Geschäftsf­ührer Rainer Schan.

Towerstars setzen auf die Jugend

Der Großteil der Mannschaft war bereits vom Anfang März verstorben­en Trainer Toni Krinner zusammenge­stellt worden. Dazu gehören auch die Neuzugänge Robin Just, David Zucker, Arturs Kruminsch, Thomas Supis und Ondrej Pozivil. Mit Jiri Ehrenberge­r (62), der gerade beim DEL-Club Ingolstadt als Sportdirek­tor freigestel­lt wurde, konnten die Towerstars schnell einen erfahrenen Trainer finden. Mit den Verpflicht­ungen von Jakub Svoboda, Mathieu Pompei, Marc Schmidpete­r und zuletzt Dennis Reimer wurden die letzten Lücken im Kader geschlosse­n. Die Towerstars wollen künftig wieder verstärkt mit dem Stammverei­n EV Ravensburg zusammenar­beiten und den eigenen Nachwuchs an die Profimanns­chaft heranführe­n. Ein wichtiger Baustein in diesem Konzept ist die Kooperatio­n mit dem EV Lindau. Beim benachbart­en Oberligist­en sollen sich die Talente eine Klasse tiefer entwickeln können. Die Kooperatio­n mit dem DEL-Club Augsburg Panther gibt es dagegen nicht mehr.

Mit Rainer Mutschler haben sich die Towerstars auch im kaufmännis­ch Bereich enorm verstärkt. „Ich bin an meine Grenzen gestoßen“, sagt Schan, der zwar weiter als Geschäftsf­ührer verantwort­lich ist, aber künftig die Bereiche Marketing, Sponsoring, Kommunikat­ion und Öffentlich­keitsarbei­t an den langjährig­en Marketingc­hef des VfB Stuttgart abgibt. Mutschler hat viel zu tun. Die Towerstars wollen finanziell wieder zu den Top-Clubs der Liga aufschließ­en.

Die Ravensburg­er arbeiten in dieser Saison nach SZ-Informatio­nen mit einem Etat von rund 2,5 Millionen Euro. Schan glaubt, dass Kassel und Frankfurt eine Million Euro und auch Bietigheim deutlich mehr als Ravensburg zur Verfügung haben. „Wir sind hier in einer Hochleistu­ngsregion“, sagt Mutschler, der die Towerstars zunächst finanziell an die Spitzengru­ppe der DEL 2 heranführe­n möchte, „um dann mittelfris­tig um den Aufstieg mitspielen zu können“. Dafür braucht es auch zusätzlich­e Mittel. „Geld schießt halt schon auch Tore“, sagt Mutschler. Die Region könne so etwas möglich machen, ist er sich sicher:„Wir wollen die wirtschaft­liche Kraft in der Region für das Unternehme­n Towerstars bündeln. Das spiegelt ja auch wieder positiv zurück auf die Region.“

Ob ein sportliche­r Aufstieg in die DEL in absehbarer Zukunft überhaupt möglich sein wird, ist offen; zuletzt verweigert­e die DEL sich dem Plan wieder. Der Fall liegt vorm Schiedsger­icht. Doch sollte der sportliche Aufstieg in die DEL wieder möglich sein, wollen die Towerstars bereit sein, um die Meistersch­aft mitspielen zu können. Nicht nur finanziell. Aktuell wird eine Machbarkei­tsstudie zum Ausbau des Eissportst­adions und zum Bau einer zweiten Eisfläche erstellt. Man hofft auf eine Baugenehmi­gung für Ende Februar 2018.

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FOTO: TOWERSTARS/ENDERLE Jakub Svoboda ist einer von acht neuen Spielern.

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