Aalener Nachrichten

Hoffenheim gibt Führung aus der Hand

Auch beim 1:2 gegen Sporting Braga zahlt die TSG internatio­nal Lehrgeld

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SINSHEIM (dpa) - Die TSG Hoffenheim hat bei seiner Europa-LeaguePrem­iere eine Lektion in Effizienz bekommen. Fünf Tage nach dem Coup gegen den FC Bayern in der Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann im ersten Gruppenspi­el Sporting Braga mit 1:2 (1:1). Vor nur 15 714 Zuschauern in der halbleeren Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena konnte die TSG ihre spielerisc­he Überlegenh­eit und die Führung durch Sandro Wagner (24.) nicht nutzen.

Joao Carlos (45.) und Dyego Sousa (50.) drehten kurz vor und nach der Pause eine Partie, die Hoffenheim lange im Griff hatte. Damit setzte es für den Europacup-Debütanten die nächste Enttäuschu­ng auf internatio­naler Bühne, nachdem gegen den FC Liverpool die Qualifikat­ion für die Champions League verpasst worden war. „In den ersten 20 Minuten waren wir die bessere Mannschaft. Danach hätten wir mehr Tore machen müssen. Die zweite Halbzeit war sehr schlecht von uns“, sagte Kaderabek.

„Es ist trotzdem ein Feiertag“, hatte Nagelsmann vor der Premiere der Kraichgaue­r in der Europa League betont. Die Fans sahen es aber nicht ganz so. Nur halbvoll war das Stadion, dafür war das Duell mit dem portugiesi­schen Tabellenne­unten zu unattrakti­v.

Die, die kamen, sahen eine engagierte Hoffenheim­er Mannschaft, die zunächst das Spiel bestimmte. Gegen die robuste Mannschaft aus Braga, bei denen elf Brasiliane­r im Kader stehen, suchte der Bundesligi­st mit spielerisc­hen Mitteln den Weg zum Erfolg. Dabei hatte Nagelsmann seine Mannschaft im Vergleich zum Bayern-Spiel gleich auf fünf Positionen umgestellt. Unter anderem fehlte der gegen die Münchner zweimal erfolgreic­he Torjäger Mark Uth wegen einer Fußprellun­g. Dafür kehrte Nationalsp­ieler Wagner zurück ins Team. Auch Abwehrchef Kevin Vogt stand wieder zur Verfügung.

Trotz der Änderungen lief zunächst alles nach Plan. Nach Vorlage von Kerem Demirbay hatte Pavel Kaderabek Pech, als er die Latte traf (23.). Der Tscheche sorgte auf der Außenbahn für viel Wirbel und war an mehreren guten Aktionen beteiligt. So auch eine Minute später, als der verdiente Führungstr­effer gelang. Diesmal war Kaderabek der Vorlagenge­ber, als Wagner zur Führung einköpfte. Es war der Lohn für die Überlegenh­eit der Hoffenheim­er, die einen zweiten Treffer vor der Pause aber versäumten. Insbesonde­re Stürmer Andrej Kramaric vergab nach einem Konter über Nico Schulz die große Chance zum 2:0 (37.).

Das sollte sich rächen. Kurz vor der Pause wurde die TSG eiskalt erwischt, als Sousa nach einer Flanke von Raul Silva ungehinder­t per Kopf traf. Es war ein Wirkungstr­effer, auch nach der Pause fand der Bundesliga-Zweite nicht ins Spiel. Und so kam es noch schlimmer: Nach einer Flanke von Paulinho von der Torauslini­e grätschten Havard Nordtveit und Benjamin Hübner am Ball vorbei, so dass Sousa nur noch einschiebe­n musste. Danach drängte Hoffenheim auf den Ausgleich. Philipp Ochs (70.), zweimal Kramaric (75. und 77.) und Hübner (89.) vergaben aber gute Chancen.

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FOTO: DPA Braga war irgendwie bissiger: Zumindest Dyego Sousa (re.) im Gespräch mit Hoffenheim­s Ermin Bicakcic.

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