Breiter Konsens: Kombibad im Hirschbach
OB Rentschler: „Gute Nachrichten“von der Klausur des Gemeinderats in Heidenheim
AALEN - Bei der zweitägigen Klausur des Aalener Gemeinderats in Heidenheim hat es als „politische Willensäußerung“, wie es Oberbürgermeister Thilo Rentschler sagt, eine „breiteste Zustimmung“dafür gegeben, im Hirschbach ein neues Kombibad, bestehend aus einem Hallenund einem Freibad, zu bauen. Eine formale Abstimmung muss aber erst noch erfolgen. Gleichzeitig hat der Gemeinderat auch die Marschroute für die Limesthermen, beim Lehrschwimmbecken Ebnat und beim Spiesel-Freibad in Wasseralfingen vorgegeben. Über die Ergebnisse der Klausur hat Rentschler am Freitagabend zusammen mit seinen Bürgermeisterkollegen Wolfgang Steidle und Karl-Heinz Ehrmann informiert.
Mehrere Punkte geklärt
Demnach hat bei der Gemeinderatsklausur in der Bäderfrage ein breiter Grundkonsens in folgenden Punkten bestanden:
Im Hirschbach soll ein neues Kombibad entstehen, für das Kosten von „30 Millionen plus X“, so der OB, anzusetzen sind. Das alte Hallenbad am Galgenberg soll dafür aufgegeben werden. In einem nächsten Schritt gelte es nun zu untersuchen, welche Wasserflächen dort nötig sind und wie diese verteilt werden sollen. Dies, so Rentschler, beinhalte auch die Frage von 50-Meter-Bahnen und ob diese möglicherweise drinnen oder draußen gebaut werden sollen.
Bei den Limesthermen soll möglichst umgehend das derzeit jährlich zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro liegende Defizit halbiert werden. Hierfür sollen rund zehn Millionen Euro dort investiert werden, wo dringender Handlungsbedarf besteht, unter anderem in eine Attraktivierung der Saunalandschaft.
Die bereits im Grundsatz erwogene Sanierung des Spiesel-Freibads unter anderem mit der Neugestaltung des Eingangs- und Gebäudebereichs soll mit einem Kostenaufwand von rund vier Millionen Euro als erster Bauabschnitt in den Jahren 2018/2019 umgesetzt werden. Denkbar wäre danach ein zweiter Bauabschnitt ab etwa 2026/2027, in dem es dann unter anderem auch um die Frage einer Verlängerung des Schwimmbeckens auf wettkampftaugliche 50 Meter gehen könnte. Bislang fehlen dazu einige Zentimeter.
In der Frage der möglichen Sanierung des Lehrschwimmbeckens
Ebnat habe es, so der OB, in der Gemeinderatsklausur „keinerlei Überschwang“dafür gegeben, hierfür drei bis vier Millionen Euro an diesem Standort ausgeben zu wollen. Vielmehr habe breite Übereinstimmung darüber bestanden, vor allem auch den Ebnatern den schlechten Zustand des Lehrschwimmbeckens gut aufbereitet darzulegen.
44 Millionen Euro plus X
Somit, so Rentschler weiter, könne man von einer Netto-Investitionssumme von 44 Millionen Euro „plus X“ausgehen, die in den nächsten Jahren in die Aalener Bäderlandschaft gesteckt werden sollen. Dass der Gemeinderat offenbar mit einer „ganz großen Mehrheit“hinter dieser Grundkonzeption stehe, sei für das weitere Vorgehen immens wichtig und sei Rückenwind auch für die Diskussion mit und in der Bevölkerung.
Belastung im Hirschbach geringer
Positiv beeinflusst hat den breiten Grundkonsens für ein Kombibad im Hirschbach offenbar auch ein erstes Ergebnis zu dem von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten zu den Verkehrsbelastungen im Hirschbach. An fünf Tagen im Juli mit maximaler Belastung hat das Karlsruher Büro Modus Consult dort per Videoaufnahmen Zählungen gemacht mit dem Ergebnis, dass die Zahlen geringer ausfallen als ältere Zählungen und Prognosen aussagen. Laut Baubürgermeister Wolfgang Steidle sind demnach als 24-Stunden-Querschnittsbelastung gezählt worden: am Eingang zum Hirschbach von der Düsseldorfer Straße her 3800 Fahrzeuge (bisherige Annahme: 4100) und am Ortsausgang der Hirschbachstraße Richtung Röthardt 900 Fahrzeuge (bisherige Annahme: 3100). Im mittleren Bereich an der Einmündung der Fahrbachstraße seien 1500 Fahrzeuge gezählt worden. Wo die Eisenbahnstraße gegenüber der Zufahrt zu den FreibadParkplätzen einmündet, seien 600 Fahrzeuge festgestellt worden, die in den Parkplatz einfahren, und 100, die in die Eisenbahnstraße ein- und ausfahren. Die Gutachter, so Steidle, kämen in einem ersten Fazit deshalb zu dem Schluss, dass es sich bei der Hirschbachstraße objektiv nicht um eine stark belastete Strecke handle und dass durch eine Weiterentwicklung des Bäderstandorts zwar eine Zunahme, aber keinesfalls eine Überlastung zu erwarten sei.