Aalener Nachrichten

Hülener wollen eigene Wasserrech­nung

Teilnehmer bei Informatio­nsveransta­ltung pochen auf Wasserpriv­ileg

- Von Franz Mayer

LAUCHHEIM-HÜLEN - Bei der Bürgerinfo­rmation zur Vereinheit­lichung des Wasserprei­ses ist es Lauchheims Bürgermeis­terin Andrea Schnele nicht gelungen, die Hülener von der Rechtmäßig­keit des hierzu geführten Gemeindera­tsbeschlus­ses zu überzeugen.

Rund 50 Hülener waren im Alten Schulhaus, unter ihnen einige Gemeinderä­te, die im Juli für eine Vereinheit­lichung des Frischwass­erpreises von 2,04 Euro pro Kubikmeter für die Stadt mit den Ortschafte­n Röttingen und Hülen abgestimmt hatten. Für die Hülener Bürger hat sich damit der Wasserbezu­gspreis um 42 Prozent verteuert, was gleich darauf mit heftigen Protesten im Ortschafts­rat zurückgewi­esen wurde und mit Verärgerun­g, denn sie hätten das „aus der Zeitung erfahren“.

194 Bürger haben jetzt ihren Unmut per Unterschri­ft ausgedrück­t und die Forderung erhoben: „Wir wollen die Wasserprei­se von Härtsfeld-Albuch.“Daher beziehen sie auch ihr Wasser, unabhängig vom Netz des Wasserzwec­kverbands LauchheimW­esthausen. Eva Rösler hat die Unterschri­ftenaktion durchgefüh­rt und sagte in der Versammlun­g zur Bürgermeis­terin, „dass sie die Hülener nicht vorher informiert haben, nehme ich ihnen übel“. In dem Papier wird auch der Wasserzwec­kverband in Frage gestellt und die Rücknahme des Gemeindera­tsbeschlus­ses gefordert.

Zwei Rechtsguta­chten erläuterte Bürgermeis­terin Andrea Schnele hierzu, eines von der Aufsichtsb­ehörde, dem Landratsam­t, ein weiteres von einem Fachanwalt, der unter anderem befunden hatte, dass das technisch getrennte Netz von Hülen integriert zu betrachten sei. Das versuchte auch Robert Hauser zu erklären, der im Auftrag der Stadtverwa­ltung das sogenannte Globalguta­chten zur Vereinheit­lichung des Wasserprei­ses gefertigt hatte, die Grundlage zum Gemeindera­tsbeschlus­s und auch wiederholt Solidaritä­t anmahnte. Doch die Wortmeldun­gen in einer Diskussion wollten nichts davon wissen und pochten auf den Eingemeind­ungsvertra­g, mit dem Wasserpriv­ileg. Eine Wasserprei­serhöhung um 42 Prozent, für Hülen 60 Cent pro Kubikmeter mehr und für Lauchheim und Röttingen 28 Cent pro Kubikmeter weniger, verstößt nach Rechtsauff­assung des Hülener CDU-Gemeindera­ts und langjährig­em Ortsvorste­her Felix Auracher „gegen die guten Sitten“. Er sagte es mit dem Bekenntnis „seiner Fehlentsch­eidung“ bei der Abstimmung im Gemeindera­t . CDU-Ortschafts­rat Josef Lindenmeie­r pochte auf den Eingemeind­ungsvertra­g mit dem Wasserpriv­ileg, beharrte auf dem Widerspruc­hsrecht des Ortschafts­rats, stellte die Gutachten als Schönfärbe­reien in Frage und forderte gegebenenf­alls die Einberufun­g eines Vermittlun­gsausschus­ses.

 ?? FOTO: FRANZ MAYER ?? Ortschafts­rat Josef Lindenmeie­r berief sich auf den Eingemeind­ungsvertra­g, wo für Hülen eine eigene Wasserrech­nung verankert sei.
FOTO: FRANZ MAYER Ortschafts­rat Josef Lindenmeie­r berief sich auf den Eingemeind­ungsvertra­g, wo für Hülen eine eigene Wasserrech­nung verankert sei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany