Aalener Nachrichten

„Der respektvol­le Umgang miteinande­r ist verloren gegangen“

Frank Schmidt appelliert an Fans und Zuschauer des FCH um ein besseres Miteinande­r

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HEIDENHEIM (läm) - Sie wollten sich versöhnen, am Ende sind die Fronten nur noch verhärtete­r als ohnehin schon gewesen. Ein Teil der Fans und Verantwort­liche des Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim sprechen derzeit nicht dieselbe Sprache.

Negativer Höhepunkt der knapp dreistündi­gen Runde, die auf einer Tribünense­ite der Voith-Arena veranstalt­et wurde, und an der die gesamte Mannschaft teilgenomm­en hatte, war der Abgang einiger Anhänger – die Veranstalt­ung war noch nicht beendet– mit dem Sprechchor: „Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt, ihr Wichser.“Die Mannschaft hat von dieser Gruppierun­g nur wenige Meter entfernt gesessen, ein neues Niveau hatte den Disput erreicht.

Frank Schmidt, der am Sonntag bei der Partie gegen den VfL Bochum sein zehnjährig­es Dienstjubi­läum begeht und folglich schon eine Menge im Verein erlebt hat, wirkte auch eineinhalb Tage danach noch geschockt ob der Erlebnisse. „Ich finde es schade, in welche Richtung sich das entwickelt hat. Unser Kapitän Marc Schnattere­r hat die richtigen Worte gefunden: Alle sollten sich jetzt einmal zusammenre­ißen und sich gegenseiti­g Respekt entgegenbr­ingen. Es gibt Regeln im Leben und an die sollte man sich halten. Es gab jetzt einen Vorfall, bei dem der Verein aufgrund von Vorschrift­en und Regeln reagiert hat. Mir kam dabei aber zu kurz, mal zu durchleuch­ten, was der Verein in den vergangene­n Jahre geleistet hat, was er auch für die Fans und Zuschauer geleistet hat“, blickte Schmidt nochmals bei der Spieltagsp­ressekonfe­renz auf den Mittwochab­end zurück. „Der respektvol­le Umgang miteinande­r ist verloren gegangen und das ist extrem schade und ich glaube auch, dass das belasten kann“, so Schmidt weiter, der gleich mitschickt­e, dass er und seine Mannschaft keine Ausreden oder Alibis suchen. „Ich appelliere an alle, auch an die Fans: Jeder sollte sich den Spiegel vorhalten und überprüfen, wie man miteinande­r umgeht. Denn so, wie das abgelaufen ist, war sicherlich nicht alles richtig.“

So werden auch er und seine Mannschaft sich an die eigene Nase fassen, sagt der FCH-Trainer, denn es sei bekannt, dass es mit Erfolgserl­ebnissen allen besser gehe. Das stimmt wohl.

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FOTO: IMAGO Für seine Verhältnis­se besonders häufig muss Heidenheim­s Schlussman­n in dieser Saison die Bälle aus dem eigenen Netz holen. In fünf Partien hat der FCH satte vier verloren und tritt nun beim VfL Bochum an.
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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Frank Schmidt muss inmitten sei- nes zehnjährig­en Dienstjubi­läums eine größere Krise im Verein meis- tern

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