Kurve bekommen zum Dienstjubiläum
Der 1. FC Heidenheim tritt am Sonntag mit schwerem Rucksack beim VfL Bochum an
HEIDENHEIM - Am sechsten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gastiert der 1. FC Heidenheim im Ruhrgebiet beim VfL Bochum und steht dabei gewaltig unter Druck.
Vier Niederlagen aus fünf Partien nagen am mittlerweile gewonnenen Selbstverständnis des Vereins. „Wir befinden uns in einer neuen Situation, in der die Erfolgserlebnisse ausgeblieben sind. In den Gesprächen mit den Spielern, die ich geführt habe, geht es um zwei Dinge: einmal um das Aufarbeiten und die notwendige Selbstkritik, um sich aus der Unzufriedenheit heraus zu verbessern. Genauso wichtig ist, Entschlossenheit und Selbstvertrauen zu haben, die nächste Situation so anzunehmen, wie sie ist“, beschreibt Heidenheims Trainer Frank Schmidt die Situation, wie sie im Augenblick schwerer kaum sein könnte.
Speziell in solch einer Situation sei es wichtig, miteinander zu sprechen, so Schmidt weiter. „Aber das machen wir sowieso immer.“Neben dem langzeitverletzten Denis Thomalla wird aller Voraussicht nach John Verhoek (Schlag auf die Wade) ausfallen, Tim Skarke hatte Adduktorenprobleme, seine Einsatzzeiten seien laut Schmidt noch offen.
Leistungen in Ordnung
Die beiden jüngsten Leistungen, sowohl bei St. Pauli (0:1) als auch daheim gegen Regensburg (1:3) sah Schmidt so ordentlich, dass sie zu Erfolgen berechtigt hätten – haben sie aber nicht. „Zweimal ist das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen. Wir müssen einerseits die Fehler ansprechen und ehrlich damit umgehen, wir müssen aber auch die positiven Dinge herausziehen. Wir müssen die wenige Kleinigkeiten für uns ausnutzen, die Torchancen nutzen und dürfen nicht so situativ fahrlässig verteidigen“, fordert Schmidt.
Die Fans, so Schmidt weiter, dürften sich über die zuletzt gezeigten Leistungen nicht beschweren. Die derzeitige Krise läuft ausgerechnet in die Phase hinein, in der Frank Schmidt sein zehnjähriges Trainerjubiläum feiert. Genau am Sonntag und somit dem Spieltag beim VfL Bochum, hat Schmidt diesen Tag erreicht, ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Profifußball. „Das sagt FCH-Trainer Frank Schmidt. Schicksal möchte es so, dass es jetzt zu meinem Jubiläum nicht so läuft, aber das gehört genauso dazu. Deswegen ist mir dieses Jubiläum momentan wurscht, denn die Situation erfordert Ergebnisse. Die möchte ich mit der Mannschaft erreichen“, sagt Schmidt.
Wenn man auch die Saison auf dem sechsten Platz abgeschlossen hatte, so stimmen die Ergebnisse im kompletten Kalenderjahr noch nicht. Fünf Siege erst hat der FCH in diesem feiern können.
Der Trend stimmt nicht
„Wir wissen, dass der Trend in 2017 nicht stimmt. Wir ruhen uns nicht auf Erfolgen aus, wir arbeiten immer, auch jetzt im Misserfolgsfall. Deswegen können wir auch nicht mehr machen, weil wir immer alles geben für den Erfolg. Natürlich finde ich es schade, dass momentan die Stimmung nicht so gut ist außerhalb. Ich kann aber nur bitten, speziell wenn es mal nicht läuft, dass alle zusammenhalten“, sagt Schmidt, der weiß, dass seine Mannschaft nun in der Bringschuld sei. Schmidt: „Wir haben großen Bock darauf, wieder mit der Mannschaft erfolgreich zu sein. Da brauchen wir aber alle dazu. Jetzt heißt es aber erst einmal: Ärmel hochkrempeln und gar nicht so viel reden.“Am Sonntag wird man wissen, ob das zu etwas Zählbarem gereicht hat.
„Das Schicksal möchte es so, dass es jetzt zu meinem Jubiläum nicht so läuft, aber das gehört genauso dazu“,