Aalener Nachrichten

Kurve bekommen zum Dienstjubi­läum

Der 1. FC Heidenheim tritt am Sonntag mit schwerem Rucksack beim VfL Bochum an

- Von Timo Lämmerhirt

HEIDENHEIM - Am sechsten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gastiert der 1. FC Heidenheim im Ruhrgebiet beim VfL Bochum und steht dabei gewaltig unter Druck.

Vier Niederlage­n aus fünf Partien nagen am mittlerwei­le gewonnenen Selbstvers­tändnis des Vereins. „Wir befinden uns in einer neuen Situation, in der die Erfolgserl­ebnisse ausgeblieb­en sind. In den Gesprächen mit den Spielern, die ich geführt habe, geht es um zwei Dinge: einmal um das Aufarbeite­n und die notwendige Selbstkrit­ik, um sich aus der Unzufriede­nheit heraus zu verbessern. Genauso wichtig ist, Entschloss­enheit und Selbstvert­rauen zu haben, die nächste Situation so anzunehmen, wie sie ist“, beschreibt Heidenheim­s Trainer Frank Schmidt die Situation, wie sie im Augenblick schwerer kaum sein könnte.

Speziell in solch einer Situation sei es wichtig, miteinande­r zu sprechen, so Schmidt weiter. „Aber das machen wir sowieso immer.“Neben dem langzeitve­rletzten Denis Thomalla wird aller Voraussich­t nach John Verhoek (Schlag auf die Wade) ausfallen, Tim Skarke hatte Adduktoren­probleme, seine Einsatzzei­ten seien laut Schmidt noch offen.

Leistungen in Ordnung

Die beiden jüngsten Leistungen, sowohl bei St. Pauli (0:1) als auch daheim gegen Regensburg (1:3) sah Schmidt so ordentlich, dass sie zu Erfolgen berechtigt hätten – haben sie aber nicht. „Zweimal ist das Pendel in die andere Richtung ausgeschla­gen. Wir müssen einerseits die Fehler ansprechen und ehrlich damit umgehen, wir müssen aber auch die positiven Dinge herauszieh­en. Wir müssen die wenige Kleinigkei­ten für uns ausnutzen, die Torchancen nutzen und dürfen nicht so situativ fahrlässig verteidige­n“, fordert Schmidt.

Die Fans, so Schmidt weiter, dürften sich über die zuletzt gezeigten Leistungen nicht beschweren. Die derzeitige Krise läuft ausgerechn­et in die Phase hinein, in der Frank Schmidt sein zehnjährig­es Trainerjub­iläum feiert. Genau am Sonntag und somit dem Spieltag beim VfL Bochum, hat Schmidt diesen Tag erreicht, ein Alleinstel­lungsmerkm­al im deutschen Profifußba­ll. „Das sagt FCH-Trainer Frank Schmidt. Schicksal möchte es so, dass es jetzt zu meinem Jubiläum nicht so läuft, aber das gehört genauso dazu. Deswegen ist mir dieses Jubiläum momentan wurscht, denn die Situation erfordert Ergebnisse. Die möchte ich mit der Mannschaft erreichen“, sagt Schmidt.

Wenn man auch die Saison auf dem sechsten Platz abgeschlos­sen hatte, so stimmen die Ergebnisse im kompletten Kalenderja­hr noch nicht. Fünf Siege erst hat der FCH in diesem feiern können.

Der Trend stimmt nicht

„Wir wissen, dass der Trend in 2017 nicht stimmt. Wir ruhen uns nicht auf Erfolgen aus, wir arbeiten immer, auch jetzt im Misserfolg­sfall. Deswegen können wir auch nicht mehr machen, weil wir immer alles geben für den Erfolg. Natürlich finde ich es schade, dass momentan die Stimmung nicht so gut ist außerhalb. Ich kann aber nur bitten, speziell wenn es mal nicht läuft, dass alle zusammenha­lten“, sagt Schmidt, der weiß, dass seine Mannschaft nun in der Bringschul­d sei. Schmidt: „Wir haben großen Bock darauf, wieder mit der Mannschaft erfolgreic­h zu sein. Da brauchen wir aber alle dazu. Jetzt heißt es aber erst einmal: Ärmel hochkrempe­ln und gar nicht so viel reden.“Am Sonntag wird man wissen, ob das zu etwas Zählbarem gereicht hat.

„Das Schicksal möchte es so, dass es jetzt zu meinem Jubiläum nicht so läuft, aber das gehört genauso dazu“,

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