Über den Tellerrand schauen
Ein Auslandssemester sollten Studenten mindestens ein Jahr vorher planen
Den Horizont erweitern, Sprachkenntnisse vertiefen, internationale Kontakte knüpfen: Es spricht vieles dafür, als Student ein Semester an einer Hochschule im Ausland zu verbringen. Denn natürlich macht sich ein Auslandssemester auch gut im Lebenslauf. „Das erhöht später die Karrierechancen“, sagt Matthias Jaroch vom Deutschen Hochschulverband in Bonn.
Das Wunschland steht schon fest? Dann ran an die Planung! „Idealerweise beginnen Studierende damit direkt im ersten Semester“, rät Christiane Biehl vom Dezernat Internationales an der Universität zu Köln. Und dann heißt es Schritt für Schritt vorzugehen:
Erste Anlaufstelle dafür ist das Akademische Auslandsamt beziehungsweise das International Office auf dem Campus. Dort können Studenten Broschüren mitnehmen und sich beraten lassen – etwa zu der Frage, welche Universität die richtige ist und ob sich das Auslandssemester aufs Studium anrechnen lässt.
Infos beschaffen: Fremdsprachen prüfen:
Reichen meine Sprachkenntnisse für den Aufenthalt im Ausland? Studierende sollten sich erkundigen, ob sie die Sprache noch vor Ort erlernen können oder ob sie Kenntnisse auf Universitätsniveau mitbringen sollten. Häufig müssen Sprachkenntnisse über einen Test wie etwa TOEFL nachgewiesen werden.
Finanzierung klären:
„Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, wie ein Auslandssemester finanziert werden kann“, sagt Alexander Haridi vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Etwa über ein Stipendium: Auf der DAAD-Webseite gibt es länderspezifische Infos zu solchen Programmen. Eine weitere Möglichkeit ist ErasmusPlus. „Infrage kommt eventuell auch ein Auslands-BAföG oder ein Bildungskredit“, so Haridi.
Bewerbung schreiben:
Bewerbung schreiben! Wer einen Platz im Erasmus-Programm haben möchte, kann sich bei dem Koordinator an seiner Uni melden. „In aller Regel wird neben dem Motivationsschreiben auch eine Beschreibung des Studienvorhabens im Ausland erwartet“, erklärt Biehl. Und wer sich um ein Stipendium bewirbt, muss häufig seine bisherigen Studienleistungen auflisten, Sprachnachweise präsentieren und das Gutachten eines Hochschullehrers beifügen.
Einreiseformalitäten klären:
Ob für das Auslandssemester ein Visum oder ein Reisepass nötig ist, weiß das Akademische Auslandsamt beziehungsweise das International Office. Infos gibt es auch auf den Webseiten der deutschen Botschaft im jeweiligen Land.
Versicherungsschutz regeln:
Über das geplante Auslandssemester sollten Studierende auch ihre Krankenversicherung informieren. Da die Standards in den Zielländern oft anders sind als in Deutschland, bietet sich meist eine Auslandskrankenversicherung an. „Oft wird sie zusammen mit einer privaten Haftpflicht- und einer Unfallversicherung als Kombi-Versicherung angeboten“, erklärt Biehl.
Unterkunft finden:
Auch hier haben Akademisches Auslandsamt oder International Office in aller Regel Tipps. Eine Bleibe im Ausland findet sich oft über die Wohnungsbörse der Universität im Ausland, die sich etwa per Mail kontaktieren lässt. Wer nicht in einem Studentenwohnheim unterkommt, findet eventuell Platz in einer studentischen Wohngemeinschaft oder bei einer Gastfamilie.
Unterkunft daheim zu Geld machen:
Finanziell lohnt es sich natürlich, für die Dauer des Auslandssemesters das Zimmer oder die Wohnung daheim zwischenzuvermieten, zum Beispiel an einen Kommilitonen – sonst fallen doppelte Mieten an. (dpa)