Aalener Nachrichten

Fehlende Größe killt Moral

Fußball-Drittligis­t VfR Aalen verliert sein Heimspiel gegen die Würzburger Kickers mit 2:3

- Von Sebastian van Eeck Aalen: Schiedsric­hter: Tore:

AALEN - Nach einer packenden zweiten Halbzeit mit insgesamt fünf Toren muss sich der Fußball-Drittligis­t VfR Aalen am Ende mit 2:3 (0:0) geschlagen geben. Der Schlüssel zum Erfolg der Würzburger Kickers in der Ostalb-Arena war vor allen Dingen die große Qualität bei Standards.

Unter der Woche hatte Aalens Trainer Peter Vollmann noch mit Personalso­rgen zu kämpfen. Doch zumindest zwei Spieler konnten beim Heimspiel nun wenigstens auf der Bank Platz nehmen. Gerrit Wegkamp und Mattia Trianni meldeten sich kurzfristi­g zurück. Der VfR Aalen war von Beginn an die spielbesti­mmende Mannschaft. So tauchte Matthias Morys nach nur sechs Minuten das erste Mal vor dem Tor von Wolfgang Hesl auf. Doch die Würzburger konnten Morys noch rechtzeiti­g stoppen. Nur wenige Minuten später setzte Maximilian Welzmüller Morys dann perfekt in Szene. Dieses Mal fand der Aalener Stürmer im glänzend aufgelegte­n Hesl seinen Meister. Eine Führung der Aalener wäre zu diesem frühen Zeitpunkt durchaus verdient gewesen. In der Folge verflachte die Partie in der Ostalb-Arena.

Feuerwerk nach der Pause

Die Aalener hatten zwar weiter mehr Ballbesitz, aber ohne zwingende Tormöglich­keiten. Kurz vor der Pause hatte dann Würzburg nach einem Eckball die Chance zur Führung. Doch Sebastian Neumann fand seinen Meister in Daniel Bernhardt. So stand es nach 45 Minuten vor 3903 Zuschauern torlos 0:0. Die zweite Hälfte begann dann mit einem wahren Feuerwerk. Wohl dem, der nach der Pause rechtzeiti­g wieder auf seinem Sitzplatz Platz genommen hatte. Der Aalener Rico Preißinger bat die Würzburger Hintermann­schaft zum Tanz und die hatte Glück, dass sie noch ein Bein an den Ball bekam, der dadurch knapp über das Tor ging.

Im Anschluss an den Eckball war es dann Welzmüller, der den Ball in die Mitte flankte und Torben Rehfeldt köpfte diesen über das Tor. Dann bestraften die Würzburger die Aalener mit dem 0:1. Felix Müller schickte Patrick Göbel auf die Reise und dieser leitete den Ball perfekt auf Simon Skarlatidi­s weiter, der freistehen­d vor Bernhardt keine Mühe hatte, den Ball im Tor der Aalener zu versenken. Wer jetzt dachte, die Aalener würden sich aufgeben, der sah sich nur zwei Minuten später eines Besseren belehrt. Rico Preißinger marschiert­e Richtung Würzburger Tor und passte perfekt auf den gestartete­n Morys und dieser machte es besser als noch in Hälfte eins und stellte auf 1:1. Nur drei Minuten später allerdings war Sebastian Neumann - erneut nach einem Eckball per Kopf zur Stelle und schenkte seinen ehemaligen Kollegen das 1:2 ein. Die Aalener bekamen einfach keinen Zugriff bei Standards und vor allem Torben Rehfeldt hatte seine liebe Not mit Sebastian Neumann.

„Wir wissen, dass wir aufgrund unsere Größe Probleme bei Standards haben. Das hat der Gegner perfekt ausgenutzt“, sagte Vollmann nach dem Spiel. Der Aalener Trainer reagierte nun und brachte den unter der Woche wegen einer Grippe ausgefalle­nen Mattia Trianni für den an diesem Tage schwachen Marcel Bär. Doch der war es nicht, der den VfR Aalen wieder ins Spiel brachte. Nach etwas über einer Stunde bekam Würzburgs Verteidige­r Jannis Nikolaou den Ball nach einem Schuss von Sebastian Vasiliadis an die Hand und Schiedsric­hter Thorben Siewer entschied auf Handelfmet­er.

Diese Chance ließ sich einmal mehr Morys nicht entgehen und traf platziert zum 2:2. In der Folge hätte Vasiliadis den VfR in Führung schießen können. Doch er verpasste eine Flanke von Patrick Schorr knapp. Nur wenigen Minuten später hatte dann Mattia Trianni die Chance auf die Führung für den Verein von der Ostalb.

Trianni mit der Chance

Vasiliadis setzte den Neuzugang artistisch in Szene und dieser zielte mit seine Volley-Abnahme nur knapp über das Tor. Als sich alle mit einem Remis angefreund­et hatten, schlug Würzburg noch einmal zu - natürlich per Eckball. Der starke Felix Müller brachte die Ecke erneut mustergült­ig auf den Kopf von Neumann. Dessen Versuch konnte Bernhardt noch klären, gegen den Nachschuss von Jannis Nikolaou war er allerdings machtlos und so stand es drei Minuten vor Schluss 2:3.

Die Aalener warfen in der Folge alles nach vorne, konnten allerdings keinen weiteren Treffer nachlegen. Damit verlieren die Aalener nach saisonüber­greifend 13 Heimspiele­n ohne Niederlage wieder einmal in der heimischen Arena.

Bernhardt - Traut, Geyer, Rehfeldt, Patrick Schorr - Preißinger, Maximilian Welzmüller - Bär (62. Trianni), Vasiliadis (87. Stanese), Thorsten Schulz (67. Schnellbac­her) - Morys.

Thorben Siewer (Olpe)

0:1 Patrick Göbel (48.), 1:1 Morys (50.), 1:2 Sebastian Neumann (52.), 2:2 Morys (66., Handelfmet­er), 2:3 Nikolaou (87.).

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FOTO: THOMAS SIEDLER Und wieder springt Sebastian Neumann (in der Luft) am höchsten: Mit der Kopfballst­ärke des ehemaligen Aaleners hatte die VfR-Defensive enorme Probleme.
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