Unvollendetes Stück von Mozart
Sinfonieorchester Camerata Europeana am 1. Oktober im Oettinger Residenzschloss
OETTINGEN (an) - Am Sonntag, 1. Oktober, um 17 Uhr ist das Orchester Camerata Europeana zum wiederholten Mal im Oettinger Residenzschloss zu Gast.
Unter der Leitung von Radoslaw Szulc (Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und Leiter des Kammerorchesters des Bayerischen Rundfunks) gestaltet die Camerata Europeana ein Konzert mit vier sinfonischen Werken, beginnend mit einem der schönsten unvollendeten Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, dem Fragment für Violine, Viola, Violoncello und Orchester (KV Anh. 104; 320e). Diese Sinfonia concertante schrieb Mozart in A-Dur, den SoloPart der Viola jedoch in G-Dur. Das Konzert für Violine und Orchester (KV 219) entstand etwa vier Jahre vor dem Fragment und steht ebenfalls in A-Dur. Es gilt als eines der schönsten Werke für Violine und Orchester von Mozart. Im letzten Satz, eigentlich ein Menuett, ist ein „alla turca“-Abschnitt eingebaut, eine Hommage an die beliebte türkische Mode im damaligen Wien.
Nach der Pause erklingen die 6. und die 7. Sinfonie von Joseph Haydn: Gemeinsam mit der 8. Sinfonie entstanden sie als zusammenhängender Zyklus. Aufgrund ihrer Beinamen wurden sie auch „Die Tageszeiten“bekannt. Die Sinfonie Nr. 6, „le matin“(D-Dur, Hob. l:6) steht für den Morgen, die Sinfonie Nr. 7 (C-Dur, Hob. l:7) trägt den Beinamen „le midi“und symbolisiert die Mittagszeit. Die achte Sinfonie thematisiert die Abendstunden („le soir“). Haydn legte die Sinfonien vermutlich einem programmatischen Inhalt zugrunde, jedoch gab er diesen nie öffentlich bekannt. Sie entstanden während seiner Zeit als Vize-Kapellmeister am Hofe der Esterházys. Viele solistische Passagen in diesen 3 Sinfonien hatte Haydn für die besten Musiker im fürstlichen Orchester vorgesehen, für sie eine besondere Ehre.