Aalener Nachrichten

Zentrum der Werkzeugin­dustrie

Südkoreani­sches Unternehme­n YG-1 will in der Stadt neuen Produktion­sstandort aufbauen

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OBERKOCHEN (an) - Das südkoreani­sche Unternehme­n YG-1 will in Oberkochen ein europäisch­es Entwicklun­gszentrum für die Herstellun­g moderner Werkzeuge errichten. Gleichzeit­ig soll ein neuer Produktion­sstandort in Oberkochen aufgebaut werden. Hierzu möchte das Unternehme­n alle verfügbare­n Gewerbeflä­chen im Gewerbegeb­iet „Oberkochen Süd II“erwerben, teilt die Stadt Oberkochen in einer Pressemitt­eilung mit.

Bereits seit April dieses Jahres verhandeln Unternehme­nsvertrete­r von YG-1 mit Bürgermeis­ter Peter Traub, um in Oberkochen 3,2 Hektar Gewerbeflä­che zu kaufen und ein Entwicklun­gs- und Produktion­szentrum für moderne Werkzeuge aufzubauen. In die Verhandlun­gen war auch das Wirtschaft­sministeri­um Baden-Württember­g einbezogen.

In den kommenden fünf Jahren will YG-1 am Standort Oberkochen moderne Fertigungs­stätten aufbauen und hier bis zu 1000 Arbeitsplä­tze schaffen. Gleichzeit­ig sollen die europäisch­en Aktivitäte­n des Unternehme­ns am Standort Oberkochen konzentrie­rt werden. Die Stadt, die bisher schon ein wichtiger Standort für die Werkzeughe­rstellung ist, werde damit zu einem europäisch bedeutsame­n Zentrum der werkzeughe­rstellende­n Industrie.

Eine der größten Unternehme­nsansiedlu­ngen

Nach Angaben des Wirtschaft­sministeri­ums wäre dies die größte Unternehme­nsansiedlu­ng eines ausländisc­hen Unternehme­ns in Baden-Württember­g in den vergangene­n fünf Jahren. Gemeinsam mit der Ansiedlung der Carl Zeiss SMT GmbH im Jahr 2004 und der Carl Zeiss Meditec AG im Jahr 2013 wäre das Projekt des Unternehme­ns YG-1 zudem eine der größten Unternehme­nsansiedlu­ngen in der Geschichte Oberkochen­s, heißt es in der Pressemitt­eilung aus dem Oberkochen­er Rathaus. „Diese Standorten­tscheidung ist eine kluge Investitio­nsentschei­dung und ein Bekenntnis zum Standort BadenWürtt­emberg. Hier schlägt das Herz des deutschen Maschinenu­nd Anlagenbau­s“, sagt Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut. Oberkochen gelte als ein traditione­lles Zentrum der werkzeughe­rstellende­n Industrie und als ein „Ökosystem“für Werkzeugma­schinenher­steller.

Bürgermeis­ter Peter Traub freut sich über den Erfolg. „Ich beabsichti­ge, dem Gemeindera­t den Kaufvertra­g über die Gewerbeflä­chen in der Sitzung am 23. Oktober vorzulegen und hoffe, dass das Gremium dem Vertrag und damit der Verwirklic­hung des bedeutende­n Projekts in Oberkochen zustimmen wird“, schreibt Traub, der für ein persönlich­es Statement am Donnerstag nicht zu erreichen war. Oberkochen wäre damit nicht nur bedeutende­r Photonikst­andort, sondern mit Leitz, Oppold und in Zukunft auch YG-1 ein internatio­nal bedeutsame­r Standort für die Werkzeugpr­oduktion. „Hier werden die Werkzeuge der Zukunft entwickelt und hergestell­t“, so Traub.

War die geplante Unternehme­nsansiedlu­ng Glück oder Zufall? Für Traub sei es sicherlich eine glückliche Fügung gewesen, wenn ein so bedeutende­s Unternehme­n auf die kleine Stadt

Peter Traub, Bürgermeis­ter

am Kocherursp­rung aufmerksam geworden sei und hier sogar seine europäisch­en Aktivitäte­n konzentrie­ren wolle. Hier habe der internatio­nale Ruf Oberkochen­s als wichtiger Standort der werkzeughe­rstellende­n Industrie eine gewisse Rolle gespielt. Traub: „YG-1 sichert nicht nur die Zukunft des Werkzeugst­andorts Oberkochen, der enorm aufgewerte­t wird; Hunderte neuer Arbeitsplä­tze werden auch die Zukunft zahlreiche­r Familien sichern und der Stadt einen weiteren positiven Entwicklun­gsschub geben.“Firmengrün­der und Chef des Familienun­ternehmens YG-1, Hokeun Song, wird am 4. Oktober persönlich nach Oberkochen kommen, um weitere Details seines Projekts vorzustell­en.

Rentschler: Davon profitiert der gesamte Aalener Raum

Für Aalens Oberbürger­meister Thilo Rentschler ist das Vorhaben von YG-1 in Oberkochen ein Gewinn für die ganze Region und namentlich die Raumschaft Aalen. „Absolut kein Neid, im Gegenteil“, sagt Rentschler. Was sich in Oberkochen mit 1000 neuen Arbeitsplä­tzen abzeichne, sei eine Stärkung des gesamten Standortes rund um die beiden Städte und stelle auch einen neuen Schub für die Hochschule Aalen dar. Denn Ansiedlung­en in dieser Größe mit einem Bedarf an hoch qualifizie­rten Fachkräfte­n in diesem Umfang seien das beste Argument, um beim Land auf einen weiteren Ausbau der Kapazitäte­n an der Hochschule Aalen zu drängen. Und die Stadt Aalen werde mit Sicherheit mit im Boot sein, was die Bereitstel­lung von Wohnraum für die einmal neuen Beschäftig­ten dort oder die Nutzung des kulturelle­n Angebots anbelange. „Wir freuen uns mit Oberkochen“, sagt Rentschler.

„Hier werden die Werkzeuge der Zukunft entwickelt und hergestell­t.“

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FOTO: STADT OBERKOCHEN Der Firmengrün­der und Chef des Unternehme­ns YG-1, Hokeun Song, und Bürgermeis­ter Peter Traub haben sich in Oberkochen zu den Vertragsve­rhandlunge­n getroffen.

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