Mehr Derby, geht nicht
Die Sportfreunde Dorfmerkingen treffen in der Fußball-Verbandsliga auf den TSV Essingen
AALEN - Auf diese Spiel haben die Fußball-Fans in der Region mehr als drei Jahre gewartet. An diesem Samstag (15 Uhr) treffen die Sportfreunde Dorfmerkingen in der Verbandsliga auf den TSV Essingen. Es geht um den Derby-Sieg und irgendwie auch um die Nummer eins auf der Ostalb in Sachen Amateur-Fußball.
„Wir haben uns schon in der vergangenen Saison immer mit der Aussicht auf dieses Derby motiviert“, sagt Sportfreunde Trainer Helmut Dietterle. Er muss es wissen, denn das letzte Derby vor mehr als drei Jahren in der Landesliga (5:0 für den TSV) hat er selbst miterlebt und zwar als Trainer von Essingen. Nun ist er seit geraumer Zeit Trainer der Sportfreunde und ist mit diesen als Verbandsliga-Aufsteiger gut gestartet: Platz drei (elf Punkte) aktuell und zwar noch vor dem Kontrahenten aus Essingen (punktgleich auf Platz vier).
„Die Sportfreunde spielen zu Hause und sind daher für mich leichter Favorit“, sagt daher auch TSV-Trainer Dennis Hillebrand und fügt an: „Dorfmerkingen ist für mich kein normaler Aufsteiger und wird mit Sicherheit auch am Ende der Runde in dieser Tabellenregion zu finden sein.“
Klassenerhalt als Ziel
Das sieht der Trainer der Sportfreunde etwas anders und bremst die hohen Erwartungen an sein Team: „Wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte erreichen und damit den Klassenerhalt perfekt machen.“
Hillebrand selbst hatte unter Dietterle noch aktiv gespielt (erzielte gar das 1:0 im letzten Derby gegen die Sportfreunde, d. Red.) und pflegt noch immer einen guten Kontakt zu ihm. „Ich freue mich auf das Wiedersehen. Helmut hat uns ja im Vorfeld schon zweimal beobachtet. Er wird mit Sicherheit seine Mannschaft nicht nach uns ausrichten und wird selbstbewusst sein eigenes Ding durchziehen wollen“, ist sich Hillebrand sicher. Dietterle hält große Stücke auf seinen ehemaligen Schützling: „Er ist zielstrebig, fleißig und wird mit Sicherheit als Trainer noch einige Erfolge feiern.“Am Samstag möchte er das mit seinem Team allerdings verhindern und deshalb sollen seine Jungs im Derby vieles anders machen, als noch im Spiel gegen die Normannia aus Gmünd (0:0). „Der Punkt ist sicherlich in Ordnung. Allerdings haben wir aus unserer Überlegenheit einfach nichts gemacht“, so Dietterle weiter. Verzichten muss der erfahrene Trainer auf den Langzeitverletzten Simon Vesel (Kreuzbandriss), Jeffrey Janik (Rot-Sperre) und vermutlich Tim Brenner (Kniereizung), der diese Woche noch kein Training absolviert hat. Beim Gegner aus Essingen ist die Liste sogar noch etwas länger: Nico Zahner, Simon Köpf und Tim Ruth werden sicher ausfallen, hinter Stani Bergheim und Simon Fröhlich steht zumindest noch ein Fragezeichen: „Bei den beiden haben wir noch die Hoffnung, dass es vielleicht für die Bank reichen könnte“, so Hillebrand weiter.
Spannendes Spiel
Das Derby könnte ein durchaus attraktives Spiel werden, denn beide Mannschaften neigen zu OffensivFußball.
„Ich gehe davon aus, dass beide Mannschaften auf Sieg spielen werden. Für uns ist das Duell ein echter Gradmesser“, sagt TSV-Trainer Hillebrand. Daher hoffen beide Trainer auch auf ein reges Zuschauerinteresse. „600 bis 700 wären schon schön“, sagt Hillebrand und Dietterle fügt an: „verdient hätten es beide Mannschaften auf jeden Fall.“26 Kilometer trennen Essingen und Dorfmerkingen. Brisanz ist alleine schon aufgrund der Nähe genug vorhanden.
Dazu kommt noch die Tabellenkonstellation und die Niederlage aus dem vergangenen Derby. „Ich glaube der Sieger wird sich erst einmal oben in der Liga festsetzen“, prognostiziert Dietterle und hofft insgeheim wahrscheinlich, dass es seine Jungs sein werden. „Wir werden Dorfmerkingen alles abfordern, denn ein Derbysieg ist etwas Besonderes und irgendwie kann man sich dann auch als Nummer eins auf der Ostalb in Sachen Amateur-Fußball bezeichnen“, sagt Hillebrand.