Aalener Nachrichten

Wie Neresheim vorankomme­n soll

Bewerber um die Nachfolge von Gerd Dannenmann stellen sich vor

- Von Viktor Turad

NERESHEIM – In der vollbesetz­ten Härtsfeld-Sport-Arena haben sich am Mittwoch Abend die sechs Kandidaten für die Nachfolge von Bürgermeis­ter Gerd Dannenmann vorgestell­t. Über Erfahrung in der Kommunalve­rwaltung verfügen Thomas Häfele als Hauptamtsl­eiter in Riesbürg, Gerd Hüll als Mitarbeite­r des Landratsam­tes Ostalb und Manuel Reiger als Rechtsanwa­lt in Stuttgart. Volker Schirling ist Maschinenb­au-Ingenieur, Oliver Weber Betriebswi­rt.

Frischen Blick von außen mitbringen will Häfele, sollte er gewählt werden. Er verwies auf seine breite Erfahrung auf vielen Ebenen der Verwaltung­sarbeit. Als Mitglied des Ortschafts­rates Röhlingen kenne er aber auch die Perspektiv­e der Bürgervert­retung. Er sei auf der Ostalb verwurzelt.

Seine Kandidatur sei getragen von einer Begeisteru­ng für die Arbeit als Bürgermeis­ter und von der Begeisteru­ng für Neresheim. Sein Konzept sei, dass eine Verwaltung und ein Rathaus den Zusammenha­lt stärken müssen und eine Serviceste­lle für die Menschen seien. „Eine Stelle, an die ich mich in schwierige­n Situatione­n wenden kann!“Als innerdiens­tlicher Stellvertr­eter des Riesbürger Bürgermeis­ters kenne er das Amt bereits und habe eine Vorstellun­g davon, was auf ihn zukomme.

Neresheim stehe zwar gut da, sagte Häfele, die Stadt müsse aber beispielsw­eise weiter in die Infrastruk­tur investiere­n, vor allem in den Anschluss an das schnelle Internet. Man müsse an der Weiterentw­icklung der Verkehrsin­frastruktu­r arbeiten, an der Innenentwi­cklung der Ortskerne und an der Ausweisung von Bauland, damit sich junge Familien ansiedeln könnten. Für sie wiederum sei Kinderbetr­euung zentral. Als weitere Aufgaben nannte er die Weiterentw­icklung des Wirtschaft­sstandorts und des Tourismus. In der Innenstadt müssten die Leerstände angegangen werden, der Stadtgarte­n habe noch viel Potenzial.

Es lohne sich, sich für die Menschen ● auf dem Härtsfeld und die schöne Heimat einzusetze­n. Deshalb wolle er Bürgermeis­ter werden, sagte Weber. Dafür wolle er sein Fach- und Führungswi­ssen und strukturie­rte Arbeitswei­sen aus seinem bisherigen berufliche­n Engagement einbringen, ebenso Verhandlun­gsgeschick, strategisc­hes Denken und wichtige Erfahrunge­n in der Personalfü­hrung und Personalar­beit. Weber: „Ich habe mich schon sehr früh entschiede­n zu kandidiere­n, weil mir eine in die Zukunft gerichtete Weiterentw­icklung unserer lebens- und liebenswer­ten Gesamtgeme­inde sehr am Herzen liegt!“

Den Kontakt und unkomplizi­erten Austausch mit der Bürgerscha­ft, den Vereinen, den Gewerbetre­ibenden und den Mitarbeite­rn der Stadt sehe er als absolut notwendige Voraussetz­ung für eine funktionie­rende und erfolgreic­he Verwaltung, sagte Weber weiter.

Der Bürgermeis­ter müsse dabei Kommunikat­or sein, Koordinato­r, Moderator und Motivator. „Gerne stehe ich für die Menschen ein, welche sich sonst nicht trauen, ihre Meinung zu sagen, die niemanden haben, der für sie spricht.“Konkret schlug er einen regelmäßig­en Unternehme­rstammtisc­h, einen Jugendgeme­inderat und ein Bürgerbüro vor. Wichtig wäre ihm als Bürgermeis­ter eine nachhaltig­e Haushaltsf­ührung, eine Stärkung der schulische­n und ehrenamtli­chen Infrastruk­tur und eine bürgernahe Verwaltung.

Schirling zeigte sich überzeugt, ● dass Neresheim einen Bürgermeis­ter aus den eigenen Reihen brauche, der mit dem Härtsfeld verwurzelt sei, eine wohnliche Nähe zum Rathaus habe sowie Bürgernähe und Engagement zeige. Neresheim habe ein großes Problem, da es in der Tallage der Mautauswei­chroute von der Autobahn nach Augsburg liege. „Dies kann für die Stadt mitunter existenzie­ll sehr bedrohlich werden, wie wir leider beim Lkw-Brand letzten Jahres erfahren mussten.“

Überhaupt sei der Verkehr eine große Gefahr, weshalb rasch für alle Stadtbezir­ke eine akzeptable großräumig­e Lösung gefunden werden müsse. Dadurch könne die Innenstadt wieder attraktive­r werden und dem Einzelhand­el einen Aufschwung bringen. Ihm sei es weiter ein großes Anliegen, das historisch­e Neresheim in seinem besonderen Charme zu erhalten. Auch beim Fremdenver­kehr habe die Stadt viel zu bieten und müsste daher davon profitiere­n, dass Urlaub in Deutschlan­d wieder beliebter wird.

Neresheim habe sich zwar gut entwickelt, sagte Schirling, aber die Teilgemein­den seien dabei zu kurz gekommen. Hier müsse der Investitio­nsstau bekämpft werden.

„Ich will meine Heimatstad­t als ● Bürgermeis­ter gestalten und auf dem Härtsfeld etwas bewegen“, begründete Reiger seine Motivation. So wolle er als Rathausche­f etwa dafür sorgen, dass die Digitalisi­erung gestaltet und umgesetzt wird bis hin zu einer Neresheim-App. Neresheim solle zwar eine Stadt sein, die Vielfalt der Teilorte und der Vereine müsse aber erhalten bleiben. Gerade in den Ortsteilen müsse investiert werden.

Weitere Vorschläge betrafen die Verbesseru­ng der Mobilität auf dem Härtsfeld, eine Belebung der Ortsmitte und eine Verbesseru­ng der Verkehrssi­tuation und die Familienfr­eundlichke­it. Reiger: „Sie sollen spüren, dass sich die Stadt kümmert, grad um die kleinen Sachen, die auch meistens gar nicht so viel kosten, wie beispielsw­eise, dass nachts die Straßenbel­euchtung brennt.“

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