Wie Neresheim vorankommen soll
Bewerber um die Nachfolge von Gerd Dannenmann stellen sich vor
NERESHEIM – In der vollbesetzten Härtsfeld-Sport-Arena haben sich am Mittwoch Abend die sechs Kandidaten für die Nachfolge von Bürgermeister Gerd Dannenmann vorgestellt. Über Erfahrung in der Kommunalverwaltung verfügen Thomas Häfele als Hauptamtsleiter in Riesbürg, Gerd Hüll als Mitarbeiter des Landratsamtes Ostalb und Manuel Reiger als Rechtsanwalt in Stuttgart. Volker Schirling ist Maschinenbau-Ingenieur, Oliver Weber Betriebswirt.
Frischen Blick von außen mitbringen will Häfele, sollte er gewählt werden. Er verwies auf seine breite Erfahrung auf vielen Ebenen der Verwaltungsarbeit. Als Mitglied des Ortschaftsrates Röhlingen kenne er aber auch die Perspektive der Bürgervertretung. Er sei auf der Ostalb verwurzelt.
Seine Kandidatur sei getragen von einer Begeisterung für die Arbeit als Bürgermeister und von der Begeisterung für Neresheim. Sein Konzept sei, dass eine Verwaltung und ein Rathaus den Zusammenhalt stärken müssen und eine Servicestelle für die Menschen seien. „Eine Stelle, an die ich mich in schwierigen Situationen wenden kann!“Als innerdienstlicher Stellvertreter des Riesbürger Bürgermeisters kenne er das Amt bereits und habe eine Vorstellung davon, was auf ihn zukomme.
Neresheim stehe zwar gut da, sagte Häfele, die Stadt müsse aber beispielsweise weiter in die Infrastruktur investieren, vor allem in den Anschluss an das schnelle Internet. Man müsse an der Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur arbeiten, an der Innenentwicklung der Ortskerne und an der Ausweisung von Bauland, damit sich junge Familien ansiedeln könnten. Für sie wiederum sei Kinderbetreuung zentral. Als weitere Aufgaben nannte er die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts und des Tourismus. In der Innenstadt müssten die Leerstände angegangen werden, der Stadtgarten habe noch viel Potenzial.
Es lohne sich, sich für die Menschen ● auf dem Härtsfeld und die schöne Heimat einzusetzen. Deshalb wolle er Bürgermeister werden, sagte Weber. Dafür wolle er sein Fach- und Führungswissen und strukturierte Arbeitsweisen aus seinem bisherigen beruflichen Engagement einbringen, ebenso Verhandlungsgeschick, strategisches Denken und wichtige Erfahrungen in der Personalführung und Personalarbeit. Weber: „Ich habe mich schon sehr früh entschieden zu kandidieren, weil mir eine in die Zukunft gerichtete Weiterentwicklung unserer lebens- und liebenswerten Gesamtgemeinde sehr am Herzen liegt!“
Den Kontakt und unkomplizierten Austausch mit der Bürgerschaft, den Vereinen, den Gewerbetreibenden und den Mitarbeitern der Stadt sehe er als absolut notwendige Voraussetzung für eine funktionierende und erfolgreiche Verwaltung, sagte Weber weiter.
Der Bürgermeister müsse dabei Kommunikator sein, Koordinator, Moderator und Motivator. „Gerne stehe ich für die Menschen ein, welche sich sonst nicht trauen, ihre Meinung zu sagen, die niemanden haben, der für sie spricht.“Konkret schlug er einen regelmäßigen Unternehmerstammtisch, einen Jugendgemeinderat und ein Bürgerbüro vor. Wichtig wäre ihm als Bürgermeister eine nachhaltige Haushaltsführung, eine Stärkung der schulischen und ehrenamtlichen Infrastruktur und eine bürgernahe Verwaltung.
Schirling zeigte sich überzeugt, ● dass Neresheim einen Bürgermeister aus den eigenen Reihen brauche, der mit dem Härtsfeld verwurzelt sei, eine wohnliche Nähe zum Rathaus habe sowie Bürgernähe und Engagement zeige. Neresheim habe ein großes Problem, da es in der Tallage der Mautausweichroute von der Autobahn nach Augsburg liege. „Dies kann für die Stadt mitunter existenziell sehr bedrohlich werden, wie wir leider beim Lkw-Brand letzten Jahres erfahren mussten.“
Überhaupt sei der Verkehr eine große Gefahr, weshalb rasch für alle Stadtbezirke eine akzeptable großräumige Lösung gefunden werden müsse. Dadurch könne die Innenstadt wieder attraktiver werden und dem Einzelhandel einen Aufschwung bringen. Ihm sei es weiter ein großes Anliegen, das historische Neresheim in seinem besonderen Charme zu erhalten. Auch beim Fremdenverkehr habe die Stadt viel zu bieten und müsste daher davon profitieren, dass Urlaub in Deutschland wieder beliebter wird.
Neresheim habe sich zwar gut entwickelt, sagte Schirling, aber die Teilgemeinden seien dabei zu kurz gekommen. Hier müsse der Investitionsstau bekämpft werden.
„Ich will meine Heimatstadt als ● Bürgermeister gestalten und auf dem Härtsfeld etwas bewegen“, begründete Reiger seine Motivation. So wolle er als Rathauschef etwa dafür sorgen, dass die Digitalisierung gestaltet und umgesetzt wird bis hin zu einer Neresheim-App. Neresheim solle zwar eine Stadt sein, die Vielfalt der Teilorte und der Vereine müsse aber erhalten bleiben. Gerade in den Ortsteilen müsse investiert werden.
Weitere Vorschläge betrafen die Verbesserung der Mobilität auf dem Härtsfeld, eine Belebung der Ortsmitte und eine Verbesserung der Verkehrssituation und die Familienfreundlichkeit. Reiger: „Sie sollen spüren, dass sich die Stadt kümmert, grad um die kleinen Sachen, die auch meistens gar nicht so viel kosten, wie beispielsweise, dass nachts die Straßenbeleuchtung brennt.“