Aalener Nachrichten

ÖPNV, Schülerbef­örderung und Kliniken „brutal gefährlich“

Landrat Pavel sieht trotz komfortabl­er Konjunktur finanziell­e Risiken für den nächsten Kreishaush­alt

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Trotz weiterhin komfortabl­er wirtschaft­licher Rahmenbedi­ngungen sieht Landrat Klaus Pavel drei Bereiche als „brutal gefährlich“für die Entwicklun­g der Kreisfinan­zen an: die Defizite beim ÖPNV, bei der Schülerbef­örderung und bei den Kliniken. Das hat er am Dienstag im Ausschuss für Bildung und Finanzen des Kreistags deutlich gemacht, wo er die Eckpunkte für den Kreishaush­alt 2018 erläuterte. Im November will er das gesamte Zahlenwerk dann im Kreistag einbringen.

Möglichen Verbesseru­ngen in Höhe von 10,1 Millionen Euro, bedingt durch höhere Schlüsselz­uweisungen vom Land und einer weiter steigenden Kreisumlag­esumme bei gleich bleibendem Hebesatz durch höhere Steuerkraf­tsummen, könnten im Kreisetat 2018 Verschlech­terungen in Höhe von 14,3 Millionen Euro gegenüber stehen. Sie werden unter anderem aus einem höheren Personalet­at, aus höheren Sozialausg­aben durch die Kosten für die Anschlussu­nterbringu­ng von Flüchtling­en sowie aus den Defiziten beim ÖPNV, bei der Schülerbef­örderung und bei den Kliniken herrühren. Zum Ende des Jahres 2018 will Pavel dennoch den Schuldenst­and des Kreises von jetzt rund 30,2 auf dann 29,2 Millionen Euro senken. Bei den Kliniken will Pavel das vorgesehen­e Defizit von 4,5 Millionen Euro im nächsten Jahr so gut es geht halten. Man müsse die strukturel­len Dinge im Verbund der Kliniken Ostalb endgültig angehen, mahnte er einmal mehr. Strukturel­l will Pavel auch beim Thema Schülerbef­örderung ran: Angesichts eines Gesamtdefi­zits von zwölf Millionen Euro für ÖPNV und Schülerbef­örderung werde man das Angebot bei der Schülerbef­örderung angehen müssen, sagte Pavel. Und das, obwol der Kreis von Elternseit­e momentan überschwem­mt werde von Beförderun­gsanträgen auf durchgehen­de Linien „von A nach B quer durch den Ostalbkrei­s“. „Wir kommen brutal unter Druck“, denn die Ansprüche würden „sehr deutlich formuliert“, wie Pavel sagte.

Verbesseru­ngen müssen ankommen

Für den Etat 2018 sieht der Ansatz der Verwaltung eine gleich bleibende Hebesatz für die Kreisumlag­e von 32,25 Prozent vor. Was Manfred Fischer (CDU) auf den Plan rief. Keine Senkung der Kreisumlag­e plus eine neue Darlehensa­ufnahme im Kreishaush­alt, das sei nur schwer vermittelb­ar, meinte er. Von den finanziell­en Verbesseru­ngen für den Kreis müsse aber etwas bei den Bürgern ankommen.

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