Digitale Dreiecksgeschichte
Jugendstück „Cyber Cyrano“ist ab dem 15. Oktober beim Aalener Stadttheater zu sehen
AALEN - „Sein oder Haben“lautet das Spielzeitmotto des Aalener Stadttheaters. Da drängt sich eine Geschichte in der Cyberwelt geradezu auf. Denn wo sonst sind die Unterschiede zwischen Schein und Sein so groß wie in den sozialen Netzwerken. Das Jugendstück „Cyber Cyrano“des ungarischen Autors István Tasnádi geht dieses Thema an. Premiere am Aalener Theater der Stadt in der Regie von Jonathan Giele ist am Sonntag, 15. Oktober, um 18 Uhr im Alten Rathaus.
Das Stück für Jugendliche ab zwölf Jahren behandelt eine Dreiecksgeschichte. Die introvertierte Susi (Mirjam Birkl) liebt Matti (Marcus Krone), Typ Anführer. Aber zwischen Matti und Heni (Alice Katharina Schmidt), der Neuen in der Klasse, bahnt sich was an. Und Heni wiederum kommt mit Susi gut aus. Hinzu kommen ein paar Internetbekanntschaften.
Soweit die Ausgangslage. „Aber das Beziehungsgefüge verschiebt sich schnell“, erklärt Giele, der seine thematischen Schwerpunkte auf drei Punkte legt: Beziehungen in den Zeiten sozialer Netzwerke, Selbstdarstellung im Netz und die Kommunikationsweisen Jugendlicher, die Spannung zwischen virtueller und realer Welt. Der Pressetext spricht gar von einem „Krimi über die Suche nach der Identität“.
Ein weites Feld. Und Regisseur Giele gesteht, dass auch das Stück keine endgültigen Antworten geben wird, aber sich der Frage nähert, wie Jugendliche heute funktionieren. Und das Stück wäre kein Jugendstück, wenn nicht ein pädagogischer Ansatz dahinter stünde. „Das Ende des Stücks, so viel sei verraten, verlangt eine Urteilsbildung“, sagt Giele, „der Abend soll die Zuschauer nicht eiskalt lassen.“
Auch „Cyber Cyrano“wird von Diskussionen begleitet, die das Theater im Anschluss an die Aufführungen anbietet. So zum Beispiel beim „Theater trifft...“am 5. November. Wer auf dem Podium mitdiskutieren wird, steht freilich noch nicht fest.