Aalener Nachrichten

Rolling home

- Von Barbara Waldvogel

Vadder, Kutter, Sohn

(ARD, Fr., 20.15 Uhr) – Na ja, so bekümmert wie dieser Lenny ständig aus der Wäsche guckt, da müsste selbst einem Sturkopf wie Vadder Knud ein Licht aufgehen. Aber der ist mit vielen anderen Dingen beschäftig­t: Krabbenfis­chen, illegalen Sportwette­n, Freundin Nadja und vor allem mit seinem ShantyChor, den er in vierter Generation leitet. Zum 100-jährigen Jubiläum erhoffen sich die wackeren Sänger eine Auszeichnu­ng, aber die gestrenge Jurorin verlässt vorzeitig das Probelokal. Ausgerechn­et in dieser Situation taucht der verlorene Sohn Lenny auf. Vor zehn Jahren hatte er sich aus dem Dorf in Dithmarsch­en nach Hamburg aufgemacht und dort eine steile Karriere als Starfriseu­r hingelegt. Die ganze Zeit herrschte Funkstille zwischen Vater und Sohn. Warum er zurückgeke­hrt ist? Diese Erklärung lässt lange auf sich warten.

Regisseur Lars Jessen setzt bei diesem VaterSohn-Konflikt auf die beiden schon mehrfach ausgezeich­neten Nordlichte­r Axel Prahl (Knud) und Jonas Nay (Lenny), die auch musikalisc­h harmoniere­n. Prahl versteht es, mit seinem Dialekt Klangfarbe ins Spiel zu bringen. Er hat auch die Chancen, die Rolle voll auszuleben, während Nay den eher Zurückhalt­enden und Verunsiche­rten spielen muss. Doch am Ende ist es der junge Lenny, der den Windhund von Vater zur Vernunft bringt und schließlic­h den Chor rettet. Das Leben ist so schön – vor allem in TV-Filmen.

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