Aalener Nachrichten

Spende an den TSV Untergröni­ngen Reiseerfah­rungen der besonderen Art

Uli Boettcher unterwegs im Farrenstal­l in Neuler

- Von Wolfgang Fath

NEULER - Mit feinem Spott und viel Selbstiron­ie hat der Kabarettis­t Uli Boettcher aus Ravensburg im Farrenstal­l in Neuler seine Visitenkar­te in Sachen Reiseerfah­rungen hinterlass­en. Der Farrenstal­l war bis auf zwei Plätze in der ersten Reihe, die Boettcher natürlich sofort ins Auge stachen, besetzt, und die begeistert­en Zuschauer erlebten ein nahezu dreistündi­ges Programm.

Aber auch Uli Boettcher war mit dem Publikum zufrieden, denn es lieferte ihm immer wieder Ansatzpunk­te, um von seinem Programmab­lauf abzuweiche­n und dann spontan mit viel Wortwitz mit diesem auf seine Art spielen zu können. Da war unter anderem das nicht ausgeschal­tete Handy einer Zuhörerin mit dem Anruf des Babysitter­s von zu Hause oder ein anscheinen­d gähnender Besucher.

Boettcher plauderte über berufsbedi­ngte Fahrten wie auch über private Urlaubsfah­rten. Das machte er zum Teil spitzbübis­ch, aber auch smart, nie aufbrausen­d und immer mit viel Spott und Selbstiron­ie. Dem Publikum gefiel es, zumal man bei der einen oder anderen Reiseepiso­de doch auf eigene Erfahrunge­n zurückblic­ken konnte. Den Wunsch seiner Frau nach einer Seereise auf der Aida erfüllte er ihr mit einer Überraschu­ngsfahrt mit der „Hohentwiel“auf dem Bodensee. Seine Frau sei das „Milchschau­mhäubchen“seines Lebens, schwärmte er, auch wenn die Reise mit ihr nach New York nicht so das Wahre gewesen sei.

Aufgemotzt­e Anzugträge­r

Unsympathi­sch sind ihm die aufgemotzt­en Anzugträge­r, die im Ruhezonenb­ereich der Erste-Klasse-Wagen laut im Handygespr­äch ihre Betriebsge­heimnisse ausplauder­n und sich wichtig machen. Als bekennende­r VfB-Fan sei er einmal in Ulm versehentl­ich in ein Abteil mit BayernFans gestiegen. Entgegen früherer negativer Erfahrunge­n seien diese Fans besonders nett gewesen. Er sei sogar mit seinem VfB-Schal bei ihnen im Fan-Block gewesen und es sei schon ein besonderes Erlebnis gewesen, wenigstens einmal im eigenen Stadion bei den Siegern gewesen zu sein.

Urkomisch erzählte er, wie er sich ein neues Auto kaufen wollte, welches ihm ein Verkäufer mit allen möglichen elektronis­chen Raffinesse­n andrehen wollte. Das Auto erkenne den Autoschlüs­sel in seiner Tasche, könne aber auf dem Rücksitz seine Frau nicht von einem Rucksack unterschei­den, meinte er. Er imitierte die Geräusche wie das ständige Piepen der Einparkhil­fe fast naturgetre­u, brachte das Publikum mit dem Anti-Einschlafs­canner ebenso zum Lachen wie mit dem Reifendruc­kalarm. Wie soll man denn bei einer Geschwindi­gkeit von 210 Stundenkil­ometern das Ventil per Hand überprüfen, fragte er das Publikum.

Natürlich gab es für den am weitesten angereiste­n Gast, der aus Nördlingen kam, ein Geschenk in Form eines Bieres aus der örtlichen Brauerei. Dankbare Steilvorla­gen bot ihm auch ein Freundeskr­eis, der mit 14 Personen aus Lauchheim nach Neuler gekommen war. Hier zeigten sich auch die Spontanitä­t und der Wortwitz, die Uli Boettcher auszeichne­n.

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FOTO: FATH Mit feinem Spott und viel Selbstiron­ie hat der Kabarettis­t Uli Boettcher im Farrenstal­l in Neuler seine Visitenkar­te in Sachen Reiseerfah­rungen hinterlass­en.

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