Spende an den TSV Untergröningen Reiseerfahrungen der besonderen Art
Uli Boettcher unterwegs im Farrenstall in Neuler
NEULER - Mit feinem Spott und viel Selbstironie hat der Kabarettist Uli Boettcher aus Ravensburg im Farrenstall in Neuler seine Visitenkarte in Sachen Reiseerfahrungen hinterlassen. Der Farrenstall war bis auf zwei Plätze in der ersten Reihe, die Boettcher natürlich sofort ins Auge stachen, besetzt, und die begeisterten Zuschauer erlebten ein nahezu dreistündiges Programm.
Aber auch Uli Boettcher war mit dem Publikum zufrieden, denn es lieferte ihm immer wieder Ansatzpunkte, um von seinem Programmablauf abzuweichen und dann spontan mit viel Wortwitz mit diesem auf seine Art spielen zu können. Da war unter anderem das nicht ausgeschaltete Handy einer Zuhörerin mit dem Anruf des Babysitters von zu Hause oder ein anscheinend gähnender Besucher.
Boettcher plauderte über berufsbedingte Fahrten wie auch über private Urlaubsfahrten. Das machte er zum Teil spitzbübisch, aber auch smart, nie aufbrausend und immer mit viel Spott und Selbstironie. Dem Publikum gefiel es, zumal man bei der einen oder anderen Reiseepisode doch auf eigene Erfahrungen zurückblicken konnte. Den Wunsch seiner Frau nach einer Seereise auf der Aida erfüllte er ihr mit einer Überraschungsfahrt mit der „Hohentwiel“auf dem Bodensee. Seine Frau sei das „Milchschaumhäubchen“seines Lebens, schwärmte er, auch wenn die Reise mit ihr nach New York nicht so das Wahre gewesen sei.
Aufgemotzte Anzugträger
Unsympathisch sind ihm die aufgemotzten Anzugträger, die im Ruhezonenbereich der Erste-Klasse-Wagen laut im Handygespräch ihre Betriebsgeheimnisse ausplaudern und sich wichtig machen. Als bekennender VfB-Fan sei er einmal in Ulm versehentlich in ein Abteil mit BayernFans gestiegen. Entgegen früherer negativer Erfahrungen seien diese Fans besonders nett gewesen. Er sei sogar mit seinem VfB-Schal bei ihnen im Fan-Block gewesen und es sei schon ein besonderes Erlebnis gewesen, wenigstens einmal im eigenen Stadion bei den Siegern gewesen zu sein.
Urkomisch erzählte er, wie er sich ein neues Auto kaufen wollte, welches ihm ein Verkäufer mit allen möglichen elektronischen Raffinessen andrehen wollte. Das Auto erkenne den Autoschlüssel in seiner Tasche, könne aber auf dem Rücksitz seine Frau nicht von einem Rucksack unterscheiden, meinte er. Er imitierte die Geräusche wie das ständige Piepen der Einparkhilfe fast naturgetreu, brachte das Publikum mit dem Anti-Einschlafscanner ebenso zum Lachen wie mit dem Reifendruckalarm. Wie soll man denn bei einer Geschwindigkeit von 210 Stundenkilometern das Ventil per Hand überprüfen, fragte er das Publikum.
Natürlich gab es für den am weitesten angereisten Gast, der aus Nördlingen kam, ein Geschenk in Form eines Bieres aus der örtlichen Brauerei. Dankbare Steilvorlagen bot ihm auch ein Freundeskreis, der mit 14 Personen aus Lauchheim nach Neuler gekommen war. Hier zeigten sich auch die Spontanität und der Wortwitz, die Uli Boettcher auszeichnen.