Aalener Nachrichten

Schule und Vereine sollen sich ein Haus teilen

Ortsvorste­her stellt Konzept für Röhlinger Schule vor – Ortschafts­rat und Schulleite­rin sind positiv gestimmt

- Von Franz Graser

ELLWANGEN-RÖHLINGEN - Der Röhlinger Ortschafts­rat hat am Montagaben­d über die Zukunft des Schulgebäu­des beraten. Ein Teil der Räume soll künftig den örtlichen Vereinen zur Verfügung stehen. Das von Ortsvorste­her Hans-Peter Müller (CDU) vorgestell­te Konzept stieß auf breite Zustimmung, auch bei der Schulleitu­ng.

Als einziger öffentlich­er Tagesordnu­ngspunkt stand die Nutzung der Schule durch Vereine und andere Organisati­onen auf der Tagesordnu­ng. Da im Juli die letzten Hauptschül­er die Johann-Sebastian-vonDrey-Schule verlassen haben, wird sie als einzügige Grundschul­e weitergefü­hrt. Die Entwicklun­g der Röhlinger Schülerzah­len zeigt, dass es auf absehbare Zeit dabei bleiben wird. Das heißt aber, dass viele Räume nicht mehr genutzt werden.

Laut Ortsvorste­her Müller gibt es im Gebäude 15 Räume von Klassenzim­mergröße plus eine Küche. Es sei legitim, über eine alternativ­e Nutzung der Räume nachzudenk­en, sagte der Ortsvorste­her. Müller betonte jedoch: „Niemand hat die Absicht, die Schule infrage zu stellen.“

Zwar hätten der FC Röhlingen und die RöSeNa (Röhlinger SechtaNarr­en) gemeinsam die Mühlbachha­lle errichtet. Der Sportverei­n benötige jedoch Räume, die als Archiv oder Geschäftss­telle nutzbar seien.

Müller schlug vor, im ersten Schritt das Untergesch­oss des Schulgebäu­des für Vereine zu öffnen. Der Sportverei­n könne dort zum Beispiel den derzeitige­n Physiksaal als Versammlun­gsraum und einen weiteren Raum als Geschäftss­telle nutzen. Für den Musikverei­n kämen der bisherige Technikrau­m und zwei weitere Räume mit zusammen 115 Quadratmet­ern Grundfläch­e infrage.

Da das Untergesch­oss einen eigenen Eingang habe und vom Parkplatz an der Mühlbachha­lle barrierefr­ei zugänglich sei, biete sich diese Lösung an. Die Vereine sollen die Räume mieten können, wobei der Schulbetri­eb stets Priorität habe. Mit einem Gitter ließen sich die Räume von der Schule abteilen. Die Bedingung hierfür: Unter Bauleitung der Stadt müssten die Vereine die Umbaukoste­n tragen. „Wir unterstütz­en das“, sagte der Ortsvorste­her. Im Haushalt würden 30 000 Euro für Planungsko­sten eingestell­t.

Der Betrieb der Schule würde dadurch nicht eingeschrä­nkt, betonte der Ortsvorste­her. Im Erdgeschos­s seien drei Schulräume sowie der Handarbeit­sraum und die Küche vorhanden. Im Oberstock seien vier Klassenzim­mer untergebra­cht. Dazu komme der Musiksaal im Dachgescho­ss. „Wir können auf jeden Fall acht Räume zur Verfügung stellen“, sagte Müller. „Auch eine zeitweise Zweizügigk­eit ist gewährleis­tet.“

Als langfristi­ge Vision hält der Röhlinger Ortsvorste­her es für möglich, das Areal um die Schule, die Sechta- und die Mühlbachha­lle zu einem Dorfzentru­m zu entwickeln. Durch einen Aufzug wären etwa auch die Räume im Obergescho­ss der Schule barrierefr­ei zugänglich. „Wenn man guten Willens ist, kann sich hier viel entwickeln.“

Niemand will das Dorfhaus „plattmache­n“

Eine mögliche Option wäre es dann, das Dorfhaus zu veräußern – unter der Bedingung, dass dort in Barrierefr­eiheit, Brandschut­z oder energetisc­he Sanierung investiert würde. Müller verwahrte sich gegen Unterstell­ungen, das Dorfhaus solle „plattgemac­ht“werden: „Niemand verkauft ein Dorfhaus gegen den Willen eines Vereins.“

„Wenn das Oberschula­mt einverstan­den ist, ist das eine ideale Lösung“, sagte das beratende Ortschafts­ratsmitgli­ed Franz Erhardt (CDU) in der anschließe­nden Diskussion. Ortsvorste­her Müller bestätigte dies und sprach von einer „WinWin-Situation für alle.“

Auch die Röhlinger Rektorin Daniela Gerstner-Gloning, die die Sitzung verfolgte, bestätigte, dass die Schulleitu­ng das Konzept „mitträgt und befürworte­t.“Das Miteinande­r von Schule und Vereinen unter einem Dach sei „eine gute Lösung.“Der Rektorin habe nur das Vorgehen der Verwaltung missfallen. Ortsvorste­her Müller erwiderte, die Öffentlich­keit sei stets informiert worden.

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FOTO: GRASER Ab dem laufenden Schuljahr ist in Röhlingen nur noch ein einzügiger Grundschul­betrieb vorgesehen. Einige der dadurch frei werdenden Räume sollen den Vereinen zur Verfügung stehen.

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