Schrezheimer Kita-Eltern machen ihrem Ärger erneut Luft
Im Ortschaftsrat Schrezheim geht es um den Wegfall des Kita-Bewegungsraums
ELLWANGEN-SCHREZHEIM - In der jüngsten Sitzung des Schrezheimer Ortschaftsrats ist der Wegfall des Bewegungsraums der Kindertagesstätte Schrezheim kontrovers mit der Elternschaft diskutiert worden. Ortsvorsteher Albert Schiele rechtfertigte am Montagabend die „kritische Zustimmung“des Rats für das Vorhaben der Stadt, die Kita mit zehn Krippenplätzen für Kinder unter drei Jahren ab 1. Januar 2018 wieder vierzügig zu machen.
Auch er habe „Bauchschmerzen“wegen des Wegfalls des Bewegungsraums, sagte Schiele. Er sehe in der neuen Ganztagskrippengruppe zugleich aber auch „ein Stück Zukunft für Schrezheim“. Bewegliche Wände, so Schiele, könnten vielleicht übergangsweise Abhilfe schaffen. Am Ende waren sich die Räte einig: Die neuen Krippenplätze seien angesichts steigender Kinderzahlen notwendig und grundsätzlich zu begrüßen. Ein Ersatz für den wegfallenden Raum müsse aber schon 2018 und nicht später geschaffen werden.
Schiele nannte den Protest der Elternschaft (wir berichteten mehrfach) „legitim“, zeigte sich aber dennoch überrascht von dessen Ausmaß. Auf seiner Sitzung am 11. September habe der Rat zwar zugestimmt, zugleich aber angeregt, dass für den Wegfall des bisherigen Bewegungsraums eine Alternative gefunden werden müsse, betonte der Ortsvorsteher. Der stellvertretende Ortschaftsratsvorsitzende Franz Ostermeier hatte in dieser Sitzung einen Anbau in Modulbauweise angeregt.
Wie Bernd Beckler, Leiter des Amtes für Bildung und Soziales, dem Rat jetzt erneut darstellte, kämen andere Räume der Kita für einen Bewegungsraum nicht infrage, weil sie schlicht zu klein seien. Die Stadt habe die Möglichkeiten eingehend geprüft. Daran scheitere auch eine Übergangslösung. Die beim Elternabend mit Bürgermeister Volker Grab vor 14 Tagen von enttäuschten Eltern geäußerten Anregungen habe man aufgenommen: „Der Austausch war sachlich“, sagte Beckler.
Anbau soll so schnell wie möglich auf die Agenda
Die Vorsitzende des Elternbeirats, Heike Walter, betonte, der Protest der Eltern wäre viel früher erfolgt, hätte die Stadt sie nicht erst unmittelbar vor den Sommerferien informiert. Diese möglicherweise bewusst späte Information habe zu der „negativen Stimmung“in der Elternschaft beigetragen. Man fühle sich übervorteilt und gegenüber anderen Kindergärten, wie etwa dem aufwendig umgebauten Kinderhaus Sankt Hariolf, klar im Nachteil. Auch die Kinder seien traurig, den beliebten Bewegungsraum mit Kletterwand zu verlieren. Walter kritisierte auch, dass das Schreiben der Verwaltung den Wegfall des Raumes mit keinem Wort erwähnt habe: „Es hieß, für die Kinder ändere sich nichts.“
„Wir brauchen einen Ersatz für den Bewegungsraum“, forderte dann auch Kindergartenleiterin Martina Schlegel-Hessel. „Ein Anbau wäre die beste Lösung.“Das Bauamt sei hier gefragt.
Ortschaftsrat Gerhard Rettenmaier regte eine Vorberatung über einen solchen Anbau schon in der nächsten Ortschaftsratssitzung an, damit die Kosten noch rechtzeitig in den städtischen Haushalt 2018 einfließen könnten.