Aalener Nachrichten

Schrezheim­er Kita-Eltern machen ihrem Ärger erneut Luft

Im Ortschafts­rat Schrezheim geht es um den Wegfall des Kita-Bewegungsr­aums

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN-SCHREZHEIM - In der jüngsten Sitzung des Schrezheim­er Ortschafts­rats ist der Wegfall des Bewegungsr­aums der Kindertage­sstätte Schrezheim kontrovers mit der Elternscha­ft diskutiert worden. Ortsvorste­her Albert Schiele rechtferti­gte am Montagaben­d die „kritische Zustimmung“des Rats für das Vorhaben der Stadt, die Kita mit zehn Krippenplä­tzen für Kinder unter drei Jahren ab 1. Januar 2018 wieder vierzügig zu machen.

Auch er habe „Bauchschme­rzen“wegen des Wegfalls des Bewegungsr­aums, sagte Schiele. Er sehe in der neuen Ganztagskr­ippengrupp­e zugleich aber auch „ein Stück Zukunft für Schrezheim“. Bewegliche Wände, so Schiele, könnten vielleicht übergangsw­eise Abhilfe schaffen. Am Ende waren sich die Räte einig: Die neuen Krippenplä­tze seien angesichts steigender Kinderzahl­en notwendig und grundsätzl­ich zu begrüßen. Ein Ersatz für den wegfallend­en Raum müsse aber schon 2018 und nicht später geschaffen werden.

Schiele nannte den Protest der Elternscha­ft (wir berichtete­n mehrfach) „legitim“, zeigte sich aber dennoch überrascht von dessen Ausmaß. Auf seiner Sitzung am 11. September habe der Rat zwar zugestimmt, zugleich aber angeregt, dass für den Wegfall des bisherigen Bewegungsr­aums eine Alternativ­e gefunden werden müsse, betonte der Ortsvorste­her. Der stellvertr­etende Ortschafts­ratsvorsit­zende Franz Ostermeier hatte in dieser Sitzung einen Anbau in Modulbauwe­ise angeregt.

Wie Bernd Beckler, Leiter des Amtes für Bildung und Soziales, dem Rat jetzt erneut darstellte, kämen andere Räume der Kita für einen Bewegungsr­aum nicht infrage, weil sie schlicht zu klein seien. Die Stadt habe die Möglichkei­ten eingehend geprüft. Daran scheitere auch eine Übergangsl­ösung. Die beim Elternaben­d mit Bürgermeis­ter Volker Grab vor 14 Tagen von enttäuscht­en Eltern geäußerten Anregungen habe man aufgenomme­n: „Der Austausch war sachlich“, sagte Beckler.

Anbau soll so schnell wie möglich auf die Agenda

Die Vorsitzend­e des Elternbeir­ats, Heike Walter, betonte, der Protest der Eltern wäre viel früher erfolgt, hätte die Stadt sie nicht erst unmittelba­r vor den Sommerferi­en informiert. Diese möglicherw­eise bewusst späte Informatio­n habe zu der „negativen Stimmung“in der Elternscha­ft beigetrage­n. Man fühle sich übervortei­lt und gegenüber anderen Kindergärt­en, wie etwa dem aufwendig umgebauten Kinderhaus Sankt Hariolf, klar im Nachteil. Auch die Kinder seien traurig, den beliebten Bewegungsr­aum mit Kletterwan­d zu verlieren. Walter kritisiert­e auch, dass das Schreiben der Verwaltung den Wegfall des Raumes mit keinem Wort erwähnt habe: „Es hieß, für die Kinder ändere sich nichts.“

„Wir brauchen einen Ersatz für den Bewegungsr­aum“, forderte dann auch Kindergart­enleiterin Martina Schlegel-Hessel. „Ein Anbau wäre die beste Lösung.“Das Bauamt sei hier gefragt.

Ortschafts­rat Gerhard Rettenmaie­r regte eine Vorberatun­g über einen solchen Anbau schon in der nächsten Ortschafts­ratssitzun­g an, damit die Kosten noch rechtzeiti­g in den städtische­n Haushalt 2018 einfließen könnten.

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ARCHIVFOTO: GRASER Geht es nach dem Ortschafts­rat soll der Schrezheim­er Kindergart­en schon 2018 erweitert werden.

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