Das KGW ist jetzt Fairtrade-School
Wasseralfinger Gymnasium wird als erste Schule im Ostalbkreis mit dem Siegel ausgezeichnet
AALEN - Der Ostalbkreis hat eine erste Fairtrade-School. Am Donnerstagabend ist das Kopernikus-Gymnasium Wasseralfingen (KGW) von Trans Fair e.V als erste Schule im Landkreis mit dem Siegel ausgezeichnet worden.
„Fairtrade“ist in Aalen längst kein Fremdwort mehr. Bereits seit 2014 ist Aalen Fairtrade-Stadt, 2016 wurde die Hochschule als Fairtrade University ausgezeichnet. Jetzt gibt es mit dem KGW eine erste FairtradeSchool.
Fünf Kriterien müssen erfüllt werden
Um dieses Siegel zu erhalten, muss eine Schule fünf Kriterien erfüllen: Die Schule muss ein Fairtrade-Team gründen, einen Fairtrade-Kompass erstellen, fair gehandelte Produkte an der Schule verkaufen, in mindestens zwei Klassenstufen in mindestens zwei unterschiedichen Fächern das Thema fairer Handel beleuchten und mindestens einmal im Schuljahr eine Aktion zum Thema ins Leben rufen.
Bereits Ende des vergangenen Jahres wurden am KGW die Weichen gestellt: Man gründete eine Fairtrade-Gruppe, die sich beim letzten Weihnachtskonzert zum ersten Mal präsentiert hat. Seitdem haben die Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer mit viel Engagement die verschiedensten Projekte umgesetzt: Der Nikolaus und sein Knecht Ruprecht haben zum Beispiel einen „fairen Nikolausgruß“in der Schule verteilt, für den „Schokokuchentag“hat man fleißig Kuchen aus fairen Produkten gebacken und die Lehrer wurden bei ihrer ersten Konferenez im Schuljahr mit einem „fairen Frühstück“verwöhnt.
Aktuell unterstützt die Gruppe die „Aktion saubere Handys“von Missio. Wer sich beteiligen möchte, kann an einer Unterschriftenaktion teilnehmen oder sein altes Handy spenden. Missio setzt sich dafür ein, dass für die Handyherstellung kein illegales Coltan aus der Republik Kongo mehr verwendet wird. Denn dort erobern laut Missio Rebellengruppen Coltanminen und verkaufen illegal das Erz, das für die Handyherstellung benötigt wird. Die Bevölkerung wird vertrieben oder muss unter menschenunwürdigen Bedingungen in den dortigen Minen arbeiten.
Cathy Nzimbu Mnapu-MpanuPlato vom Fellbacher Verein Ndwenga e.V. gab beim Festakt zur Urkundenübergabe einen Einblick in die Arbeitsbedingungen der Minenarbeiter vor Ort und gab Tipps, wie sich jeder einzelne für fair produzierte Handys einsetzen kann.
Schulleiter Michael Weiler bedankte sich für das Engagement aller Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass das KGW Fairtrade-School werden konnte. „Viele Konflikte in der Welt haben ihren Ursprung in der ungleichen Verteilung der Güter in der Welt. Bald übernehmen unsere Schüler Verantwortung für diese Welt. Die Beschäftigung mit Fairtrade ist eine wichtige Vorbereitung dafür“, sagte Weiler. Auch für die Zukunft sind vielfältige Aktionen geplant: So soll die Schulkleidung des KGW „fair“werden und man möchte mit der Hochschule sowie der Schillerschule, die sich auch auf den Weg zur Fairtrade-School gemacht hat, gemeinsame Projekte starten.