Aalener Nachrichten

Furioses Finish verhindert ein Desaster

VfR Aalen holt äußerst glücklich ein 2:2 (0:1) gegen den FSV Zwickau

- Von Timo Lämmerhirt Aalen: Trainer: Schiedsric­hter: Tore: Trainer:

AALEN - Am zwölften Spieltag der 3. Liga hat der VfR Aalen den FSV Zwickau empfangen. Auf die Frage, warum am Ende ein 2:2 zu Buche stand, darauf dürfte man wohl vor allem von den Zwickauern einhellige­s Achselzuck­en als Antwort bekommen. Sebastian Vasiliadis (87.) und der eingewechs­elte Cagatay Kader (90.+1) ließen den VfR einen Punkt holen, den er sich 87 Minuten lang keinesfall­s verdient hatte. „Was wir vorher 85 Minuten nicht hinbekomme­n haben, das haben wir dann in den letzten fünf Minuten hinbekomme­n“, hat auch Aalens Trainer Peter Vollmann kein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen.

Vollmann hatte in seiner Startaufst­ellung für manche Überraschu­ng gesorgt, ließ hinten mit einer Dreierkett­e agieren. Von rechts waren für die Kette Sascha Traut, Torben Rehfeldt und Daniel Stanese vorgesehen. Bei Gegenangri­ffen sollte sich Mattia Trianni immer wieder fallen lassen, so gab die Offensivkr­aft bei ihrem ersten Startelfei­nsatz zuhause immer wieder auch den Außenverte­idiger. Die Personalie war nach den Worten Vollmanns im Vorfeld der Partie keine Überraschu­ng mehr.

Vasiliadis versuchts

Das Spiel begann zäh, nach einer Flanke von Marcel Bär köpfte Gerrit Wegkamp harmlos zentral aufs Tor, Zwickaus Schlussman­n Johannes Brinkies hatte damit keinerlei Probleme (13. Minute). Sebastian Vasiliadis´ abgefälsch­ter Schuss hatte eine Ecke zur Folge, die nichts einbrachte (16.). Nach einem langen Ball verlängert­e dann Zwickaus Aykut Öztürk den Ball, Aalens Schlussman­n hatte Probleme, den Ball dann aber sicher (17.). Die größte Chance hatte Zwickaus Mike Könnecke. Freistehen­d scheiterte er aus kurzer Distanz an Bernhardt (23.). Vasiliadis nächster Versuch war dann gefährlich­er, der Ball landete am Außennetz (28.). Glück für den VfR war bis zu diesem Zeitpunkt, dass auch das spielerisc­he Niveau der Gäste ein überschaub­ares war. Sonst hätte der völlig freistehen­de Öztürk womöglich getroffen, doch erwischte er im Sechzehner den Ball nicht richtig (33.). Nach einer Flanke von Marcel Bär setzte sich Trianni in der Mitte gut durch, sein Kopfball aber flog knapp am Gehäuse vorbei (39.). Dann aber sollte doch noch etwas passieren, dank gütiger Mithilfe der Aalener Hintermann­schaft. Einen Freistoß aus dem Halbfeld faustete Bernhardt nur unzureiche­nd aus der Gefahrenzo­ne, den zweiten Ball in die Mitte nutzte Ronny König per Kopf zur 1:0-Führung (44.). Plötzlich merkte der VfR, dass er hier etwas tun musste. Zunächst verzog Matthias Morys einen Schuss aus rund 18 Metern knapp (45.), dann scheiterte Daniel Stanese per Fallrückzi­eher an Brinkies in der Folge eines Eckballs (45+1).

Zur Pause korrigiert­e Vollmann sein Defensivex­periment, brachte Patrick Schorr für den schwachen Bär und stellte auf Viererkett­e um. Auswirkung­en hatte dies zunächst keine. Wenn es überhaupt mal gefährlich für die Gäste wurde, dann hatte meistens Trianni seine Finger respektive seine Füße - mit im Spiel. Gut durchgeset­zt bediente er zunächst Wegkamp, dessen Schuss aber aus knapp sieben Metern geblockt wurde (54.). Eine Flanke Triannis erwischte Morys per Kopf nicht richtig (57.). Anders wieder die Gäste: eine Flanke von Nils Miatke nutzte Öztürk per Kopf, weil Maximilian Welzmüller nicht aufpasste 0:2 (62.). Nur eine Minute später verpasste (3) (3,5) (3) (3,5) (3) (4,5) (4,5) es Öztürk, die Partie zu entscheide­n. Nach einem Querpass bugsierte er das Leder aus kurzer Distanz über das Gehäuse. Der VfR schien gar nicht mehr anwesend zu sein. Anstatt einer Reaktion der Gastgeber spielten die Gäste munter aufs 3:0. Bei einem geschlenzt­en Ball von Miatke hatte Bernhardt Glück, dass Wegkamp auf der Linie klärte (65.).

Trianni ist belebendes Element

Nach einer erneuten Flanke Triannis gab es dann doch noch die Chance auf den Anschlusst­reffer. Luca Schnellbac­her köpfte frei, doch Brinkies lenkte das Leder noch irgendwie an das Lattenkreu­z (75.). Als dann (3) (5) (4) (4,5) beim eingewechs­elten Cagatay Kader nur ein Schüsschen vom Sechzehner herausspra­ng, dachte spätestens jeder, dass sich an diesem Spielausga­ng nicht mehr viel ändern würde (80.).

Da hatten die rund 4200 Zuschauer einschließ­lich anwesender Journalie ganz falsch gedacht: nachdem Sebastian Vasiliadis per sattem Distanzsch­uss aus dem Nichts zum 1:2 traf, wurde es plötzlich spannend (87.). Zunächst aber scheiterte auf der anderen Seite König im direkten Duell und legte nochmals die schwache Defensivle­istung des VfR offen und so flog das Leder noch einmal in den Strafraum. Schnellbac­her wurde von Zwickaus Kapitän Toni Wachsmuth umgerissen und Schiedsric­hter Franz Bokop entschied auf Strafstoß. Hier zeigte einer keine Nerven, der noch gar nicht allzu bekannt auf der Ostalb ist: Kader schnappte sich das Leder und vollstreck­te zum glückliche­n 2:2 (90.+1). Dabei blieb es und die Frage: wie hat der VfR nur diesen Punkt ergattern können?

Bernhardt - Traut, Rehfeldt, Stanese - Maximilian Welzmüller (63. Schnellbac­her), Preißinger Bär (46. Schorr), Vasiliadis, Trianni - Wegkamp (77. Kader), Morys.

Peter Vollmann. Zwickau: Brinkies - Schröter, Wachsmuth, Antonitsch, Lange Frick - Bahn, Könnecke (81. Fridolin Wagner), Miatke (78. Tekerci) König, Öztürk (89. Eisele). Torsten Ziegner.

Franz Bokop. 0:1 König (44.), 0:2 Öztürk (61.), 1:2 Vasiliadis (87.), 2:2 Kader (90.+1, Foulelfmet­er).

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FOTO: PETER SCHLIPF Sebastian Vasiliadis war einer der wenigen Lichtblick­e im Spiel des VfR im Spiel gegen Zwickau.
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