Aalener Nachrichten

Dreifacher Ducksch verschärft Heidenheim­er Krise

Der FCH verliert in einem spektakulä­ren Zweitligas­piel gegen Aufsteiger Holstein Kiel mit 3:5 (1:2) – Wittek sieht Rot

- Von Timo Lämmerhirt Zuschauer: FCH: Trainer: Kiel: Trainer: Schiedsric­hter: Tore: Zuschauer:

HEIDENHEIM - Am zehnten Spieltag hat Fußball-Zweitligis­t 1. FC Heidenheim den famos in die Saison gestartete­n Aufsteiger Holstein Kiel empfangen. Und der hat an der Brenz famos weitergema­cht und sich in einem spektakulä­ren Spiel mit 5:3 (2:1) durchgeset­zt. Schmidt hatte seine Profis während der Länderspie­lpause täglich trainieren lassen, die Zügel somit gehörig angezogen. Mittlerwei­le hat man beim FCH erkannt, dass man sich mitten im Abstiegska­mpf befindet.

Doch zunächst sah es aus wie in den vergangene­n Wochen: Kiel mit einer Riesenchan­ce. Marvin Duksch tauchte frei vor dem wiedergene­sen FCH-Schlussman­n Kevin Müller auf, letzterer parierte aber stark (6.). Das war Weckruf genug, vor allem für FCH-Kapitän Marc Schnattere­r. Dieser zog einfach mal aus rund 30 Metern ab und der Ball titschte vom Innenpfost­en ins Gehäuse zur 1:0-Führung (9.). Sein potenziell­er Nachfolger, Tim Skarke, wollte ihm nacheifern. Der abgefälsch­te Versuch aus der Distanz ging jedoch knapp vorbei (13.).

Doch auch Kiel fand stets Löcher. Kiels Topscorer und Ex-Aalener Dominick Drexler tauchte frei vor Müller auf, doch wieder reagierte der Schlussman­n bärenstark (22.). Auf der anderen Seite probierte es Mathias Wittek, wieder auf der Sechs agierend, aus der Distanz und verpasste das Gehäuse knapp (25.). Kiel dagegen wieder mit einem Hundertpro­zenter: Drexler, stark von Ducksch in Szene gesetzt, war frei durch und wollte Müller überlupfen, Heidenheim­s Torwart hatte den Braten aber gerochen und war erneut zur Stelle (31.). Als Warnung hatten die Gastgeber diese großen Möglichkei­ten nicht verstanden. Nach einem Pass von Alexander Mühling in die Schnittste­lle war wieder Ducksch frei und vollstreck­te in die linke Ecke zum verdienten Ausgleich. Doch es kam noch dicker für den FCH: nachdem Wittek, der nach der verletzung­sbedingten Auswechslu­ng von Norman Theuerkauf wieder in die Innenverte­idigung rücken musste, Ducksch als letzten Mann umriss, zeigte Schiedsric­hter Felix Zwayer auf den Punkt und zudem Rot für Wittek. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelt­e zum 2:1 für Kiel (43.).

Was in der zweiten Halbzeit dann passierte, sieht man selten: in Unterzahl knallte Außenverte­idiger Marnon Busch einfach mal von rechts außen drauf - und der Ball landete abgefälsch­t zum 2:2 im Gehäuse (48.). Nach Foul an Ben Halloran gab es Freistoß aus rund 23 Metern. Schnattere­r zirkelte das Spielgerät zur 3:2Führung in den Winkel (52.). Anstatt geschockt zu sein, spielte Kiel wieder nach vorne. Müller lenkte den Ball des freien Ducksch an die Latte, den Abstauber aber nutzt Drexler nur eine Minute nach der Führung zum 3:3-Ausgleich (53.). Danach beruhigte sich das Spiel wieder etwas.

Mit etwas Glück, der eingewechs­elte Kingsley Schindler verzog knapp (66.) und dem an diesem Sonntagnac­hmittag überragend­em Müller, der wieder gegen Drexler im Eins gegen Eins parierte (70.), hielten die Gastgeber lange das Unentschie­den.

Doch der Druck der Gäste nahm zu und die Kräfte beim FCH schwanden. Bei Drexlers zweifachem Pfostensch­uss war am Ende David Kinsombi der Nutznießer, der aus kurzer Distanz zum 4:3 abstaubte (80.). Schmidt probierte noch einmal alles, brachte Stürmer Robert Glatzel für Innenverte­idiger Kraus, doch Ducksch war diesmal mit dem Kopf zur Stelle und markierte mit seinem dritten Treffer den 5:3-Schlusspun­kt auf eine denkwürdig­e Partie (83.).

Kevin Müller - Busch, Kraus (83. Glatzel), Theuerkauf (35. Pusch), Feick - Griesbeck, Mathias Wittek - Skarke, Schnattere­r (67. Lankford), Halloran - Dovedan.

Frank Schmidt. Kronholm - Patrick Herrmann, Schmidt, Czichos, van den Bergh Peitz - Lewerenz (79. Weilandt), Drexler, Mühling (67. Kinsombi), Seydel (59. Schindler) - Ducksch. Markus Anfang

Felix Zwayer. 1:0 Schnattere­r (9.), 1:1 Ducksch (40.), 1:2 Ducksch (43., Foulelfmet­er), 2:2 Busch (48.), 3:2 Schnattere­r (52.), 3:3 Drexler (53.), 3:4 Kinsombi (81.), 3:5 Ducksch (83.).

10 300.

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