Mehr als geschenkte Kugelschreiber
23. Aalener Industriemesse kommt bei den Studenten gut an – Nachfrage nach Praktika und Trainees ist groß
AALEN - Informationen, Inspiration und viele Give-Aways hat es bei der 23. Aalener Industriemesse wieder gegeben. Hochschulrektor Gerhard Schneider begrüßte die Studenten und lud zu Begegnungen mit den Wirtschaftsunternehmen der Region ein. Neben der Messe gab es im Begleitprogramm Vorträge, außerdem startete gestern der Gründerwettbewerb der Hochschule, der am 12. Dezember prämiert werden soll.
Im Kreis mit anderen Kommilitonen stand Steffen Mai, der im siebten Semester Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Angenehm sei natürlich, dass die Vorlesungen zugunsten der Messe ausfielen, sagte der Student mit einem Grinsen. Und fügte etwas ernster hinzu: „Im Internet sieht man nur die Stellenbeschreibung, hier kann man direkt mit den Leuten reden.“Beispielsweise könne man bei den Firmen nachfragen, ob sich bald in einem bestimmten Bereich etwas tue. „Da wird ja immer wieder etwas frei.“Und neben den vielen Gratis-Kullis seien auch die Kontakte, die man hier knüpfen könne, von Vorteil.
Für Chemie-Studenten gibt es wenige Angebote auf der Messe
Vor dem Aulabereich schaute sich die 23-jährige Chemie-Studentin Tanja Vaihinger an den Ständen um. Sie schreibt gerade ihre Masterarbeit an der Hochschule und ließ sich auf der Messe von den Ausstellern inspirieren – wo genau sie in einem halben Jahr landet, wusste sie zwar noch nicht. „Ich will in den Bereich Analytik gehen.“Ihr Kommilitone Jens Koch ist im selben Stadium und schaute sich ebenfalls auf der Messe nach potentiellen Arbeitgebern um. „Ich will in erster Linie schauen, was es für Firmen gibt.“
Im Hinblick auf das Fach Chemie seien auf der technisch ausgerichteten AIM zwar nicht so viele Firmen vertreten, die Messe sei eher auf Technik/BWL ausgelegt. „Aber wenn man zu den Firmen hingeht und nachfragt, haben die meistens trotzdem Stellen“, sagte der 28-Jährige. Und Chemie sei ja fast immer vertreten, so zum Beispiel auch in der Pharma- und Autoindustrie.
Weniger Chemie, dafür umso mehr Software gab es am Stand von AMT zu sehen. Dort zeigte SoftwareEntwickler Wolfgang Mangold zwei neue Schrauber, deren Drehzahl man haargenau einstellen und hinterher in einer App auf zehn Jahre archivieren könne. Er selbst habe in Aalen studiert und fände das Konzept der AIM gut, sagte Mangold. „Die Studenten können sich einen Einblick verschaffen.“Davon werde auch rege Gebrauch gemacht, wenn die Firma einmal nicht auf der Messe vertreten sei, merke man sofort einen Rückgang in den Bewerberzahlen.
Auch am Stand von Varta waren sich die Ausstellerinnen der Wichtigkeit der Messe bewusst. „Man muss auf sich aufmerksam machen“, sagte Varta-Personalreferentin Karin Soldner. Schließlich seien Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels immer auf der Suche nach Werkstudenten.
Oft ergeben sich aus solchen Kontakten auch langfristigere Anstellungen, sagte Soldner. Sie selbst sei ein solcher Fall, erzählte sie: „Ich hab´ erst ein Praxissemester bei Varta gemacht, dann die BA-Arbeit und durfte dann bleiben.“
Die drei häufigsten Fragen der Studenten seien: „Habt ihr ein Trainee-Programm? Gibt es PraktikaPlätze? Kann man bei euch seine Abschlussarbeit schreiben?“, erzählte Nadine Hoffmann von Zeiss. Außerdem seien die Produkte, Einstiegsmöglichkeiten, Standorte, Weiterbildungsangebote und Sonderleistungen für Mitarbeiter Gesprächsthemen. „Im Idealfall können wir den Studenten auf den Messen direkt Stellen zur Bewerbung vorschlagen oder Kontakte für Vorstellungsgespräche vermitteln.“
Zum ersten Mal stellt eine US-Firma auf der AIM aus
„Es ist jedes Mal spannend, welche neuen Firmen auf der AIM dabei sind“, sagte Chemie-Masterant Jens Koch. Die großen Firmen wie Zeiss oder Bosch seien jedes Mal dabei, aber bei den kleineren wechsele es auch mal durch. Dieses Jahr war mit Textron Aviation erstmals ein USUnternehmen an der Aalener Messe beteiligt, sagte Schneider. 100 Aussteller seien dieses Mal dabei, sagte Oberbürgermeister Thilo Rentschler zu Beginn. „Wenn die Studenten einladen, kommen alle.“Das Ziel aus seiner Sicht sei, mit der Hochschule einen Standpunkt setzen, auch über Ostwürttemberg hinaus, sagte Rentschler.
Den Förderpreis erhielt dieses Jahr Student Fabian Burkhardt, der sich des Hoschulsportes annimmt.