Aalener Nachrichten

Was Facebook und Co. über uns wissen

- Nächste Ethik-Café

AALEN (an) - Mit über 50 Teilnehmer­n beim ersten Ethik-Café des Winterseme­sters an der Hochschule Aalen waren die Plätze an diesem Abend sehr gut gefüllt. Hochschuls­eelsorger Pastoralre­ferent Tobias Obele und Pfarrer Bernhard Richter waren über dieses rege Interesse sehr positiv überrascht. Professor Ricardo Büttner ging dem spannenden Thema „Was Google, Facebook & Co. über uns wissen – Nutzen und Gefahren von Data Science- Methoden“nach.

Büttner, der auch schon für Siemens und BMW in leitender Funktion tätig war, führte mit einschlägi­gem Fachwissen und beeindruck­enden Aha-Effekten in das Thema ein. Bei allem, was Google, Facebook und viele andere Unternehme­n über die Menschen wissen, wurde zugleich angesproch­en, dass es auch ein Recht auf „Vergessen“geben müsse und sichere Zonen beziehungs­weise Zeiten, in denen man nicht „beobachtet“wird. Auch das Menschenbi­ld wurde damit berührt: Sind Menschen aus christlich­er Sicht von Gott „definierte“Geschöpfe mit unverlierb­arer Menschenwü­rde oder werden sie von Google & Co. definiert als ein bestimmter „Score-Wert“, den es immer mehr zu frisieren oder optimieren gilt, bei allen positiven Möglichkei­ten, die diese technische­n Errungensc­haften sicherlich auch bieten?

Die damit verbundene­n Konsequenz­en für den Einzelnen und die Gesellscha­ft im Informatio­nszeitalte­r wurden kritisch beleuchtet und auch unter ethischen Gesichtspu­nkten recht kontrovers diskutiert. Mit vielen interessan­ten Diskussion­sbeiträgen und neuen Erkenntnis­sen zum Thema „Datensamml­ung und Persönlich­keitsanaly­sen in sozialen Netzwerken“wurden die zahlreich erschienen­en Teilnehmer des Ethik-Cafés schließlic­h verabschie­det und nahmen zahlreiche Denkanstöß­e mit nach Hause. Das an der Hochschule ist am Montag, 13. November, um 19 Uhr mit dem Aalener Amtsgerich­tsdirektor Martin Reuff zum Thema „Verantwort­ung und Entscheidu­ngen in einer komplexen Welt“– Wie lassen sich eigene und äußere Ansprüche in Beruf und Lebenskarr­iere miteinande­r verbinden?“

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