Nur scheinbar chancenlos
Der VfR Aalen verkauft sich in Paderborn gut, unterliegt aber 0:3.
AALEN - Der Zettel, auf dem VfR Aalens Torwarttrainer Timo Reus regelmäßig die Großchancen notiert, wollte nach der 0:3 (0:1)-Auswärtsniederlage der Aalener beim Spitzenreiter SC Paderborn am 13. Spieltag der 3. Liga so gar nicht mit dem Ergebnis zusammenpassen. Neun Striche waren es auf Aalener Seite, vier - mit etwas Wohlwollen vielleicht auch fünf - auf Paderborner Seite. Dennoch setzte der SCP seine bemerkenswerte Heimserie mit einem scheinbar souveränen Ergebnis fort: Nach sieben Partien vor eigenem Publikum stehen sieben Siege zu Buche.
„Das hätte auch schiefgehen können“, lautete das Fazit des Paderborner Trainers Steffen Baumgart nach der Partie vor 6357 Zuschauern. Für den VfR war dieser Satz durchaus als Kompliment zu verstehen. Die Freude über zumindest einen Punkt beim Spitzenreiter wäre beim mittlerweile seit neun Begegnungen sieglosen VfR freilich ungleich größer gewesen. „Wir haben aber gezeigt, dass wir noch am Leben sind. Spielerisch und kämpferisch haben wir eine überzeugende Vorstellung gezeigt“, so Aalens Trainer Peter Vollmann. „Wir hatten genug Chancen, um sogar als Sieger vom Platz zu gehen. Paderborn war allerdings kaltschnäuziger als wir.“
Die Paderborner, in der vergangenen Saison sportlich abgestiegen und nur wegen des Zwangsabstiegs des TSV 1860 München von der 2. in die 4. Liga drittklassig geblieben, hatten den Aalenern zunächst eine kalte Dusche verpasst. Mattia Trianni (10.) brachte Marlon Ritter im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer zeigte auf den Punkt. Massih Wassey ließ sich die Chance nicht entgehen - 1:0.
Die Führung spielte den Gastgebern nicht in die Karten. Im Gegenteil: Die Vollmann-Elf übernahm nach und nach das Kommando und kontrollierte das Geschehen. Der gut aufgelegte Rico Preißinger (33.) flankte auf Trianni, der im Fallen das Tor knapp verfehlte. Nur Augenblicke (2) (2,5) (1,5) (3) (3) später traf Sebastian Vasiliadis den Pfosten.
Zweite Halbzeit, gleiches Bild: Wieder war es Preißinger (49.), der den Ball nach vorne brachte. Nach einer Ball-Stafette mit Gerrit Wegkamp und Matthias Morys zog Preißinger ab - traf aber lediglich das Außennetz. Es war nur eine von mehreren hochkarätigen Möglichkeiten in dieser starken Phase der Aalener.
Es kam, wie es kommen musste. Der agile Dennis Srbeny (79.) staubte ab, nachdem Daniel Bernhardt zunächst noch klären konnte. Es war (2) (3) (2) (3) die Entscheidung. Den Schlusspunkt setzte Sven Michel (87.) mit dem 3:0.
„Wenn man wie wir so lange auf den Ausgleich drückt und dann das späte 0:2 kassiert, wird es nahezu unmöglich, noch einmal zurückzukommen“, so Vollmann.
Nun zwei Heimspiele
In der Tabelle bleiben die Aalener trotz der Niederlage vorerst im Mittelfeld. Der Vorsprung auf die Abstiegsregion beträgt nach wie vor vier Punkte. Nun warten auf den VfR zwei Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten SV Werder Bremen II (28. Oktober) und Aufsteiger Carl Zeiss Jena (4. November). „Da haben wir zwei große Chancen, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Die Leistung in Paderborn sollte uns Mut machen“, sagt Vollmann.
Gegen die Bremer fällt mit Matthias Morys ein Offensivspieler aus. Der 30-Jährige handelte sich in Paderborn die fünfte Gelbe Karte ein.
Zingerle - Boeder, Schonlau, Strohdiek, Herzenbruch - Krauße, Wassey (79. Wimmer) Zolinski (68. Stingl), Ritter, Collins (57. Michel) - Srbeny.
Bernhardt - Geyer, Rehfeldt, Preißinger - Traut, Maximilian Welzmüller, Vasiliadis, Schorr (85. Schnellbacher)- Trianni (78. Bär), Morys - Wegkamp. Tore: 1:0 Wassey (10. Foulelfmeter), 2:0 Srbeny (79.), 3:0 Michel (87.). Felix-Benjamin Schwermer.
6357.