Ovtcharov schlägt Boll im Finale
LÜTTICH (dpa) - Dimitrij Ovtcharov hat im deutschen Duell erstmals den bedeutenden Tischtennis-World-Cup gewonnen. Der Weltranglisten-Vierte besiegte seinen Freund und Nationalmannschaftskollegen Timo Boll am Sonntag in Lüttich mit 4:2 (10:12, 11:8, 11:7, 9:11, 11:7, 11:2). Die sonst so dominierenden Stars aus China sahen beim Finale nur zu. „Das fühlt sich irreal an“, sagte Ovtcharov. „Ich konnte vor wenigen Jahren nicht einmal davon träumen, so einen Titel zu gewinnen. Jetzt steht mein Name neben dem von so vielen Legenden auf diesem Pokal.“
Die beiden besten Spieler Europas trafen in diesem Jahr bereits zum dritten Mal im Endspiel eines bedeutenden Wettbewerbs aufeinander. Auch bei den China Open im Juni und beim Champions-League-Finale zwischen Fakel Orenburg und Borussia Düsseldorf hatte Ovtcharov gewonnen – jeweils mit 4:3 Sätzen. Bundestrainer Jörg Roßkopf sagte: „Ich bin sehr stolz auf meine Spieler. Sie haben beide ein fantastisches Turnier gezeigt.“
Der Weg der Deutschen ins Endspiel war beeindruckend. Der 36 Jahre alte Boll hatte am Samstag im Viertelfinale den aufstrebenden Asian-CupSieger Lin Gaoyuan aus China mit 4:3 besiegt. Beim Stand von 4:10 im siebten Satz wehrte er sechs Matchbälle in Folge ab. Am Sonntagvormittag gelang dem Rekord-Europameister im Halbfinale die größte Überraschung des Turniers, als er den Weltmeister, Olympiasieger und Weltranglistenersten Ma Long, der wie die anderen führenden Chinesen nach ihrem Proteststreik bei den China Open für Monate verbannt worden war, mit 4:3 (6:11, 9:11, 11:9, 9:11, 11:7, 11:5, 12:10) schlug. „Das ist verrückt. Ich hatte das Gefühl, auf einer Welle zu reiten in diesem Spiel“, sagte Boll.
Ovtcharov legte im Viertel- und Halbfinale ebenfalls einen Kraftakt hin, hielt den Russen Alexander Schibajew (4:3) und Ochsenhausens Franzosen Simon Gauzy (4:3) aber knapp in Schach. Sein Duell mit Schibajew endete am Samstag erst nach 23 Uhr. In der Nacht vor dem Halbfinale und Finale habe er „nur drei Stunden geschlafen“, sagte Ovtcharov. Männer, Moskau (955 240 Dollar), Halbfinale: Berankis (Litauen) – Mannarino (Frankreich/3) 3:6, 6:4, 6:1, Dzumhur (Bosnien-Herzegowina) – Basic (Bosnien-Herzegowina) 6:0, 7:6 (11:9). – Finale: Dzumhur – Berankis 6:2, 1:6, 6:4. – Antwerpen (660 375 Euro), Halbfinale: Tsonga (Frankreich/2) – Bemelmans (Belgien) 6:3, 6:3, Schwartzman (Argentinien/4) – Tsitsipas (Griechenland) 6:3, 7:5. – Finale: Tsonga – Schwartzman 6:3, 7:5. – Stockholm (660 375 Euro), Halbfinale: Dimitrow (Bulgarien/1) – Fognini (Italien/6) 6:3, 7:6 (7:2), Del Potro (Argentinien/4) – Verdasco (Spanien/8) 6:7 (4:7), 6:4, 7:6 (7:1). – Finale: Del Potro – Dimitrow 6:4, 6:2. Frauen, Moskau (790 208 Dollar), Finale: Görges (Bad Oldesloe/7) – Kassatkina (Russland) 6:1, 6:2. – Luxemburg (250 000 Dollar), Finale: Witthöft (Hamburg) – Puig (Puerto Rico) 6:3, 7:5. – WTA-Finale in Singapur (7 Mio. Dollar), Weiße Gruppe (1. Spieltag): Pliskova (Tschechien/3) – V. Williams (USA/5) 6:2, 6:2, Muguruza (Spanien) – Ostapenko (Lettland) 6:3, 6:4. Großer Preis von Australien, 18 WM-Läufen auf Phillip Island MotoGP-Klasse (120,096 km): 1. M. Marquez (Spanien) Honda 40:49,772 Minuten, 2. Rossi (Italien) Yamaha 1,799 Sekunden zurück, 3. M. Viñales (Spanien) Yamaha 1,826, 4. Zarco (Frankreich) Yamaha 1,842, 5. Crutchlow (Großbritannien) 3,845, 6. Iannone (Italien) Suzuki 3,871; nicht am Start: Folger (Mühldorf/Inn) Yamaha. – Stand: 1. Marquez 269 Punkte, 2. Dovizioso (Italien) Ducati 236, 3. Viñales 219, 10. Folger 84. Moto2-Klasse (111,2 km): 1. Oliveira (Portugal) KTM 39:25,920, 2. Binder (Südafrika) KTM 2,974 Sekunden zurück, 3. Morbidelli (Italien) Kalex 3,846, 4. Raffin (Schweiz) Kalex 7,384, 5. Vierge (Spanien) Tech3 7,403, 6. A. Marquez (Spanien) Kalex 12,125, 9. Cortese (Berkheim) Suter 12,475; ausgeschieden: Schrötter (Vilgertshofen) Suter. – Stand: 1. Morbidelli 272, 2. Lüthi 243, 3. Oliveira 191, 17. Schrötter 47, 18. Cortese 43. Moto3-Klasse (66,72 km): 1. Mir (Spanien) Honda 24:51,490, 2. Loi (Belgien) Honda 0,351 Sekunden zurück, 3. Martin (Spanien) Honda 0,359, 4. Rodrigo (Argentinien) KTM 0,388, 5. Bastianini (Italien) Honda 0,408, 6. Fenati (Italien) Honda 0,808, 13. Öttl (Ainring) KTM 4,251. – Stand: 1. Mir 296 Punkte (damit Weltmeister), 2. Fenati 226, 3. Canet (Spanien) Honda 184, 10. Öttl 104. 16. von