Auszeichnung für selbstlose Helfer
Kolpingwerk Bezirk Ostalb verleiht Preis 2017 an Ökumenischen Hospizdienst Ipf-Ries
BOPFINGEN-AUFHAUSEN (ij) - In würdigem Rahmen in der geschmückten Egerhalle Aufhausen ist der Kolpingpreis 2017 verliehen worden. Bezirksvorsitzender Dieter Legner begrüßte Landrat Klaus Pavel, Bürgermeister Gunter Bühler, Diözesanpräses Walter Humm, Pfarrer Michael Rau, Landtagsabgeordneten Winfried Mack, Vertreterinnen des Hospizdienstes und der Pflegeheime, Vertreter der 13 Kolpingsfamilien des Ostalbkreises, Vertreter der Gemeinden und viele Gäste
Der Preis wurde zum 15. Mal verliehen. Ausgewählt wurde der Vorschlag der Kolpingsfamilie Bopfingen. Deren Vorsitzender Eugen Leuze hob am Ökumenischen Hospizdienst die Uneigennützigkeit im Dienst des Nächsten und nicht zuletzt der Ökumene im Lutherjahr hervor. „Dein Nächster ist jeder, besonders der, der Hilfe braucht“, so Leuze.
Bezirkspräses Ottmar Ackermann merkte an, dass dieser Dienst ein Dienst Gottes sei, ein Dienst am Nächsten. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Wolfgang Haas stellt den Preis der 13 Kolpingsfamilien Ostalb mit mehr als 1000 Mitgliedern vor. Schon vor 160 Jahren habe Adolph Kolping sein Engagement für Schwache gezeigt. Der Preis sei nicht mit hohen materiellen Werten verbunden, er beinhaltet einen geringen Geldbetrag und eine Urkunde.
Haas überbrachte auch einen Gruß von Brunder Günther Nährich aus Uganda, der auch unter den Preisträgern ist. Laudator Landrat Klaus Pavel lobte das Engagement der Kolpingsfamilien im Sinne Adolph Kolpings. Die vielen ehrenamtlichen Helfer begleiteten Sterbende , aber auch die Angehörigen. „Sterben gehört zum Leben“, sagte er und fügte hinzu: „Es ist ein Begleiten, ein Zuhören, ein Trösten, die Helfer sind einfach da und deren Arbeit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wir dürfen Schwerstkranke nicht aus unserem Alltag verbannen, denn der einzelne Mensch steht im Mittelpunkt. Pavel will sich beim Land für diesen Dienst in Sachen finanzielle Unterstützung einsetzen. Die Helfer seien „die stillen Stars unserer Gesellschaft“.
Vornehmes und schwieriges Amt
Bopfingens Bürgermeister Gunter Bühler sagte, es gebe kein ehrenwerteres und vornehmeres, aber auch kein schwierigeres Amt, als Hilfe beim Nächsten zu leisten. Die Kolpingsfamilien machten durch diese Verleihung auf sich aufmerksam.
Der evangelische Pfarrer Michael Rau wies darauf hin, dass er 2005 zu diesem Hospizdienst aufgerufen hat. Die Helfer wolten im kleinen Kreis bleiben und nicht unter dem Mantel der Krankenkassen wirken. „Es ist immer gut, wenn der Mensch dem Menschen, den Angehörigen an die Hand geht, es ist gut, dass so etwas auch an die Öffentlichkeit getragen wird“, so Rau. Landtagsabgeordneter Winfried Mack spricht von einer wunderbaren Idee im Lutherjahr, dem ökumenischen Hospizdienst den Preis zu verleihen. Mack: „Man kann den Sterbenden nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.“
Diözesanpräses Walter Humm erklärte, dass sich die geistliche Leitung über dieses Engagement freue: „Wo Menschen sich einsetzen, sehe ich barmherziges Lächeln.“
Die fünf Vertreterinnen stellen ihren Dienst vor. Gertrud Hubel und Barbara Bühler sind für den Einsatz verantwortlich. Mit den weiteren Vertreterinnen Martina Graf, Michaela Gaa und Petra Günzel erklären sie anhand eines Bildvortrages ihre täglichen Arbeiten. Insgesamt beteiligen sich derzeit 11 Frauen. Träger des Ökumenische Hospizdienstes Ipf-Ries sind die evangelische und katholische Kirchengemeinde. Die Frauen begleiten Sterbende in der schwierigen Endphase ihres Lebens. Sie klären ab, sie regeln Ungeklärtes, sie beten mit ihnen, sie ermöglichen den Bedürftigen ein würdevolles Leben und Sterben. Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit.
Der Leiter des Senioren-und Pflegeheimes Ipf-Hof, Wolfgang Wagner, bedankte sich ebenfalls bei den Einsatzleiterinnen und Helferinnen des Hospizdienstes. Begleitet wurde der feierliche Akt von den KlosterstadtMusikanten unter Leitung von Klaus Eiberger sowie dem Kolping-Chor Bopfingen unter Leitung von Raimund Veil.
Abgerundet wurde der Abend mit einem Stehempfang. Es gab einen regen Austausch unter den Besuchern und Veranstaltern. „Es war eine gelungene und würdige Sache“, betonte Berthold Stempfle von der Kolpingsfamilie Bopfingen.