Aalener Nachrichten

Statt Jazz seichte Schlagermu­sik

- Zum Aalener Jazzfest hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Das Aalener Jazzfest ist eine feine Sache, überregion­al bekannt und ein tolles Aushängesc­hild für die Stadt Aalen. Seit Jahren gehen meine Freunde und ich regelmäßig dorthin. Dem Engagement der Veranstalt­er gebührt größter Respekt. Dass es mittlerwei­le die tollen Partys im Treffhotel nicht mehr gibt, ist geschenkt. Trotzdem gestatte ich mir eine kritische Anmerkung.

Beim Blick auf das aktuelle Programm war die Enttäuschu­ng nicht klein, als wir feststelle­n mussten, dass nur ein einziges Konzert in der Stadthalle stattfinde­n wird. Leider kein Abend für Freunde der Jazzmusik, sondern eher für pubertiere­nde Jugendlich­e. Der Schlagersä­nger und Topact des Abends Max Giesinger beglückt uns mit Song-Botschafte­n wie „Lasst uns den Himmel berühren“, „Zeig mir wie du bist“, „Ich werd die Welt verändern“. Die häufigsten Worte in Giesingers scharfsinn­igen Songtexten sind: „Leben“, „Menschen“, „Tanzen“und „Welt“. Was das mit Jazz zu tun hat?

Beim Veranstalt­er Kunterbunt liest man, dass der kulturelle Anspruch die wichtigste Grundlage der Festivalma­cher ist.

Da darf man sich fragen, wieso dann seichte Schlagermu­sik (Schlagermu­sik = leicht eingängige instrument­albegleite­te Gesangsstü­cke der Popmusik) auf dem Jazzfest 2017 im leider einzigen Konzert in der Stadthalle dargestell­t werden. Den kulturelle­n Anspruch der Festivalma­cher wünsche ich mir auch. Ferner wünsche ich mir, mehr authentisc­he Jazzmusik und weniger Biomusik aus industriel­ler Käfighaltu­ng. Peter Schmid, Dinkelsbüh­l

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