„Herwart“wütet in Europa
Tote, Verletzte und große Schäden durch das Sturmtief
BERLIN (dpa) - Sturmtief „Herwart“hat Europa am Wochenende in Angst versetzt. Tote, Verletzte und Schäden waren die Folge. An der Nordsee wurde ein 63-jähriger Camper von der Sturmflut überrascht und ertrank. Auf dem Peenestrom in Mecklenburg-Vorpommern war am Sonntag ein Motorboot mit drei Urlaubern aus Sachsen gekentert. Eine ins Krankenhaus gebrachte Frau verstarb, ein Mann wird vermisst. In Polen und Tschechien waren mindestens drei Todesopfer zu beklagen. Die Deutsche Bahn stoppte in sieben Bundesländern den Fernverkehr und wird ihn teilweise erst am heutigen Montag wieder aufnehmen. Viele Straßen in Nord- und Ostdeutschland, aber auch im Osten Bayerns, waren gesperrt.
Betroffen war auch Baden-Württemberg – in abgeschwächter Form. Es gab umgewehte Bäume und Absperrungen, aber weder Einschränkungen oder Verletzte.
HAMBURG (dpa) - Nach dem Mord an einer Zweijährigen ist der tatverdächtige Vater in Spanien gefasst worden. Der 33-Jährige sei am Sonntagmittag in der Region San Sebastián verhaftet worden, teilte die Polizei am Nachmittag mit.
Das kleine Mädchen war am vergangenen Montag in der Wohnung der Familie im Stadtteil NeugrabenFischbeck mit einer Schnittverletzung am Hals gefunden worden. Die 32 Jahre alte Mutter war zuvor zur Polizeiwache gegangen, um ihren Mann wegen Bedrohung anzuzeigen. Als die Beamten die Wohnung betraten, entdeckten sie das tote Kind. Der Mann war der Staatsanwaltschaft bereits bekannt. Gegen ihn war schon ein Ermittlungsverfahren wegen einer Attacke auf einen Sohn seiner Frau aus einer früheren Beziehung eingeleitet worden. Auch wegen des Verdachts der Bedrohung seiner Ehefrau wurde gegen ihn ermittelt. Die Familie wurde vom Jugendamt im Bezirk Harburg betreut. Zweimal gab es einen Verdacht auf Kindeswohlgefährdung – beide Male habe sich das aber nicht bestätigt, sagte eine Sprecherin des Bezirksamts.
Bei dem Mann handelt es sich um einen Asylbewerber aus Pakistan. Sein Asylantrag aus Hessen war Anfang 2012 abgelehnt worden, er wurde aber weiter geduldet. Nach der Geburt des Mädchens durfte er im Januar 2016 nach Hamburg ziehen. Dort stellte er einen Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis, der den Angaben zufolge jedoch abgelehnt wurde. Dagegen legte der Vater Widerspruch ein. Sein Anwalt erreichte mit einem Eilantrag einen sogenannten Hängebeschluss des Verwaltungsgerichts – das heißt, der Mann durfte aufgrund der familiären Bindung vorerst nicht abgeschoben werden.