„Bis jetzt konnten wir noch alle Eltern überzeugen“
Sonja Albersmann-Neher (Foto nyf) ist Rektorin an der Grundschule Lindau-Hoyren. Erich Nyffenegger hat sie gefragt, ob es heute mehr oder weniger Läuse gibt als früher und wie Schulen damit umgehen. Sie sind inzwischen seit 15 Jahren an verschiedenen Schulen Rektorin. Nimmt das Problem der Kopfläuse eher ab oder zu? Sonja Albersmann-Neher: Ich glaube, die hat es schon immer gegeben und die wird es auch immer geben. Dass es mehr werden, kann ich nicht sagen. Wir hatten an unserer Schule im laufenden Jahr bis heute tendenziell weniger Fälle als noch im Jahr zuvor. Das schwankt immer mal. Handeln die Eltern der betroffenen Kinder immer, wie es nötig ist? Und was passiert, wenn nicht? Wichtig sind immer das Gespräch und die Aufklärung. Und vor allem: Die Behandlung betroffener Kinder muss unbedingt immer bei allen gleichzeitig stattfinden, sonst nützt es ja nichts. Da appellieren wir an das Verständnis der Eltern. Auch wenn wir verstehen können, wenn es da eine gewisse Müdigkeit gibt, wenn Läuse zum Beispiel öfter auftreten. Aber da hilft ein Gespräch. Bis jetzt konnten wir noch alle Eltern überzeugen, dass Kontrolle und Behandlung sehr wichtig sind. Und wenn sich jemand nicht daran hält? Das ist so noch nicht vorgekommen. Ich musste in 15 Jahren noch nie eine Attestpflicht anordnen. (ärztlicher Nachweis über die ordnungsgemäße Behandlung, Anmerkung der Redaktion) Gibt es eine Art Saison für Läuse? Wir haben schon beobachtet, dass Läuse gerne nach den Ferien auftreten. Denn es gibt natürlich auch andere Einrichtungen neben der Schule, wo man sich Läuse einfangen kann. Aber wie gesagt: Man sollte das ernst nehmen, aber die Kirche doch im Dorf lassen.