Zwischen Wahnsinn und Mallorca
Viele Turbulenzen bei drei Aufführungen in der Turn- und Festhalle im Fachsenfelder Theaterherbst
AALEN-FACHSENFELD (vo) - Mallorca – das verbindet vor allem der deutsche Tourist seit den 60ern des vergangenen Jahrhunderts mit Urlaub und Erholung, mit Sandstränden und Gebirgen, aber natürlich leider auch Alkoholexzessen. Mit alldem beschäftigen sich die Schlossgeister des Gesangvereins Liederkranz Fachsenfeld in der dreiaktigen Komödie von Bernd Spehling gewissermaßen nur peripher. Hauptdarsteller Gilbert (Albert Reichel) geht es lediglich darum, seinen Ehestrapazen mit seiner allzu dominanten Gattin Gerlinde (Silvia Reichel) zu entfliehen und „den Rest seines Lebens in mediterraner und sonniger Atmosphäre zu genießen“.
Alles beginnt damit, dass er Gerlinde ein Wochenende auf einer Beautyfarm schenkt. Diese Zeit will er nutzen, um auszuziehen. Alles ist zusammen mit Freund Peter (Werner Deger) minutiös geplant. Der nämlich besitzt auf der Insel eine Bleibe. Der Auszug jedoch gestaltet sich anders als gedacht.
Da kündigt sich die skeptische Schwiegermutter Penelope (Brigitte Koch) an, erscheint die leicht bekleidete Nachbarin Jaqueline (Lisa Kohnle), weil sie sich aus ihrer Wohnung ausgesperrt hat und auch die von Peter mitgebrachte Anhalterin Lena (Johanna Kohnle) entpuppt sich als Angehörige des horizontalen Gewerbes. Natürlich wundern sich auch Lenas „Arbeitgeber“Angelo (Alfons Angstenberger), sowie die beiden Möbelpacker Klaus und Robert (Fabian Hahn und Julian Vogt) über das, was sie in Gilberts Wohnung vorfinden. Und das Publikum hat seinen Spaß an allerlei Verwicklungen, Missverständnissen und Verwechslungen.
Der Liederkranz und seine Schlossgeister haben in Helmut Koch und Andre Stegmaier perfekte Bühnentechniker, das Bühnenbild um das Team von Georg Kreer fand große Anerkennung, die Bewirtung mit der Mannschaft von Anne Berlakovich klappte vorzüglich, die Maske aus dem Salon Sandra war wirkungsvoll und angemessen und auch die Lose in der von Inge Schaluda und Heike Stegmaier aufgebauten Tombola fanden reißenden Absatz.
Am allerwichtigsten jedoch: Die Besucher hatten in allen drei nahezu ausverkauften Vorstellungen ihren Spaß, geizten nicht mit Szenenapplaus und belohnten somit am Ende zufriedene Akteure.