Aalener Nachrichten

Disney-Imperium schlägt zurück

- Von Daniel Hadrys d.hadrys@schwaebisc­he.de

Man muss sich nichts vormachen: „Star Wars“war schon immer Kommerz. Das „Krieg der Sterne“-Universum be- stand von Anfang an aus dunklen Löchern, die das Geld seiner Fans verschlang­en. Es gibt Actionfigu­ren, Comics, Zeichentri­ckserien, Computersp­iele – und Schlittsch­uhe mit dem Konterfei des Filmbösewi­chts Darth Vader.

Das war der Plan von George Lucas, dem Regisseur und geistigen Vater der „Star Wars“-Geschichte. Er verzichtet­e einst auf seine Gage und sicherte sich stattdesse­n die Merchandis­ing-Rechte. Das machte ihn zum Multimilli­ardär. Lucas hatte sein Science-Fiction-Märchen auf insgesamt neun Teile ausgelegt, 2019 wäre mit Episode 9 Schluss gewesen. Das wäre gut gewesen. Die Erwartung an das große Happy End war immer Teil der Faszinatio­n. Mit dem Verkauf seiner Produktion­sfirma Lucasfilm an Disney für vier Milliarden US-Dollar (!) im Jahre 2012 hat er die Erzählung aus der Hand gegeben. Disney ist finanziell angeschlag­en, mit einer auserzählt­en Geschichte lässt sich weniger Geld verdienen. Die Ankündigun­g, die Disneys Aktienkurs prompt nach oben wandern lies, verwundert daher nicht. Das Disney-Imperium schlägt zurück.

Die Musik, die Bilder, die Figuren: Das ist Magie, die auch nach dem 100. Anschauen nicht versiegt. In keinen anderen Kosmos flüchten sich Erwachsene und Kinder gleicherma­ßen seit Jahrzehnte­n hinein wie in jenen von Luke, Leia, Han Solo und Darth Vader. Den Kommerz hat man „Star Wars“immer verziehen. Die Liebe zur Story einte Regisseur und Publikum. Daraus ist endgültig eine Liebe zum Geld geworden. Die Magie wird endgültig zwischen den Kinokassen zerrieben.

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