Schüler gestalten Götterfiguren aus Holz
Neue Sonderausstellung im Alamannenmuseum wird am Montag eröffnet
ELLWANGEN - Die neue Sonderausstellung „Götterfiguren aus Holz“des Alamannenmuseums hat das Zeug, ein Besuchermagnet zu werden. 17 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des Peutinger-Gymnasiums (PG) haben sich im Rahmen eines von Werner Kowarsch geleiteten Bildhauerworkshops ein halbes Jahr lang intensiv mit dem Werkstoff Holz auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind großartig und ab Montag im Museum zu bewundern.
Es tut sich viel im Ellwanger Alamannenmuseum. Die viel beachtete Sonderschau um die Goldblattkreuze beleuchtet erste christliche Symbole in Süddeutschland und versammelt so viele Glaubenszeichen unserer Vorfahren wie nie zuvor. Aus ganz anderem Material, nämlich Lindenholz, sind die bemerkenswerten Arbeiten eines Kunstprojekts der 12. Klasse des PG. Angeregt von Museumspädagogin Sigrid Radler, hat der Kurs von Kunstlehrerin Silke Schwab-Krüger seit April jeden Donnerstag im Museum geschnitzt, gehobelt, gehämmert und gefeilt und fantastische Götterfiguren aus Holz gestaltet. Werner Kowarsch, ehemaliger Lauchheimer Bürgermeister, Vorsitzender des Fördervereins des Museums und Bildhauer von Rang, hat sie angeleitet und Tipps gegeben.
Gottheiten der Alamannen, Kelten, Römer und Germanen wie der die Lüfte beherrschende Adler, Donnergott Thor und Göttervater Odin haben es den Schülern angetan. Das weiche, duftende Lindenholz eignet sich hervorragend für Reliefs oder vollplastische Arbeiten mit heidnischen und christlichen Symbolen wie dem Fisch. Werner Kowarsch hat das Holz besorgt, Silke Schwab-Krüger die Arbeitsmaterialien: „Drechseleisen sind viel zu klobig. Wir brauchten feine Bildhauereisen“, so Kowarsch. Zuerst wurde die Form grob entwickelt. Je weiter die Arbeiten voranschritten, umso mehr trauten sich die Schüler zu, und umso größer wurde die Lust, der Fantasie zwischen Figur und Abstraktion Raum zu geben. In eine von Werner Kowarsch geschaffene Skulptur haben alle ihre Namen in Runenschrift geschnitzt.
„Die Schüler haben das Museum als Inspirationsquelle entdeckt“, sagt Silke Schwab-Krüger. Und die Werke haben ihren Platz im Museum gefunden. Der Ellwanger Kunstverein hat Sockel beigesteuert, um sie ins rechte Licht zu rücken. Die Ausstellung wird am Montag, 13. November, um 19 Uhr eröffnet und ist bis 14. Januar 2018 zu sehen. An den Samstagen, 18. November und 16. Dezember, jeweils um 15 Uhr, geben Schüler und Projektbeteiligte einen Einblick in die Werke.