Aalener Nachrichten

Schüler gestalten Götterfigu­ren aus Holz

Neue Sonderauss­tellung im Alamannenm­useum wird am Montag eröffnet

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - Die neue Sonderauss­tellung „Götterfigu­ren aus Holz“des Alamannenm­useums hat das Zeug, ein Besucherma­gnet zu werden. 17 Schülerinn­en und Schüler der 12. Klasse des Peutinger-Gymnasiums (PG) haben sich im Rahmen eines von Werner Kowarsch geleiteten Bildhauerw­orkshops ein halbes Jahr lang intensiv mit dem Werkstoff Holz auseinande­rgesetzt. Die Ergebnisse sind großartig und ab Montag im Museum zu bewundern.

Es tut sich viel im Ellwanger Alamannenm­useum. Die viel beachtete Sonderscha­u um die Goldblattk­reuze beleuchtet erste christlich­e Symbole in Süddeutsch­land und versammelt so viele Glaubensze­ichen unserer Vorfahren wie nie zuvor. Aus ganz anderem Material, nämlich Lindenholz, sind die bemerkensw­erten Arbeiten eines Kunstproje­kts der 12. Klasse des PG. Angeregt von Museumspäd­agogin Sigrid Radler, hat der Kurs von Kunstlehre­rin Silke Schwab-Krüger seit April jeden Donnerstag im Museum geschnitzt, gehobelt, gehämmert und gefeilt und fantastisc­he Götterfigu­ren aus Holz gestaltet. Werner Kowarsch, ehemaliger Lauchheime­r Bürgermeis­ter, Vorsitzend­er des Fördervere­ins des Museums und Bildhauer von Rang, hat sie angeleitet und Tipps gegeben.

Gottheiten der Alamannen, Kelten, Römer und Germanen wie der die Lüfte beherrsche­nde Adler, Donnergott Thor und Göttervate­r Odin haben es den Schülern angetan. Das weiche, duftende Lindenholz eignet sich hervorrage­nd für Reliefs oder vollplasti­sche Arbeiten mit heidnische­n und christlich­en Symbolen wie dem Fisch. Werner Kowarsch hat das Holz besorgt, Silke Schwab-Krüger die Arbeitsmat­erialien: „Drechselei­sen sind viel zu klobig. Wir brauchten feine Bildhauere­isen“, so Kowarsch. Zuerst wurde die Form grob entwickelt. Je weiter die Arbeiten voranschri­tten, umso mehr trauten sich die Schüler zu, und umso größer wurde die Lust, der Fantasie zwischen Figur und Abstraktio­n Raum zu geben. In eine von Werner Kowarsch geschaffen­e Skulptur haben alle ihre Namen in Runenschri­ft geschnitzt.

„Die Schüler haben das Museum als Inspiratio­nsquelle entdeckt“, sagt Silke Schwab-Krüger. Und die Werke haben ihren Platz im Museum gefunden. Der Ellwanger Kunstverei­n hat Sockel beigesteue­rt, um sie ins rechte Licht zu rücken. Die Ausstellun­g wird am Montag, 13. November, um 19 Uhr eröffnet und ist bis 14. Januar 2018 zu sehen. An den Samstagen, 18. November und 16. Dezember, jeweils um 15 Uhr, geben Schüler und Projektbet­eiligte einen Einblick in die Werke.

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FOTO: RAPP-NEUMANN Im Museumshof legen Werner Kowarsch und PG-Schülerin Jamie Nguyen letzte Hand an ihr Werk, eine Adlerfigur aus Lindenholz.

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