Bürgerinitiative drängt auf Erdkabel
Drei Plakate machen in Neunheim auf das Anliegen der Anwohner aufmerksam
ELLWANGEN-NEUNHEIM (kra) - Die Bürgerinitiative (BI) in Neunheim kämpft weiterhin dafür, dass die geplante Netzverstärkung des Energieversorgers Netze BW über Erdverkabelung erfolgt. Darauf machen sie mit drei Plakaten am westlichen Ortseingang von Neunheim aufmerksam. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter (CDU) und dem Ellwanger Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, hat die BI gestern Nachmittag das erste Plakat enthüllt.
Anlass der Aktion war zum einen, dass in Ellwangen derzeit geprüft wird, ob eine Erdverkabelung möglich ist. Dazu sei es in Neunheim noch nicht gekommen. „Und dagegen wollen wir uns wehren“, sagt Barbara Haas, Leiterin der BI. Der andere Grund: „Wir wollten einfach nochmal sagen ,Hallo, uns gibt es auch noch’ und damit wieder auf die BI aufmerksam machen“, erklärt Dieter Schips, stellvertretender Leiter der BI.
Seit zweieinhalb Jahren kämpft die BI in Neunheim nun schon dagegen, dass die Gesellschaft Netze BW, eine Tochter des Stromerzeugers ENBW, eine weitere 110-kV-Leitung auf die bereits bestehende Trasse legt, die direkt durch den Ort läuft. Kiesewetter lobte bei der Enthüllung das ausdauernde Engagement der Bürger. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass es weiterhin wichtig sei, einen langen Atem zu haben.
Gesundheit wichtiger als Strompreis
Denn durch den Bau einer Erdverkabelung würde der Strompreis zwar steigen, „aber die Kosten, die die Gesellschaft zu tragen hat, kann man nicht nur über den Strompreis berechnen“, erklärt der CDU-Abgeordnete. In dieser Sache stünden auch seine Kolleginnen im Bundestag Leni Breymaier (SPD) und Margit Stumpp (Grüne) hinter ihm.
Für einen Erfolg müsse jedoch in Berlin das Energiewirtschaftsgesetz geändert werden. Der entsprechende Paragraph solle künftig regeln, dass für alle 20- bis 110-kV-Leitungen die über Wohngebiete oder sensible Bereiche wie Kindergärten und Schulen gehen, eine Erdverkabelung vorgesehen ist.
Die habe Kiesewetter schon in die Vorbesprechungen für die Koalitionssondierung eingebracht. „Dort war die Resonanz relativ zurückhaltend, weil es natürlich bundesweit die Strompreise erhöht und die deutsche Wirtschaft sagt, noch höhere Strompreise führen zu Wettbewerbsverzerrungen“, erklärt Kiesewetter. Trotzdem halte er gemeinsam mit der BI an der Lösung einer Erdverkabelung fest. Ein Video finden Sie im Internet unter www.schwaebische.de/ el-proerdkabel