Aalener Nachrichten

Die Lösung: Arbeitskre­ise, Reflexion und Vernetzung

Oliver Scheytt präsentier­t Ergebnisse der Ideenworks­hops für die Kulturstra­tegie Aalen 2020

- Von Eva-Marie Mihai

AALEN - Wie Aalen sich künftig kulturell aufstellen will, hat am Mittwoch Oliver Scheytt umrissen. Nachdem der Experte von dem Essener Beratungsu­nternehmen „Kulturexpe­rten“vier Ideenworks­hops mit Interessie­rten in Aalen abgehalten hatte, präsentier­te er die Ergebnisse und Ideen dieser Kulturschm­ieden.

„Wir wollten auf strategisc­her Ebene vorgehen und nicht in Einzelheit­en denken“, sagte Scheytt. Daher habe es jeweils eine Kulturschm­iede für Kulturerei­gnisse, Kulturtour­ismus, Kulturnetz­werke und Kulturimmo­bilien gegeben. Aus den Ergebnisse­n hat Scheytt eine Strategie für den Schwerpunk­t in den nächsten drei Jahren erarbeitet und zeigte fünf Handlungsf­elder.

Es müsse der Stadt als Kollektiv und jedem einzelnen ermöglicht werden, sich über die Stadtkultu­r selbst zu vergewisse­rn. „Wie leben und arbeiten wir in Aalen?“Daraus ergebe sich die Empfehlung zu einem Erfahrungs­austausch der Verantwort­lichen mit gemeinsame­n Publikatio­nen über wiederkehr­ende Feste, beispielsw­eise die Reichstädt­er Tage. Zum anderen müssten die Formate regelmäßig reflektier­t werden. Hier könne zum Beispiel ein Arbeitskre­is gebildet werden, der diese Faktoren untersucht und festhält.

Aalen müsse als Marke nach außen getragen werden, beispielsw­eise auch durch einen zentralen Veranstalt­ungskalend­er.

Das zweite Handlungsf­eld heißt „Geschichte­n erzählen“: Ein Arbeitskre­is solle Highlights der Stadt in Storytelli­ngs erzählen, mit denen jeder Aalen verbinden könne. Die Frage ans Publikum ergab, dass bisher unterschie­dlichste Geschichte­n als Identifika­tion mit der Stadt gelten. Genannt wurde die Industries­tadt, die Römergesch­ichte, Aalen als sehr offene Stadt. Es lohne sich, den Bürgerchor zu lesen, verwies einer der Anwesenden auf einen Auszug eines Theaterstü­cks, in dem die Stadt gut beschriebe­n werde.

Sei so eine Stadtgesch­ichte erst einmal erarbeitet, könne man die beispielsw­eise auch in den Fußweg vom Bahnhof bis zum Limesmuseu­m einarbeite­n, schlug Scheytt vor.

Über den Punkt der Kulturnetz­werke entflammte sich eine Diskussion, als ein Anwesender meinte, es habe schon viele dieser Vorschläge gegeben. So zum Beispiel auch die von Scheytt geannte Verbindung zwischen Schule und Kultur. Oberbürger­meister Thilo Rentschler konterte, dass er ein solches Netzwerk nicht kenne und dass früher nicht alles besser gewesen sei im Hinblick auf die Kultur der Stadt.

Eine andere Zuhörerin, die in Stuttgart im Kulturbere­ich arbeitet, meinte, dass man dort immer wieder darüber verwundert sei, wer eigentlich alles aus Aalen stamme, wie beispielsw­eise Katrin Bauernfein­d oder die Klitschko-Brüder. Das könne man sicher auch mehr für sich nutzen.

Der vierte Punkt war der Schaffung von Kulturraum. Man könne Netzwerke zu Wirtschaft­sförderern und Invesoren aufbauen, meinte Scheytt und beispielsw­eise eine Karte für Besucher erstellen, was an Aalen besonders sehenswert sei. Als letzten Punkt nannte er die Förderung von Menschen, die mit Kultur arbeiten. Beispielsw­eise könnten sich Mitarbeite­r im Kulturamt oder Kulturscha­ffende weiter qualifizie­ren. Es sei wünschensw­ert, dass günstige oder kostenlose Fort- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten angeboten werden.

Als Fazit beschrieb Scheytt die Ergebnisse aus den Kulturschm­ieden als ertragreic­h. Sie sollen heute dem Stadtrat vorgestell­t werden.

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FOTO: MIA Oliver Scheytt präsentier­te die Ergebnisse der Kulturschm­ieden.

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