Die richtige Mischung macht’s
Ernährungsberaterin Silvia Frank erklärt, welche Lebensmittel vor Erkältung schützen
ELLWANGEN - Mit dem Herbst hat auch die Zeit der Erkältungen begonnen. Doch es gibt einfache Wege, um sich davor zu schützen und die Abwehrkräfte zu stärken, sagt Ernährungsberaterin Silvia Frank von der AOK Ostwürttemberg.
Für die wichtigsten Nährstoffe seien keine teuren Zutaten aus fernen Ländern nötig, auch bekannt als „Superfoods“, erklärt sie. Alles, was der Körper für die kalte Jahreszeit brauche, sei auf dem Ellwanger Markt zu bekommen.
„Eine gesunde Mischung ist das Wichtigste, wenn man seine Abwehrkräfte stärken will“, sagt Frank. Auf dem Teller sollten nicht nur Eiweiß und Kohlenhydrate, wie zum Beispiel Fleisch mit Kartoffeln landen, sondern alle vier Lebensmittelgruppen. Diese bestehen aus Getreide, Eiweiß, Obst und Gemüse. Jede Mahlzeit sollte sich aus etwa einer Hand voll dieser Zutaten zusammensetzen.
Dass es eine bestimmte Wunderzutat gäbe, die den Großteil des Nährstoffbedarfs abdecken könne, daran glaubt die 51-Jährige nicht. Zum Thema Ernährung generell sagt sie: „Man muss keinen Trend daraus machen und Produkte von weit her konsumieren. Wir haben hier ein ganzes Schlaraffenland vor unserer Haustür.“
Öfter einmal mit Zwiebeln kochen
Was das Gemüse anbelangt, ist damit zurzeit vor allem Wurzel- oder Kohlgemüse gemeint, wie Rote Beete, Möhren, Steckrüben, Weiß- oder Rosenkohl. „Daraus lassen sich leckere Eintöpfe und Suppen zubereiten“, sagt Frank. Denn neben einer breiten Nährstoffversorgung sei es in der kalten Jahreszeit ebenso wichtig, sich wärmend zu ernähren. Das umfasst aber nicht nur Eintöpfe und Suppen, sondern kann auch bedeuten, ab und zu scharf zu essen, so die Ernährungsberaterin. Denn das rege die Wärmeproduktion im Körper an und stärke das Immunsystem.
Denselben Effekt habe auch Ingwer. Die Wurzel ist zwar nicht heimisch, aber voll von ätherischen Ölen, die die Abwehrkräfte stärken. Zu sich nehmen könne man die Wurzel beispielsweise als Tee. Denn auch reichlich zu trinken, ist bei der Grippevorsoge wichtig. Dadurch könnten sich viele Keime und Erreger schon gar nicht im Rachen festsetzen. Genauso wenig wie ein einziges Wundermittel gebe es einen bestimmten Nährstoff, der vor Erkältungen schütze.
Dies wolle einem meist die Pharmaindustrie glauben machen, die dann entsprechende Präparate, wie zum Beispiel Vitamin-C-Tabletten, verkaufen wolle, so Frank. „Abwechslungsreich zu essen und damit ein breites Spektrum von Nährstoffen zu sich zu nehmen, ist viel wichtiger“, erklärt sie.
Wer allerdings trotzdem eine Extraportion Vitamin C wolle, der muss nicht auf Zitrusfrüchte aus südlichen Ländern zurückgreifen. Denn auch die heimische Zwiebel verfüge über besonders viel von dem Vitamin und anderen wertvollen Inhaltsstoffen, sagt Frank. Zusätzlich sei sie leicht zu verwenden. „Man kann in fast jedes Gericht ein wenig Zwiebel reinschneiden. Wenn man sie brät oder gart, ist sie auch gut verdaulich“, erklärt die Ernährungsberaterin. Was Frank in ihrem Berufsalltag allerdings zunehmend wahrnimmt, ist, dass die Menschen zusehends verunsichert sind, was das Thema gesunde Ernährung anbelangt. Ihr Ratschlag: einfach mehr auf den eigenen Bauch hören.
Märkte in Ellwangen: Wochenmarkt: Mittwoch und Samstag von 8 bis 12.30 Uhr (Marktplatz) Bauernmarkt: Freitag von 12 bis 17 Uhr (Fußgängerzone)